Die einen stehen nicht unerwartet in der Tabelle der Regionalliga Süd-Ost ganz oben, die anderen hatten nicht wirklich damit gerechnet, dass sie nach zwei Spielen ebenfalls sechs Punkte und 6:1 Sätze aufweisen. Nun treffen sie aufeinander: Spitzenreiter TSV Zirndorf gastiert am Samstag (20. Oktober, 19.30 Uhr, Turnhalle am Roten Main) beim Überraschungsdritten, den Herren des BSV 98 Bayreuth.
Die Erfolge gegen VGF Marktredwitz (3:1) und beim SC Freising (3:0) haben beim Team von der Prellmühle den Blick für die Realität nicht verstellt. „In dem Auswärtsspiel hat unser Angriff im ersten Satz lange nicht gepunktet“, übte Bayreuths Coach Manuel Wolz Selbstkritik. Dass die Oberbayern leicht auszurechnen waren, gegen Ende des zweiten Satzes dann heftig zu hadern begannen – mit einer Roten Karte früh im dritten Durchgang als Folge – und schließlich kaum noch Gegenwehr leisteten, hatte dem BSV zudem in die Karten gespielt. (-> Bericht in der „Süddeutschen“)
So oder so: Wichtige Punkte im Kampf um den Ligaverbleib sind eingesackt. Spielertrainer Milan Dörnhöfer: „Die gute Vorbereitung und die Tatsache, dass wir nach der vergangenen Saison nicht viel verändern mussten, zahlen sich aus.“ In der Partie gegen Zirndorf steht man nun nicht so sehr unter Druck; der Vergleich eine Woche später beim VC DJK München Ost/Herrsching II erscheint wichtiger. „Das heißt aber nicht, dass wir an diesem Samstag nicht alles versuchen werden, um zu punkten“, betont Dörnhöfer. Er hatte schon vor Saisonbeginn die gut verstärkte Mannschaft aus der Kreisstadt im Landkreis Fürth, die 2016/17 noch in der 3. Liga vertreten war, als Titelanwärter ausgemacht.
Zirndorf gab sich dann auch noch keine Blöße, gewann 3:0 gegen ASV Dachau II und das brisante Derby beim SV Schwaig II 3:1 (22:25, 25:15, 25:21, 25:22). Dabei machte die Truppe von Trainer Klaus Wischermann über die Mitte mit dem Ex-Schwaiger Janis Späth viele Punkte.
In der vergangenen Saison gingen beide Duell des BSV mit den Zirndorfern über die volle Distanz. In Bayreuth gewann der Gastgeber gegen den damaligen Tabellenzweiten die Sätze zwei und vier, um dann im Tiebreak mit 11:15 zu unterliegen. Im Rückspiel gelang wenige Stunden vor der Ehrung der BSV-Volleyballer für Rang zwei bei der Kurier-Abstimmung zur Bayreuther „Mannschaft des Jahres“ ein gefeiertes 3:2 (25:15, 19:25, 15:25, 25:22, 15:11) beim TSV. „Aus dem 2:3 im Hinspiel hatten wir auch die Erkenntnis mitgenommen, dass es durchaus möglich ist, gegen Zirndorf zu punkten“, erklärte Mittelblocker Jan Wißling seinerzeit den überraschenden Auswärts-Triumph gegen den früheren Verein von BSV-Libero Chris Dinkel.
Dinkel wird am Samstag, wenn den Zuschauern ein schwäbischer Abend (Käsespätzle im kulinarischen Angebot) geboten wird, wohl nicht zur Startformation zählen. Franz Damaschke hat als Libero einen guten Eindruck hinterlassen. Lob bekam auch Mittelblocker Bruno Bogatzki. Doch der Neuzugang aus Erfurt dürfte diese Saison nicht mehr für Bayreuth spielen. Wie vom BSV zu hören war, hat sich der 19-Jährige sein Studium in der Wagnerstadt anders vorgestellt, bricht dieses wohl ab und geht zurück. Ein Verlust, der an diesem Wochenende dadurch kompensiert wird, dass Jörg Fredersdorf wieder dabei ist. Auf der Zuspielerposition können die Bayreuther mit Dörnhöfer oder Tim Gamisch variieren.