Ein Satzverlust und ein Rekordsatz: 3:1 der Damen gegen Fürth

Der Sieger stand – zumindest wenn es nach den Trikots ging – schon vorher fest: BSV 98 Bayreuth. Denn zum Damen-Bayernligaspiel in Bayreuth traten neben dem Heimteam auch die Gäste des TV Fürth 1860 in BSV-Kleidung an; sie hatten den eigenen Dress vergessen. Am Ende hatten dann die „richtigen“ BSVerinnen, nämlich die Schwarzen, gegen die  Blauen die Punkte eingesackt. Der Tabellenzweite gewann mit 3:1 (25:23, 22:25, 25:6, 26:24) und ist damit vor den letzten drei bzw. vier Spieltagen bereits mindestens Bayernliga-Vizemeister, weil Verfolger TSV Eintracht Rottenberg beim TSV Neutraubling mit 1:3 verlor und 14 Zähler Abstand aufweist. Das Kopf-an-Kopf-Rennen Bayreuth contra Neutraubling um den direkten Aufstieg geht indes weiter.

Und dieses zehrt am Nervenkostüm. „In keinem Spiel zuvor war ich wohl so angespannt und aufgeregt wie heute im letzten Satz“, gestand Mittelblockerin Ronja Meyer. Man wusste, dass der Titelrivale aus der Oberpfalz nach verlorenem ersten Satz noch die Partie gegen Rottenberg gedreht hatte (17:25, 25:23, 25:22, 25:20) und deshalb kein Punktverlust – wie ihn der Verlust des vierten Abschnitts bedeutet hätte – erlaubt war. Ohne Trainer Manuel Wolz – bei den Senioren 2 bei der „Bayerischen“ in Passau als Zuspieler im Einsatz – ging es etwas holperig los. Beim Zwischenstand von 8:12 hatte Coach Katharina Weigel schon eine Auszeit verbraucht. Doch dann fand sich das Team (zunächst mit Barbora Schenkova statt Alexandra Soloninkin in der Mitte und noch ohne Rückkehrerin Selina Porzner), blockte erfolgreich und griff auch stark über Antonia Meinhardt und die verbesserte Franziska Rumpp an. Das mündete in knappe Führungen (13:12 nach dem Service von Caroline Glatkowski und 18:17 nach zwischenzeitlichem 15:17). Beim 24:21 für Bayreuth wehrten die stark verteidigenden Fürtherinnen noch zwei Satzbälle ab, doch der dritte war erfolgreich.

Bei 6:4 im zweiten Satz kam Porzner, beim 9:9 dann Soloninkin und schließlich auch noch Nina Baldini beim 14:16 (für Rumpp). Das verhinderte aber den Verlust des zweiten Durchgangs nicht. „Zu wechselhaft aufgeschlagen, entweder gut, aber oft eben auch ganz schlecht. Dazu Probleme in der Annahme“, analysierte Weigel später. 17 Minuten nach dem Satzverlust aber konnte sich die Wolz-Vertreterin über einen Saisonrekord ihrer Mannschaft freuen, die bei ihrer Achterbahnfahrt im dritten Satz dem Gegner nur sechs Punkte gestattete und damit die bisherige Bestmarke vom 25:9 beim 3:0 in Ansbach auslöschte. Elf Punkte in Folge gelangen beim Service von Glatkowski, sechs bei Meinhardts Aufschlägen und sieben bei denen von Ronja Meyer. Katja Löhnhardt kam gar nicht mehr an die Reihe…

Dafür musste sie im vierten Satz (zum zweiten Male) ran, als es 18:19 stand. Und es wurde der letztlich entscheidende Vorsprung von 21:18 herausgeholt, denn Fürth konnte in der Folge nur ein Mal bei eigenem Service punkten. Franzi Rumpp holte mit weiterem starken Angriff den ersten Satzball heraus (24:23), der aber noch nicht genutzt wurde. Doch beim 25:24 für den BSV platzierte die blaue BSV-Nummer 7, also Fürths Laura Reim, den Ball ins Aus – die Bayreuther Tabellenpunkte 42 bis 44 waren im Sack, Gleichstand mit dem TSV Neutraubling wieder hergestellt, auch bei den Sätzen (je 47:13) und fast bei den Ball-Quotienten (1,23 bzw. 1,24).

Am kommenden Samstag (19 Uhr) können die Bayreutherinnen live zuschauen, wie sich der Rivale bei den gegen den Abstieg strampelnden N.H. Young Volleys in Neudrossenfeld schlägt. Am 8. und 9. März wird das Fernduell dann fortgesetzt: BSV in Neudrossenfeld, Neutraubling gegen Ansbach. Am 22. März ist der TSVN schließlich zum Showdown in Bayreuth. Die Generalproben sechs Tage davor: Neutraubling gegen Veitsbronn, Bayreuth in Zirndorf.