Es muss nicht immer Tiebreak sein: BSV-Damen in Kronach

Eine neue Prüfstelle: Die BSV-Damen (hier in Hammelburg) gastieren in Kronach

Es geht gegen die Tiebreak-Mannschaft der Liga. Wenn die Bayernliga-Volleyballerinnen des BSV 98 Bayreuth am Samstag (18 Uhr) bei der Turnerschaft Kronach antreten, ist das einerseits das Duell des Tabellenzweiten beim Neunten, andererseits auch die Partie gegen das Team, das am häufigsten in dieser Liga über fünf Sätze geht und auf diese anstrengende Weise zehn seiner bisher 13 Punkte geholt hat. Die Ausbeute wäre größer, wenn die Kronacherinnen nicht in sechs dieser alles entscheidenden acht Durchgänge den Kürzeren gezogen hätten.

Fünf solcher Tiebreak-Niederlagen bilden die aktuelle Serie der TSK. Es begann am 30. November daheim mit dem 9:15 im abschließenden Satz gegen den TV Fürth. Auch in Hammelburg und Unterdürrbach kam das Team der in Bayreuth gut bekannten Trainer Jan Bollow und Alexander Groß im Tiebreak nicht über neun bzw. zehn Zähler hinaus. Enger war es dann schon gegen Tabellenführer TSV Neutraubling, dem man sich nach 0:2-Satzrückstand und einem fast schon unglaublichen 25:11 im dritten Abschnitt erst mit 13:15 (nach 8:3-Führung) geschlagen gab. Vor einer knappen Woche dann das nächste frustrierende Auf-und-ab-Erlebnis: 14:25, 25:19, 17:25, 25:20, 11:15 beim TSV Ansbach II.

Beim Aufsteiger in Kronach gibt es deshalb ein lachendes und ein weinendes Auge: „Trotz der vielen Niederlagen konnte mühsam zumindest immer wieder jeweils ein wertvoller Punkt für den Klassenerhalt eingefahren werden“, ist auf der Vereins-Homepage zu lesen. „Andererseits ist es frustrierend, nach so vielen kämpferischen Leistungen stets als Verlierer vom Spielfeld zu gehen.“ Die „Turner“ liegen in der Tabelle  nur drei Punkte hinter Fürth (Relegationsplatz) und den Young Volleys, wobei die Neudrossenfelderinnen schon ein Spiel mehr absolviert haben.

BSV-Trainer Manuel Wolz lässt sich von der Misserfolgsserie des kommenden Gegners  aus der Cranach-Stadt nicht zu Übermut verleiten. „Kronach hat starke Außenangreiferinnen und ist –  wenn es gut läuft bei ihnen – schwer zu schlagen. Aber natürlich kennen wir auch ihre Schwächen, die wir versuchen müssen auszunutzen, um sie nicht ins Spiel kommen zu lassen.“ Das gelang im Hinspiel recht gut. Mit 3:0 (25:21, 25:21, 26:24) gewann der BSV im RWG.

Seiner Mannschaft hat Wolz mit auf den Weg gegeben: „Ein paar Dinge vielleicht nochmal besser machen als zuletzt.“ Das Ziel für das Match in der Leßbachtalhalle von Weißenbrunn: an die Leistung beim jüngsten 3:0 in Hammelburg gegen den Tabellendritten „wieder mindestens rankommen“.

Libera und Zuspielerin Katharina Weigel ist als Trainerin bei den Nordbayerischen Jugendmeisterschaften der U 12 gefordert und wird wohl nicht zur Verfügung stehen. Der Rest des Kaders war vor dem Abschlusstraining einsatzbereit.

Die TS Kronach musste vor einer Woche auf Stammspielerin Saskia Redl verzichten, dafür war Carina Heinlein wieder dabei. Mit stabiler Annahme und bessere Abstimmung in der Feldabwehr sowie Nervenstärke trotz eines Rückstandes setzte man sich in Ansbach in den Sätzen zwei und vier durch. Manu Wolz meint: „Das und vor allem das 2:3 gegen Neutraubling waren zwei für sie wertvolle Punkte.“ Und auch für Bayreuth war der Kronacher Tiebreak gegen den Spitzenreiter wertvoll: „Rechnerisch können wir nun wieder aus eigener Kraft Meister werden.“ Doch dann darf der BSV selbst bis zum 22. März daheim gegen Neutraubling keinen Punkt mehr hergeben, auch nicht gegen die Tiebreak-Spezialisten aus Kronach.