1:3-Niederlage, aber ein Punkt war in Schwaig gut möglich


Der zweite Sieg im neuen Jahr lässt weiter auf sich warten. Im fünften Rückrundenspiel mussten sich die Herren des BSV 98 Bayreuth zum vierten Mal geschlagen geben. Immerhin gelang den personell geschwächten Oberfranken in der Regionalliga Süd-Ost beim SV Schwaig II nach den klaren Niederlagen in Zirndorf und gegen München/Herrsching wieder mal ein Satzgewinn. Und sogar ein Punkt schien machbar, konnte dann aber trotz bester Aussichten nicht eingesackt werden.

„Logisch, diesen Satz müssen wir heimschaukeln“, sagte Spielertrainer Milan Dörnhöfer nach der 1:3-Niederlage. Er sprach eine Situation im dritten Durchgang an: Nach dem 22:25 zu Beginn und einer kämpferischen Glanzleistung zum 25:23 im zweiten Satz lag der Gast vor den Toren Nürnbergs nun mit 16:10 vorn, obwohl ihm am Samstag nicht nur der nach Luxemburg verzogene Jan Wißling, sondern auch die Angreifer Fabian Buck und Jörg Fredersdorf sowie Libero Chris Dinkel fehlten. Die Schwaiger (ohne ihren Star Harry Schlegel) nahmen eine Auszeit – und fanden dabei das richtige Mittel. Schon beim 17:17 waren sie wieder auf Augenhöhe mit den Bayreuthern.

Dörnhöfer und Co. hatten vom Ende des zweiten Satzes bis zu dieser Phase gezeigt, was in ihnen steckt: starke Feldabwehr, kluge Pässe, besseres Blockspiel, erfolgreiche Angriffe über die Mitte. So spielten sie sich nach deutlichen Rückständen im zweiten Satz (9:14, 13:18) wieder heran und profitierten unter anderem davon, dass der Schiedsrichter nach einem Ball von Manuel Wolz seine Aus-Entscheidung wieder zurücknahm – 17:19 statt 16:20. Tim Gamisch war beim 7:10 in die Partie gekommen und fand mit seinem Zuspiel immer wieder Dörnhöfer, der außen verwandelte. Beim 21:21 glich Bayreuth erstmals aus, die entscheidenden Zähler machten dann Volker Nissels und Lukas Schröder über die Mitte.

Das BSV-Hoch setzte sich auch mit Dörnhöfer wieder im Zuspiel zunächst fort, bis zur erwähnten Auszeit mit dem Sechs-Punkte-Vorsprung. Bei 19:20 lag Bayreuth im Hintertreffen. Julius Spantig, nach Knie-OP und nur einer Trainingswoche erstmals wieder dabei, glich aus, und die Unparteiischen revidierten erneut einen ursprünglichen Pfiff zugunsten der Oberfranken – 21:20. Schwaig aber konterte und gewann Satz drei mit 25:22.

SVS-Punkteserien zum 14:9 und 22:17 bedeuteten im vierten Satz die Vorentscheidung. Der BSV kam zwar auf 20:22 heran, machte dann aber keinen Punkt mehr. Während die Mittelfranken stolz waren, dass ihr Talentschuppen mit den Angreifern Benjamin Genenger (20 Jahre), Joshua Schneider (17) und David Forster (22) den fehlenden Schlegel adäquat ersetzt hatte („Es geht auch ohne Harry“), monierte Milan Dörnhöfer: „Im Angriff waren wir bisweilen nicht clever genug. Aber wenn du auch noch den letzten verbliebenen Hauptangreifer auswechseln musst, ist wohl nicht mehr drin.“ Lukas Neidl war bei 5:5 im vierten Satz mit Wadenproblemen ausgeschieden. Patrick Brunner, bereits in Marktredwitz im BSV-Kader, feierte somit sein Debüt im Team.

Die Bayreuther sind nun Tabellensechster (22 Punkte), VGF Marktredwitz (24) und die Schwaiger (23) sind an ihnen vorbeigezogen. Es folgen aber nun zwei BSV-Heimspiele gegen Mömlingen (Vorletzter) und Dachau (Letzter), in denen die in der Theorie noch fehlenden zwei Punkte zum sicheren Klassenerhalt geholt werden sollen.

Der alternative Bericht vom selben Autor auf www.bayreuther-tagblatt.de