Lassen sich die beiden Spitzenteams vom BSV ärgern?

Doppeleinsatz für die BSV-Herren I. In der Bayernliga Nord heißt das Motto für sie an diesem Wochenende: Spitzenteams kitzeln. Das trifft mehr noch auf den SC Memmelsdorf zu, bei dem die Bayreuther am Sonntag (16 Uhr) gastieren, als auf den TSV Röttingen, der bereits am Samstag (19 Uhr) in der Wagnerstadt zu Gast ist.

„Unter normalen Umständen würden wir uns schon was ausrechnen, eher gegen die Unterfranken als dann in der Seehofhalle“, sagt Angreifer und Mannschaftskapitän Felix Kastl. Aber was ist schon normal in diesen Zeiten? Krank muss diesmal Artem Kapelus passen, auch Lukas Reichel (beide Partien) sowie Niklas Tiepner (Heimspiel) stehen nicht zur Verfügung. Und da ist ja auch noch der Umzug aus der gewohnten Umgebung, da die Turnhalle am Roten Main (TaRM) derzeit von ukrainischen Flüchtlingen und nicht von Sportlern genutzt wird. Gegen Röttingen tritt der BSV somit – wie vor einigen Jahren üblich – im Richard-Wagner-Gymnasium an. Kastl: „Ich kenne diese Halle ja von Spielen mit der zweiten Mannschaft, aber für einige von uns wie Zuspieler Jonas Zusann, Mittelblocker Filip Kral oder Felix Hoffmann ist der Ort Neuland.“ Immerhin konnte man dort jetzt einige Trainingseinheiten absolvieren.

Wegen der erwähnten Ausfälle werden die Gastgeber – die in dieser Spielrunde insgesamt schon 21 Akteure aufgeboten haben – gegen den TSV Röttingen nur zu acht sein. Diesmal ist wieder Thomas Kotlar  für die Liberoposition (die schon sieben verschiedene Spieler bekleidet haben) vorgesehen. Christoph Rauscher ist neben den verbliebenen fünf Stammspielern der Mann für alle Fälle. In Memmelsdorf ergänzen dann Jörg Fredersdorf und Tiepner das Aufgebot, in dem der aushelfende sonstige Mittelblocker Volker Nissels gegen Röttingen auf die Diagonalposition rückt.

„In der nicht so hohen RWG-Halle werden wir präziser annehmen müssen als in der gewohnten TaRM und als zuletzt“, weiß Kastl. „Denn bei unserem letzten Auftritt in Röttingen haben wir in der Annahme nach gutem Beginn geschwächelt.“ Da verlor Bayreuth am 27. Februar nach 2:0-Satzführung noch. Daher peilt das Team um Kastl eine schnelle Revanche an, zumal der Gegner aus dem Landkreis Würzburg offenbar personell aktuell auch nicht so gut bestückt ist und sich jüngst beim 3:2 gegen Ingolstadt sehr schwer tat. In der Audi-Stadt ist der BSV übrigens dann in einer Woche gefordert.

Zuvor geht es aber noch nach Memmelsdorf. Der dortige SC hat sogar noch Chancen auf die Meisterschaft, muss dazu „nur“ die restlichen vier Spiele – darunter zwei gegen Spitzenreiter TV Mömlingen – möglichst ohne Tiebreak für sich entscheiden. Gegen die Bayreuther ist die Mannschaft aus dem Bamberger Vorort klarer Favorit, gelang ihr doch im Hinspiel ein problemloser Erfolg (25:16, 25:16, 25:18). Die Truppe von Coach Manuel Wolz (früher BSV) geht ausgeruht in dieses Spiel, denn die für Samstag in eigener Halle vorgesehene Partie gegen den TSV Lengfeld entfällt, weil die Würzburger ihr Teamzurückgezogen haben.

Bis 30. April stehen somit in der Bayernliga nur noch acht Begegnungen auf dem Programm. „Unsere letzten beiden in und gegen Ingolstadt sollten wir schon gewinnen, um die Saison zufriedenstellend auf dem fünften Platz abzuschließen“, sagt Felix Kastl. Das Saisonfinale findet am 9. April (19 Uhr) daheim statt.

Wer im RWG zuschauen möchte, sollte Corona-geimpft oder genesen sein und zudem einen aktuellen negativen Test vorweisen.