3:1 gegen Schwaig bringt viel Selbstvertrauen für die Relegation

Den erhofften siebten Platz knapp verfehlt, dafür aber Selbstvertrauen gewonnen für die nun notwendige Relegation um den Klassenerhalt – so stellt sich die Situation für die Herren des BSV 98 Bayreuth nach dem letzten Spieltag der Regionalliga Süd-Ost dar. Das 3:1 (25:19, 25:22, 13:25, 25:23) gegen den SV Schwaig II machte Mut für die Aufgabe in Türkheim am 15. April.
Um einen einzigen Punkt hat der Aufsteiger das rettende Ufer verpasst. Dass 30 Zähler aus 20 Spielen und ein positives Satzkonto (41:40) nicht reichten, frustriert dort viele. Vor einem Jahr hatte der Tabellensiebte – es war Schwaig (!) – 29 Punkte, 2016 war der Siebte (bei zwei Spielen weniger) nur auf 22 Punkte gekommen. Es ist müßig zu diskutieren, welcher der fünf verlorenen Tiebreaks entscheidend war. Angreifer Jörg Fredersdorf gibt zu bedenken: „Gleich im ersten Spiel verloren wir in Dachau 1:3, weil die so gut waren wie nachher nie wieder und wir uns noch nicht an die Liga akklimatisiert hatten.“ Am Ende lag der ASV Dachau II als erster Absteiger nur einen Rang, aber elf Punkte hinter den Bayreuthern…
Am Samstag bewies das Team von Coach Andreas Rüger, dass es längst angekommen ist in der 4.Liga. Hoch konzentriert, ohne gravierende Fehler und mit viel Einsatzfreude wiesen die Hausherren den Gast, der mit einem Sieg hinter dem MTV München Vizemeister geworden wäre, zwei Sätze lang in die Schranken. „Die Schwaiger haben vor Beginn mir gegenüber klar gemacht, dass sie hier nichts abschenken und einen Dreier wollen“, sagte BSV-Kapitän Fabian Buck. Die Bayreuther wussten zwar nach dem Punktgewinn von München-Ost/Herrsching II gegen Zirndorf (2:3), dass sie sich tabellarisch nicht mehr verbessern konnten, legten aber gut los. Aus einem 5:8 machten sie im ersten Durchgang eine 15:13-Führung, die sie peu a peu bis zum Satzgewinn ausbauten.
In Satz zwei ließen sie sich vom 0:4-Start nicht irritieren, waren beim 9:9 wieder gleichauf und erspielten sich nach dem 21:20 drei Punkte in Folge für die Satzbälle, von denen sie den dritten nutzen. „Eine wirkliche gutklassige Begegnung“, urteilte Trainer Rüger. Die vielen Zuschauer in der Turnhalle am Roten Main bekamen viele lange Ballwechsel zu sehen und feierten Julius Spantig und Milan Dörnhöfer für Rettungsaktionen weit hinten am Hallenende bzw. von der gegnerischen Spielfeldseite mit Extraapplaus.
„Dass so ein Niveau nicht durchgehend zu halten ist, war klar“, kommentierte Andreas Rüger den nur 17 Minuten langen dritten Satz, in dem er zudem zwei Wechsel vornahm. Schwaig hatte Spielertrainer Christian Schwabe recht bald von der Bank aufs Feld beordert, was ebenso zur Wende beitrug wie Harry Schlegels Aktionen, unter anderem mit einer Aufschlag-Serie vom 19:12 zum 24:12. Vier Punkte in Folge zum 7:6 und eine kurze Aufholjagd zum 11:15 waren die besten BSV-Phasen.
Hinterher liefen die Bayreuther dann nach einem 3:0-Start auch im vierten Satz bis zum 6:9 und später bis zum 14:17. Dann aber gelangen dem Aufsteiger dank Fredersdorf, Buck und Volker Nissels fast immer zwei Punkte nacheinander, während die Mittelfranken nach ihrem 15:12 nie mehr als einen verbuchten. Nach 83 Spielminuten nutzte der BSV dank Fredersdorf seinen zweiten Matchball. „Jörg hat stark gespielt, wir alle waren gut, sieht man mal von bisweilen schlechter Blocksicherung ab“, urteilte Fabian Buck. „So war das 3:1 kein Muster ohne Wert, sondern eine Leistung, die uns aufbaut.“
Im Relegationsturnier geht es in Türkheim gegen den Gastgeber und gegen TB/ASV Regenstauf. Die Oberpfälzer wurden in der Bayernliga Nord am letzten Spieltag noch vom TV Mömlingen von Platz eins verdrängt. Nur der Beste aus dem Trio spielt 2018/19 in der Regionalliga.