Da war es – laut und vernehmlich, das Wort, das als Motto herhalten sollte: „Unabsteigbar!“ Als solches darf sich die zweite Herren-Mannschaft des BSV 98 Bayreuth betrachten, die dem Klub gerade ein weiteres Mitspielen in der Landesliga möglich gemacht hatte und nun intern von den eigenen Fans leicht enthusiastisch mit diesem Prädikat bedacht wurde. In Ahorn bei Coburg gewann der Landesliga-Siebte in der Relegation mit zwei Bezirksligisten äußerst glatt.
Aber zweite Mannschaft? Die Routiniers Jörg Fredersdorf und Volker Nissels, immer noch zu Höherem berufen, hatten ihren Platz auf dem Altenteil rechtzeitig eingetauscht gegen den Stress der Ausscheidungsspiele, auf dass erst gar kein Stress entstehe. Und die Rechnung ging auf. Im Verbund mit den Zuspielern Mario Kaiser und Dominik Schuchardt, mit Christoph Rauscher, Vik Hofmann, Daniel Lyssenko und Libero Chris Krauß ließ man der gastgebenden SG Rödental beim 25:19, 25:14, 25:16 keine Chance. Nach etwas holprigem Start (5:7) kam der BSV-Express, gecoacht von Alex Schmiedel, ins Rollen. Beim 16:13 die erste Drei-Punkte-Führung, dann beim 18:17 noch einmal leichte Zweifel, die aber alle zusammen beseitigten: Nissels punktete, Rauscher mit Netzroller-Aufschlag und Service-Winner, Hofmann machte das 22:18, „Zu-spie-ler“ Kaiser sah die Lücke beim Gegner und punktete selbst, ehe die „Oldies“ den ersten Satzgewinn perfekt machten: Nissels über die Mitte, der nicht zu stoppende Fredersdorf diagonal.
Und als auch der zweite mühsame Start in einen Satz (2:4) mit fünf Punkten in Folge rasch korrigiert wurde, war der Weg zum Sieg frei. Im Rödentaler Lager herrschte schon vor Durchgang drei anerkennende Depression: „Wir sind zu harmlos und kriegen hier gezeigt, wie Volleyball geht. Die spielen einfach perfekt.“ Das haben die Bayreuther zwar nicht gehört, aber sie machten auch so einfach „perfekt“ weiter und beendeten den dritten Satz in nur 17 Minuten.
Aber es war für sie erst Turnier-Halbzeit und noch ein Sieg zum Klassenerhalt nötig. Gegen die Donau Volleys Regensburg II, im ersten Match des Tages nach mühevollen 140 Minuten, einem Satz mit 28:26 sowie dem 17:15 im Tiebreak 3:2-Gewinner gegen Rödental, machte bei Bayreuth der Kaiser dem „Dominator“ Platz. Dominik Schuchardt übernahm in seinem letzten Spiel für den BSV – er geht beruflich nach Hamburg – die Regie und knüpfte nahtlos an die Leistung seines Vorgängers an. Seine Mitspieler indes machten einige Fehler mehr (Netzberührung), brachten den ersten Satz aber mit 25:20 nach Hause.
25:16 endete der zweite Abschnitt mit der einfach nicht zu bremsenden „Punktemaschine“ Jörg Fredersdorf und einer erneuten Aufschlag-Serie von Volker Nissels. Nun gab es auch noch Einsatzminuten für Jeremy Koll, Aleko Dimitrov und Michael Schauerte, während der angeschlagene Lukas Klevenhusen seine Muskeln und Gelenke schonen durfte und Phil Weih Zweitlibero in Warteposition blieb. Das 25:12 rundete den Tag in Ahorn ab und machte Appetit auf die neue Saison.
In der Saison 2022/23 spielten zudem für den BSV II: Hartmut Joost, Lukas Schröder, Valen Bräunlein, Simon Hahn, Markus Koller, Raimond Tetzner, Rene Ullrich.
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