Leistungssteigerung bringt keinen Punkt – 0:3 in Marktredwitz

Ein 0:3 ist wie das andere? Keineswegs. Bei der klaren Niederlage gegen Freising sechs Tage zuvor noch chancenlos, verloren die Männer des BSV 98 Bayreuth am Samstag (16. November) zwar auch bei der VGF Marktredwitz mit diesem Resultat. Doch nach dem 22:25, 15:25, 16:25 beim souveränen Regionalliga-Spitzenreiter war man sich beim Verlierer einig: Zwischen der Leistung vom 10. November und der vom 16. lagen zwar nicht unbedingt Welten, aber doch ein paar Kontinente. Gemeinsam haben die beiden 0:3-Resultate jedoch eines: Es gibt für sie gleichviel Punkte, nämlich gar keine.

Die Bayreuther (3:4 Siege) führen damit weiterhin die untere Tabellenhälfte des Zehnerfeldes an, können aber den Kontakt zu den Top Five herstellen, wenn sie am kommenden Wochenende beim Schlusslicht in Türkheim (1:6 Siege) und beim VCO München (2:9) maximal punkten.

„Mit der Leistung, die wir in Marktredwitz gezeigt haben, hätten wir gegen Freising sicher was geholt“, meinte BSV-Coach Alessandro Bozzato. Von seinem Abteilungsleiter Hartmut Joost bekam er verbale Bestätigung: „Das war eine klare Steigerung gegenüber dem Freising-Spiel.“ Freilich genügte sie noch immer nicht, um die Fichtelgebirgler auf ihrem Weg zum achten Sieg im achten Spiel zu stoppen. Womöglich – so der Eindruck – hätten die diesmal eher durchschnittlichen Hausherren in der Sebaldhalle noch etwas zulegen können, wenn ihr Gegner sie noch stärker gefordert hätte.

Auf Augenhöhe agierte der Außenseiter in diesem Oberfranken-Derby immerhin fast im gesamten ersten Satz und auch im dritten Durchgang bis zu einer 14:11-Führung. Die Bayreuther, die wieder Leistungsträger Milan Dörnhöfer ersetzen mussten, lagen anfangs 10:8 vorn und steckten auch eine 0:7-Phase weg, als sie bei der Blockabwehr oft ihre Hände an den Ball brachten, diesen aber nicht im Spielfeld hielten, sondern ins Aus ablenkten. Vom 10:15 aber kam der BSV wieder auf 16:17 heran und schockte die VGF mit mustergültigen Angriffen von Julius Spantig aus dem Hinterfeld (19:20) und von Fabian Buck (20:21). Es reichte dennoch nicht ganz.

Nun folgte, was Bozzato so kommentierte: „Wir haben einfach noch keine Konstanz in unserem Spiel, das hohe Niveau wird nicht gehalten.“ Eigene Fehler en masse sorgten im zweiten Satz für einen schnellen 3:11- und 8:17-Rückstand. Marktredwitz blockte besser und brachte den Ball, falls sich Unordnung in den eigenen Reihen einstellte, doch meist ins andere Feld, was den Bayreuthern eben nicht gelang.

Die Gäste, diesmal betreut von Hannes Willmer, dem Ex-Trainer der Zweiten und aktuellen der Neudrossenfelder Damen, rissen sich noch einmal zusammen, nahmen beim Service oft den wenig überzeugenden Marktredwitzer Libero Thomas Wenisch ins Visier, der sich bei Aufschlägen schließlich bisweilen gar hinter den eigenen Mitspielern „versteckte“.

„Ja, wir wollten den Libero beschäftigen“, sagte Bozzato, „doch leider landeten dann viele Aufschläge im Netz.“ Mindestens vier waren es in Abschnitt drei bis zum 14:12 für den BSV, für das unter anderem gute Aktionen von Spantig, Lukas Schröder und Toni Oetter sorgten. Obwohl noch gut im Rennen, baute Bayreuth dann rapide ab. Max Schwinger schwang beim Gegenüber das Zepter, mit 14:2 Zählern in Folge machte der Spitzenreiter den Sack zu. 

Fehlende Cleverness bemängelte Bozzato: „Schon Freising hatte es uns vorgemacht: Komme ich als Angreifer nicht erfolgversprechend zum Schuss, dann schlage ich den Ball wenigstens so an den gegnerischen Block, dass er zu uns zurückprallt und wir eine neue Angriffschance bekommen. Wir aber hauen in solchen Situationen voll drauf mit der Folge, dass uns der Ball vom Block um die Ohren fliegt.“

Bilder zum Spiel: