Herrsching beherrscht – Sieg Nummer zwei

Der Aufsteiger schließt auf. Dank des zweiten Saisonsieges, der wie schon der Erfolg in Neumarkt mit einem 3:0 sehr deutlich ausfiel, haben die Herren des BSV 98 Bayreuth in der Regionalliga Süd-Ost den Abstand zu Relegationsplatz acht auf zwei Zähler reduziert. Gegen den VC DJK München-Ost-Herrsching II, der eben diesen „Schleudersitz“ nun innehat, gewannen die Bayreuther in eigener Halle mit 25:21, 25:21, 25:12.
Am Anfang war das Wort: „Wir haben in den letzten Spielen oft zwei Sätze sehr gut gespielt, dann aber die Leistung nicht halten können“, sprach BSV-Coach Andreas Rüger vor dem ersten Service. „Gegen Herrsching brauchen wir nun drei Sätze vollen Einsatz und Kampfgeist.“ Rügers Akteure ließen Taten folgen.
Gegen den Tabellendritten der Vorsaison spielten die Wagnerstädter zur Begeisterung ihrer zahlreichen Fans von Beginn an mutig auf. Aus einer stabilen Annahme seiner Teamkollegen heraus konnte Zuspieler Milan Dörnhöfer als freier Künstler wirken. Vor allem suchte er mit seinen Pässen Mannschaftskapitän Fabian Buck, der die Zuspiele dann auch häufig verwertete. Auf diese Weise baute der Tabellenzehnte seine Führung auf 22:17 aus.
Als die Gäste auf drei Punkte herankamen, stoppte Heim-Trainer Rüger diesen Schwung mit einer Auszeit. Die Bayreuther holten tief Luft und beendeten den Satz mit zwei guten Angriffen von Jörg Fredersdorf über die Diagonalposition.
Im zweiten Durchgang ließen die Gastgeber aufgrund von Abstimmungsproblemen zunächst drei Bälle unnötig ins eigene Feld fallen. Zwei strittige Schiedsrichterentscheidungen brachten zusätzlich Unruhe in ihren Spielaufbau. Dann aber nahm man wieder Fahrt auf und zwang die Bundesligareserve des selbsternannten „Geilsten Clubs der Welt“ mit druckvollen Aufschlägen in die Defensive. Der Rückstand wurde wettgemacht; der für eine Systemumstellung eingewechselte Zuspieler Tim Gamisch verließ das Feld wieder ohne Ballkontakt, da der Gegner den Aufschlag nicht übers Netz brachte. So spielten die BSVler den Satz souverän zu Ende.
Noch einmal volle Konzentration, lautete Rügers Ansage für den dritten Satz. Mit schnellem und variablem Passspiel schaffte es Dörnhöfer dann regelmäßig, seine Angreifer frei zu spielen. Und auf der Mittelblocker-Position fügte sich der eingewechselte Lukas Schröder perfekt ein. Wenige Fehler und eine gute Abwehr waren für den BSV der Garant für eine frühe Führung. Der Trainer gab nun auch seinen Nachwuchstalenten Florian Drescher (Außen) und Gamisch Einsatzzeit. Dreschers Dank: Er verwandelte den Matchball mit einem Aufschlag-Ass zum bisher deutlichsten Bayreuther Satzgewinn in dieser Runde.
„Der Sieg war ein wichtiges Lebenszeichen von uns. Damit haben wir uns selbst eine gute Ausgangsposition für den 1. Advent beschert. Wenn wir da gegen den TSV Mühldorf noch einmal unsere Leistung abrufen, können wir zum ersten Mal die Abstiegsplätze verlassen“, äußerte Buck vor dem dritten Heimspiel in Folge (Sonntag, 3. Dezember, 15 Uhr, Halle am Roten Main). Das Team vom Inn ist aber offenbar gut drauf. Mit dem 3:0 gegen den ASV Dachau II feierte Mühldorf am vergangenen Samstag seinen vierten Saisonerfolg.