Mit Pauke (aber ohne Trompeten) haben die Herren des BSV 98 Bayreuth die letzten Heimpunkte des Jahres eingesackt. Vor einer nach den Corona-Lockerungen wieder stimmungsvolleren Kulisse gewannen sie in der Halle des Richard-Wagner-Gymnasiums gegen die Donau Holz Volleys Ingolstadt mit 3:1 (25:14, 28:26, 23:25, 25:16). Platz fünf in der Bayernliga Nord scheint damit sicher.
Die von den Fans erzeugten Paukentöne waren gleich zu Beginn des Spiels häufig zu hören, als die Gastgeber von 12:10 auf 17:11 davonzogen. Durchgang eins war dann nach 23 Minuten in trockenen Tüchern, weil Ingolstadt einige Probleme mit der Annahme hatte und auch in der Offensive nicht sehr durchschlagskräftig wirkte. Da auch die gut servierenden Bayreuther nur selten überzeugende Angriffe zeigten und beide Teams in der Feldabwehr stark agierten, erlebten die Zuschauer in einem punktemäßig mageren Satz ungewöhnlich viele lange Ballwechsel.
Eine halbe Stunde dauerte dann der lange ausgeglichene (11:11, 16:16) zweite Abschnitt, in dem sich schließlich Jörg Fredersdorf (BSV) und auf der anderen Seite Andre Feuerherdt mit gelungenen Offensivaktionen gegenseitig zu überbieten versuchten. Ingolstadt hatte ab 24:23 drei Satzbälle, die Toni Oetter (Block), Fredersdorf und schließlich der überzeugende Filip Kostic über die Mitte abwehrten. Als dann mit Florentin Schark einer der besten Volleys-Akteure erst beim Angriff zögerte und im nächsten Ballwechsel den Ball ins Aus beförderte, führte der BSV 2:0.
„Und dann haben wir vielleicht etwas zu viel zaubern wollen“, sagte Fredersdorf über den Verlust des dritten Satzes, den sein Team auch nach knappem Rückstand noch hätte gewinnen können. Ein Angriff von Artem Kapelus, ein Block von Zuspieler Jonas Zusann und ein Service von Felix Kastl brachten die 21:20-Führung. Fehler von Kapelus und Libero Viktor Hofmann ließen schließlich jedoch die Oberbayern jubeln. „Wir schlugen nicht mehr so gut auf“, analysierte Coach Alexander Schmiedel diese Phase. „Mir fehlen noch Koordination und Kraft, nachdem ich ja praktisch im Zuge von Corona eine halbe Saison versäumt habe“, erklärte Kapelus.
Doch auch Ingolstadt hatte offenbar zu viel Kraft gelassen und baute im vierten Durchgang ab. Die Bayreuther minimierten ihre Fehlerquote, schlugen wieder stark auf (Zusann) und kamen zum Sieg. Nun heißt es für sie: vom Richard-Wagner-Gymnasium in die Richard-Wagner-Straße. Denn in dieser tragen die Ingolstädter ihre Heimspiele aus. Und auf die (sportlich überflüssige) Revanchemöglichkeit gegen den BSV wollen sie nicht verzichten. Ein Termin steht noch nicht fest…