Ohne Punkt liegt der BSV 98 Bayreuth in der Tabelle der Herren-Regionalliga Süd-Ost auf dem neunten und damit vorletzten Platz. Das schockt rund um die Prellmühle freilich niemanden, ist die Saison 2019/20 doch ligaweit sehr holperig gestartet. Drei Mannschaften sind schon vier oder gar fünf Mal aufgelaufen, die Bayreuther stehen indes erst vor ihrem zweiten Auftritt.
Dazu kommt am Samstag (19. Oktober, 19.30 Uhr) mit der Spielgemeinschaft DJK München-Ost/Herrsching II allerdings der Vizemeister der Vorsaison in die Halle am Roten Main. Für die Oberbayern ist es die erste Reise in dieser Saison. Daheim haben sie zuerst den SV Schwaig II mit 3:0 besiegt, aber vor knapp einer Woche gegen die VGF Marktredwitz deutlich mit 0:3 (21:25, 14:25, 20:25) verloren. Die Marktredwitzer untermauerten damit ihre Aufstiegsambitionen in dieser Saison, können sie doch mit vier Siegen aus vier Matches (bei nur zwei Satzverlusten) einen überragenden Start vorweisen. In vier Wochen muss der BSV in die Sebaldhalle im Fichtelgebirge…
Doch zuvor stehen drei Begegnungen auf dem Programm, zwei davon vor den eigenen Fans. Das 0:3 zum Auftakt in Grafing ist abgehakt. „Wir haben gut trainiert“, versichert Coach Alessandro Bozzato. Ihm werden morgen fast alle gemeldeten 15 Spieler zur Verfügung stehen. Kapitän Fabian Buck, der – wie berichtet – vor drei Wochen in Oberbayern mit einer Sprunggelenkverletzung ausgefallen war, wollte das Abschlusstraining mitmachen. So wird wohl nur Jörg Fredersdorf (Knie) passen müssen. „Ihn ihm haben wir aber damit am Samstag im Gegenzug einen routinierten Coach neben dem Spielfeld“, sieht Libero Bozzato im Pech des Spielers das Glück für das Team.
In dem stehen die Neuen Lars Naumann, Michael Höbel, Artem Kapelus, Sebastian Lauf und Raphael Brand vor ihrer Heimpremiere. Zudem vergrößert künftig noch mit Marc Fronhöfer ein Student, der in Aachen bereits Regionalligaluft geschnuppert hat, die Auswahl. Bozzato und seine Mannschaft können also viel variieren. So stand etwa Mitte der Woche noch nicht fest, ob Milan Dörnhöfer zuspielt oder angreift, wobei im zweiten Fall Naumann in die Rolle des Regisseurs schlüpfen würde.
Sicher ist, dass die Bayreuther eine Wiederholung des Resultats vom 25. November 2017 anstreben, als sie sich daheim gegen die Münchner mit 3:0 durchsetzten. „Dass sie im Frühjahr Zweiter waren, spricht für ihr Können. Dass sie gerade gegen Marktredwitz in eigener Halle keinen Satz gewannen, zeigt, dass sie gewiss nicht in Höchstform sind“, meint Alessandro Bozzato. In nur 58 Spielminuten hatte München die Segel gestrichen. Dabei ließ vor allem – so war zu lesen – die bärenstarke Blockarbeit der Fichtelgebirgler den anstehenden BSV-Gegner verzweifeln.
Die Spielgemeinschaft aus München und Herrsching, der 2016 (und damit ein Jahr vor den Oberfranken) der Aufstieg in die 4. Liga gelang, hat gleich 17 Aktive im Kader. Darunter ist Patrick Brunner, der vergangene Saison noch dem BSV aushalf und jetzt bei seinem neuen Klub in der Startsechs stand. Weiter als Spielertrainer dabei ist der bundesliga-erfahrene Johannes Kessler. Nicht zuletzt an seinem Wirken lag es, dass die „Perlacher Jungs“ im Vorjahr mit neun Erfolgen aus den letzten elf Spielen das Rennen um Platz zwei machten. Gegen den BSV holten sie alle sechs möglichen Zähler – einem 3:1 daheim folgte ein 3:0 in Bayreuth, bei dem Dörnhöfer und Kollegen nur im ersten Satz (23:25) mithalten konnten.