„Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“ – der Satz war am Samstag nicht in einem Reitstall, sondern in einer Volleyball-Halle mehr als ein Mal zu hören, und er passte auch ganz gut zum Bayernligaspiel der BSV-Damen gegen die SG TV Unterdürrbach/TSV Röttingen. Der Tabellenzweite aus Bayreuth nahm das relativ niedrige Hindernis, ohne zu glänzen, mit einem 3:0 (25:15, 25:20, 25:19)-Erfolg und schloss damit zu Spitzenreiter TSV Neutraubling auf.
Punktekonto (32), Sieganzahl (11) und Satzverhältnis (35:12) sind nach dem mühsamen 3:2 der Oberpfälzerinnen bei der TS Kronach – der Gast hatte schon 2:0 geführt und verlor dann den dritten Satz mit 11:25 (!) und den vierten mit 21:25 – identisch. Nur hat der TSV ein Spiel weniger absolviert als der BSV.
Bayreuth kassierte zu Saisonbeginn seine beiden Niederlagen und bekommt nun die Chance, auch die zweite Scharte auszuwetzen. Das 0:3 von Rottenberg wurde mit einem Heim-3:1 kurz vor Weihnachten „gerächt“, nun geht es am kommenden Samstag (18.1.25, 16.30 Uhr) zum TV/DJK Hammelburg. Der hat Mitte Oktober in Bayreuth 3:2 triumphiert und gerade in Neudrossenfeld mit einem 3:0 (25:9 im ersten Satz) aufhorchen lassen. Dem folgte am Sonntag noch ein 3:1 gegen Ex-Tabellenführer Rottenberg! Mitte November noch auf Rang acht platziert, haben die Hammelburgerinnen heimlich, still und leise den dritten Rang erobert. Bei sieben Punkten Vorsprung auf den kommenden Gegner muss der BSV zwar tabellarisch in knapp einer Woche nichts befürchten, doch in Anbetracht des Duells mit Neutraubling ist das nächste Spiel ein ganz wichtiges. Der aktuelle Tabellenführer hat die Hammelburg-Aufgaben bereits hinter sich und beide Vergleiche mit 3:1 für sich entschieden.
Beim Gastspiel der Unterdürrbacherinnen in der Halle des RWG waren die BSV-Damen sofort auf der Höhe. 12:6 nach der ersten Rotation, 16:7 nach den nächsten vier Aufschlägen von Franziska Rumpp – die Startformation mit Stephanie Bauer und der umgeschulten Katharina Weigel als Libera erledigte die (Pflicht-)Aufgabe seriös. Beim 18:12 übernahm Caro Glatkowski von Katja Löhnhardt das Zuspiel und blieb bis Spielschluss auf dem Feld. Die Kräfte sparenden Maßnahmen von Trainer Manuel Wolz sahen auch nur einen kompletten Satz für Nina Baldini und Ronja Meyer vor, dafür zwei für die bisher wenig eingesetzte dritte Mittelblockerin Barbora Schenkova und Arbeitsteilung der Liberas. Ein volles Pensum mussten/durften hingegen nach den ausgebliebenen Trainingsmöglichkeiten über die Feiertage Rumpp (Foto oben), Toni Meinhardt und Alex Soloninkin absolvieren.
Sie lagen mit ihrem Team in einem zweiten Satz, der anfangs das Bayreuther Kennzeichen „Mach mal langsam“ mit entsprechenden Unkonzentriertheiten trug, bis zum 8:9 hinten. „Sehr gut und im Vergleich zu Beginn der Saison ein Fortschritt, dass dann aus inneren Impulsen heraus recht bald der Schalter wieder umgelegt werden konnte“, analysierte Wolz. Schenkova, Meinhardt und Rumpp sorgten für die Punkte zu fünf Satzbällen. Nur den ersten konnten die Gäste abwehren, dann war erneut Franzi Rumpp erfolgreich.
Bei 24:18 im dritten Durchgang schlug Bara Schenkova zur Freude ihrer Mitspielerinnen („Kiisteeee!!“) ihren Aufschlag ins Netz. Wenig später waren die drei Punkte im Sack. Wolz: „Im dritten Satz habe ich etwas gebangt und befürchtet, dass der Gegner nach dem Verletzungs-Aus von seiner Besten, Caro Thomas, bei 8:10 eine Art Trotzreaktion zeigen könnte.“ Die aber kam nicht. Doch nun türmt sich ein wesentlich größeres Hindernis vor dem BSV 98 Bayreuth auf.