Drei Matchbälle vergeben und verloren – nein, die Rede ist nicht mehr vom Spiel der BSV-Herren gegen Zirndorf vor knapp einer Woche. Wir gehen zurück in den Februar 2018, als der Bayreuther Regionalliga-Mannschaft Gleiches beim VC DJK München Ost/Herrsching II widerfuhr. Und gegen jenes Team spielt man am Samstag (27. Oktober, 16 Uhr) in München.
Vor acht Monaten ging es für die Oberfranken darum, die zweite Mannschaft des Bundesligisten im Kampf um den rettenden siebten Platz noch abzufangen. Das misslang, weil nach einem 10:7-Vorsprung im Tiebreak nicht mehr viel lief. „Der Punkt dürfte uns in der Endabrechnung fehlen“, orakelte Kapitän Fabian Buck damals und hatte Recht. Über die Relegation hielten Buck und Co. aber den Platz in Liga vier.
Diesmal liegt der BSV nach drei Runden ebenso viele Zähler vor den „Perlacher Jungs“ aus München. Ihm geht es darum, sich bis zur Rückrunde ein Polster zu schaffen für die Zeit, in der es mit Jan Wißlings Wegzug aus Bayreuth personell sehr eng werden könnte. Schon jetzt werden wohl nur acht Akteure gen Landeshauptstadt aufbrechen, denn Chris Dinkel fehlt in der Sporthalle an der Führichstraße.
Die Münchner haben dort jüngst mit dem 3:1 gegen Aufsteiger SV Memmelsdorf ihren ersten Sieg gefeiert. Dabei schien für die Oberfranken bei einem 8:1 im vierten Satz mehr drin. „Nach so einer hohen Führung dürfen wir einfach nicht mehr das Ruder aus der Hand geben. Unglaublich, dass wir uns das haben nehmen lassen“, war von SVM-Außenangreifer Stefan Kolb zu lesen. Zuvor hatte es für die Münchner ein 2:3 in Mömlingen gegeben und ein 1:3 bei den starken Mühldorfern, die freilich mit den Kombinierten einige Mühe hatten (19:25, 25:21, 25:22, 25:21).
Spielertrainer des Gastgebers ist mit Johannes Kessler ein erst 26 Jahre alter ehemaliger Bundesligaspieler. „Ein definitiv guter Spieler, auf den man aufpassen muss“, sagt BSV-Spielertrainer Milan Dörnhöfer über Kessler. „Andererseits: Einer allein beim Gegner wird uns nicht zerlegen.“
Der BSV hat nach dem 2:3 gegen den TSV Zirndorf schon sieben Punkte erobert. „Die Stimmung bei uns ist somit gut“, sagt Mittelblocker Lukas Schröder. „Einen Punkt gegen einen Titelanwärter wie Zirndorf zu behalten, ist ja okay. Freilich tat die Art und Weise, wie wir den möglichen zweiten vergeben haben, schon etwas weh.“
So legten Dörnhöfer und Co-Trainer Manuel Wolz am Dienstag Wert darauf, am Block zu arbeiten. Und in der zweiten Einheit wollte das Team seine Annahme festigen. Dörnhöfer: „Unser Gegner ist eine Mittelfeldmannschaft, gegen die wir punkten wollen.“
DER GEGNER
Mit 9:11 Siegen (wie der BSV Bayreuth) und einem gegenüber den Oberfranken schlechteren Satzverhältnis hatte der VC DJK München Ost/Herrsching II in der Vorsaison am Ende einen Punkt mehr als der Rivale. Zwölf Spiele des Teams gingen über fünf Sätze (vier Siege), aber ausgerechnet eine der acht Tiebreak-Niederlagen (gegen Zirndorf im letzten Spiel) sicherte noch vor dem Punktspiel-Finale des BSV gegen Schwaig (3:1) das rettende Ufer.
In Bayreuth hat der BSV das erste direkte Duell mit München vor elf Monaten mit 3:0 gewonnen, den Gast dabei mit 25:12 im letzten Satz deklassiert.
2017 waren die Münchner als Aufsteiger gleich Dritter in der Regionalliga. Bis 2014 hatte die DJK SB München Ost selbstständig in der Landesliga agiert. Nach dem Zusammenschluss mit dem TSV Herrsching zu einer Spielgemeinschaft begann der Durchmarsch: 2015 Landesliga-Meister, 2016 Titel in der Bayernliga Süd.
Aufsehen erregen dürfte der VC am Samstag beim Einspielen durch sein pinkes Outfit, mit dem er eine Aktion im Kampf gegen Brustkrebs unterstützt.