Herren 1: In Zirndorf punkten, in Bayreuth feiern und tanzen

Wenn das nicht Mut macht: In der Rückrunde haben die Herren des BSV 98 Bayreuth bisher in jedem Spiel Punkte geholt. Viermal verbuchte der Aufsteiger in der Regionalliga Süd-Ost die volle Ausbeute auf seinem Konto (zuletzt gegen Spitzenreiter MTV München), selbst bei den beiden Niederlagen nahm er noch je einen Zähler mit. Mindestens ein Punkt ist somit auch das Ziel für den Vergleich beim TSV Zirndorf (Samstag, 17. Februar, 20 Uhr).

„Wir brauchen weiterhin jeden Punkt, um unseren siebten Tabellenplatz zu verteidigen, auch in Spielen gegen starke Gegner“, sagt Trainer Andreas Rüger. Und stark ist er, der Gastgeber für die Mannschaft von der Prellmühle. Zirndorf, der frühere Klub von BSV-Libero Christian Dinkel, nimmt nach fünf Erfolgen in den zurückliegenden sechs Partien mit 31 Punkten Rang zwei ein, hat aber ein Spiel weniger absolviert als die Münchner (32) und somit sehr gute Chancen auf den einzigen Aufstiegsplatz. Vor einem Jahr war das Team aus dem Westen von Nürnberg aus der 3. Liga abgestiegen.

Rüger: „Natürlich haben auch die Zirndorfer einen Lauf, können nach jetzigem Stand aus eigener Kraft Meister werden. Doch im Hinspiel haben wir erst im Tiebreak verloren, gute Ansätze gezeigt und den Gegner mit guten Aufschlägen unter Druck setzen können.“ Beim Versuch, Ähnliches zu wiederholen, kann der Coach auch auf Jan Wißling und Lukas Neidl setzen, die beim Coup gegen MTV München (3:1) gefehlt hatten.

Herausragender Spieler bei Zirndorf ist Außenangreifer Lenny Kroha, auf den Block und Abwehr der Bayreuther speziell achten werden. Mit einer Aufschlagserie hatte Kroha, der mit seinen gerade mal 20 Jahren die Mannschaft führt, im Hinspiel (23:25, 25:22, 19:25, 25:18, 11:15) quasi den dritten Satz allein für die Mittelfranken entschieden.

„Ab jetzt geht es in jedem Spiel um den Aufstieg“, schrieben die Zirndorfer schon vor ihrem 3:1-Sieg über Mühldorf vor einer Woche auf Facebook. Trainer Klaus Wischermann hält den Wiederaufstieg für realistisch: „Es gab zwei, drei Niederlagen und zwei Punktverluste mit Fünf-Satz-Spielen, die nicht hätten sein müssen. Aber ansonsten bin ich sehr zufrieden“, lautete schon vor einigen Wochen sein Zwischenfazit.

Besonders angetan ist der Trainer von einem 16-Jährigen. „Er hat eine brutal gute Volleyball-Schule genossen“, sagt Wischermann über den Ex-Schwaiger Joshua Schneider, „er ist ein akribischer Arbeiter, ein Volleyball-Verrückter. Sollte er mit uns den Aufstieg nicht schaffen, werde ich mich dafür einsetzen, dass er woanders höherklassig spielen kann, denn da gehört er hin.“

Pech für den TSV: Mittelblocker Philipp Neubert erlitt im Spiel gegen Eibelstadt Bänderrisse und fehlt der Mannschaft wohl für den Rest der Saison.

Die Spiele in der Zirndorfer Jahnhalle sind überwiegend gut besucht. „Da ist immer Alarm, das ist sehr schön“, freute sich Coach Wischermann auf nordbayern.de. Einen Tipp, wie seiner Mannschaft beizukommen ist, gab er an gleicher Stelle quasi selbst, denn für das 2:3 in Freising machte er die hitzige Atmosphäre verantwortlich: „Das haben wir dämlich verloren.“ Der TSV habe sich von der sehr emotionalen Spielweise des Gegners den Schneid abkaufen lassen.

„Perfekt wäre ein schnelles 3:0 oder 3:1 für uns, so dass wir direkt danach noch in Bayreuth auf den Ball des Sports gehen können, um dort den Sieg zu feiern“, meinte unterdessen BSV-Kapitän Fabian Buck mit einem Schmunzeln. Denn er weiß schon genau, dass auch schon ein oder zwei Punkte im Gepäck als großer Erfolg gewertet würden.