Die Mission Klassenerhalt beginnt. In den restlichen neun Saisonspielen bis Mitte März will der BSV 98 Bayreuth versuchen, seinen aktuell neunten Rang in der Herren-Regionalliga Süd-Ost mit dem rettenden Platz sieben (oder zumindest Relegationsrang acht) zu tauschen. Dass in der Theorie bereits am Sonntag (21. Januar) schon mal das rettende Ufer betreten werden kann, zeigt, wie gut die Chancen des Aufsteigers sind.
Um 15 Uhr ist dann der TSV Eibelstadt Gast der Bayreuther in der Turnhalle am Roten Main. Die Unterfranken (17 Zähler) reisen als Tabellensechster an; sie haben vier Punkte mehr auf dem Konto als die Mannschaft von Trainer Andreas Rüger – und lägen sogar hinter dem BSV, wenn der beim Hinspiel in Eibelstadt nach einer 2:1-Satzführung den Sack zugemacht hätte. Doch der Neuling gab die Partie nach einem dominanten 25:14 im dritten Durchgang noch mit 20:25 und 9:15 aus der Hand.
„Es war unser zweites Spiel in dieser Klasse, da fehlte noch etwas Erfahrung auf diesem Niveau. So haben wir in den entscheidenden Momenten eben nicht gepunktet“, erinnert sich Coach Rüger an die Begegnung Mitte Oktober. Da waren Zuspieler Franz Damaschke und Außenangreifer Julius Spantig mit an Bord, die am Sonntag dem BSV fehlen werden. Der Steller wird nach seiner Daumenverletzung wohl bestenfalls für die letzten vier, fünf Spiele der Saison zurückkommen und vorerst von Milan Dörnhöfer als Regisseur vertreten; Spantig verletzte sich beim Sprungkrafttraining an den Bändern und muss in diesem Monat pausieren.
Dafür haben die Oberfranken wieder Lukas Neidl im Team. Nach einem Auslandssemester in Chile ist der Student vor Weihnachten zurückgekehrt und hat die Vorbereitung auf die Fortsetzung der Runde mitgemacht. Dazu gehörten für die Mannschaft von der Prellmühle ein Trainingsspiel gegen das Bayernliga-Spitzenteam SC Memmelsdorf (3:2) und in dieser Woche ein Test beim Drittliga-Klub VGF Marktredwitz, der über sechs Sätze ging und laut Rüger „ordentlich“ verlief.
„Insbesondere die starke Annahme von Lukas bedeutet eine Verstärkung für die Mannschaft“, urteilt Mitspieler Jan Wißling über Neidl. Und der Trainer sagt: „Er ist ein technisch guter Akteur mit besonderen Fähigkeiten, der nur noch in Sachen Athletik etwas aufholen muss.“
Stichwort aufholen: „Unser Plan ist es, von den nächsten drei Partien zwei zu gewinnen, um in der Tabelle weiter zu klettern“, verrät Andreas Rüger, nachdem der BSV von den zurückliegenden vier Matches schon drei für sich entschieden hat. In einer Woche stehen für den Aufsteiger dann gleich zwei Aufgaben an: am Samstag in Hauzenberg (8.) und am Sonntag daheim gegen Freising (3.).
Der anstehende Gegner, der TSV Eibelstadt, hat zwar 7:4 Siege auf seinem Konto, statt der zu erwartenden neun Punkte aber gerade mal vier mehr als der BSV (4:7 Siege). Die Unterfranken haben nämlich viermal nur 3:2 gewonnen (das gibt nur zwei statt drei Punkte) und bei ihren Niederlagen nie einen Tiebreak erzwungen, der noch einen Zähler gebracht hätte. Nach vier Siegen im November und Dezember – darunter auch ein 3:2 beim Tabellenzweiten in Schwaig – verlor Eibelstadt das letzte Spiel im alten Jahr in Mühldorf ohne Satzgewinn, startete 2018 aber mit einem hart erkämpften Tiebreak-Erfolg beim bis dahin punktgleichen VC München-Ost/Herrsching II. Da Herrsching (16 Punkte) an diesem Wochenende spielfrei ist und Hauzenberg (15) in Zirndorf (4./22) als Außenseiter gilt, können die Bayreuther mit einem glatten Erfolg theoretisch sogar zwei Ränge vorrücken. Leicht wird es sicher nicht. „Vor allem über die Mittelposition wird Eibelstadt gefährlich“, weiß Wißling. Und Rüger warnt: „Im Hinspiel fehlte dem TSV noch der beste Spieler, der diesmal wieder dabei ist.“