3:2 – enorm wichtiger Regionalliga-Sieg beim SC Freising

Na also, geht doch. Mit dem 3:2 (19:25, 25:20, 25:27, 25:21, 15:13) beim SC Freising gelang dem BSV 98 Bayreuth am Samstag (15.2.2020) der erste Sieg in der Herren-Regionalliga Süd-Ost seit dem 24. November 2019. Wie wichtig der war, wurde einen Tag später deutlich, als Rivale Regenstauf gegen Schwaig 3:1 gewann. Nun sind gleich vier Teams in den Kampf gegen den Relegationsplatz verwickelt.

Der BSV hat mit 18 Punkten fünf Zähler Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz. Und dessen Inhaber, der SVS Türkheim, muss noch nach Bayreuth kommen. TB/ASV Regenstauf steht bei 20 Punkten, hat aber nur noch zwei Aufgaben, und zwar sehr schwere an seinem letzten Saison-Wochenende innerhalb von 20 Stunden bei Quasi-Meister VGF Marktredwitz und daheim gegen VC DJK München-Ost/Herrsching II, den Tabellenzweiten. Die Bayreuther empfangen vorher Marktredwitz sowie Türkheim und reisen zum Schluss zum VC Amberg (19 Punkte). Auch die Schwaiger (21/nächste Woche in Amberg) sind noch lange nicht gerettet.

Letzte Szene der Begegnung in Freising, erster Matchball für die Gäste bei 14:13 nach 105 Spielminuten: Der Ball kommt nach links außen zu BSV-Angreifer Lukas Neidl. Und der haut nicht etwa wild drauf, sondern zirkelt den Gelb-Blauen gefühlvoll-soft zentimetergenau ins hinterste Eck des SC-Spielfeldes. Der Gegner reklamiert „Aus“, der Schiedsrichter hat es besser gesehen und erntet für seine Entscheidung sogar von Freisinger Zuschauern Zustimmung – die zwei Punkte für den Tiebreak-Erfolg gehen nach Bayreuth. „Die hintere Ecke ist doch immer frei“, kommentiert der 27-jährige Matchwinner trocken seinen gezirkelten Schlag.

Zuvor hatten die Oberfranken in der (nach Einwohnern) jüngsten Stadt Bayerns eine reife Leistung gezeigt. Dabei gelang im Blockspiel und in der Annahme längst nicht alles, doch erwies sich das abstiegsbedrohte Team diesmal ganz im Gegensatz zur Vergangenheit als stabil, steckte Rückschläge – wie etwa den Verlust des dritten Durchgangs nach dem Auslassen von zwei Satzbällen – gut weg und kam immer wieder zurück. Selbst im entscheidenden Abschnitt ließen sich Kapitän Fabian Buck, Milan Dörnhöfer, Jörg Fredersdorf und Co. von einem 8:10-Rückstand nicht entmutigen und machten den Sack zu, nicht zuletzt dank Neidls Auge. „Der ist schon im Beachmodus“, scherzten die Kollegen ob des klug platzierten letzten Balles, der an die Taktik beim Zwei-gegen-zwei-Spiel im Sand erinnerte. Nach sechs 0:3-Niederlagen hatte der BSV erstmals in dieser Saison einen der „großen Vier“ bezwungen.

Es begann ganz passabel für die Bayreuther, weil Fredersdorf stark loslegte und bis zum 10:11 seine Mannschaft fast allein im Rennen hielt. Dann aber entschärften die Freisinger den Linkshänder vorübergehend und gingen 19:12 in Führung. Obwohl dem SC in diesem Satz sechs Aufgabefehler unterliefen, gewann er glatt. In Abschnitt zwei ließen die in diesem Jahr noch sieglosen Oberbayern allmählich nach. Nach dem 8:10 gelangen dem BSV (nun mit Julius Spantig für Toni Oetter in der Mitte und Neidl dafür auf außen) fünf Punkte in Serie. Man geriet nicht mehr in Rückstand und kam nach dem 18:17 souverän zum Satzausgleich. Und auch den nächsten Durchgang hätten die Gäste (mit Lars Naumann und Michael Höbel als alternierenden Liberos) für sich entscheiden können. Aus dem 17:19 wurde ein 24:22, weil Dörnhöfer Spantig gut freispielte und auch selbst punktete. Nun war aber Buck im Netzduell bei einem unpräzisen Zuspiel machtlos, gab es ein Missverständnis bei der Feldabwehr, landete Dörnhöfer im Netz, missglückte Naumann die Annahme – die Chancen zum zweiten Satzgewinn perdu.

Doch keine Spur von hängenden Köpfen. Auf kurze Schwächephasen (von 9:5 zu 9:10 und von 15:11 zu 15:16) antwortete Bayreuth mit großem Kampfgeist. Marc Fronhöfers Tempo-Service rutschte der SC-Annahme insgesamt vier Mal durch die Hände. Spantig war erfolgreich, auf der anderen Seite geriet SC-Zuspieler Maximilian Brunner völlig von der Rolle, musste ausgewechselt werden. Die letzten vier Punkte zum 2:2 nach Sätzen machten zu gleichen Teilen Buck und der Gegner (Servicefehler, Netzberührung).

Fünf Zähler nacheinander zum 13:10 brachten den BSV im Tiebreak auf die Siegerstraße. Kurzzeitige Konfusion bis zum 13:13 beendete Fredersdorf mit seinem Schmetterschlag. Und dann kam der Auftritt von Lukas Beach-Neidl.