Die Regionalliga winkt – Damen 1 mit viel Unterstützung nach Dachau

Das Unternehmen Aufstieg beginnt am Sonntag (6.4.25) um 7 Uhr am Bayreuther Graf-Münster-Gymnasium. Von dort startet der Bus, der Spielerinnen und Fans des BSV 98 Bayreuth über rund 230 Kilometer nach Dachau bringen wird. Der dortige ASV ist fünf Stunden später Ausrichter des Volleyball-Relegationsturniers. Es geht um einen Platz in der Damen-Regionalliga Südost. Und den möchte als drittes Team im Bunde der TV Altdorf II verteidigen.

Rückblick auf den 14. April 2024: Der BSV tritt zum Bayernliga-Punktspielfinale in Würzburg-Unterdürrbach an. Altdorfs Zweite hat die Saison eine Woche vorher nach einem 3:0 bei Absteiger VG Bamberg mit 40 Punkten abgeschlossen. 40 Zähler weist auch Bayreuth auf, muss nun „nur“ noch beim Tabellensechsten, den man daheim 3:1 bezwang, zwei Sätze gewinnen, um hinter der VGF Marktredwitz Vizemeister zu werden und in eigener Halle um den Aufstieg zu spielen. Denkste! Der BSV verliert 1:3, Altdorf bleibt Zweiter – und erobert daheim in der Relegation gegen FC/DJK Tiefenbach und NawaRo Straubing II den Platz in der Regionalliga.

Knapp ein Jahr später: Der BSV hat am letzten Bayernliga-Spieltag die Chance, eine Serie von 16 Siegen zu krönen, mit einem Erfolg gegen den TSV Neutraubling Meister zu werden und die Regionalliga zu entern. Die Partie geht 1:3 aus, die Oberpfälzerinnen steigen auf und schicken Bayreuth in die Relegation, pikanterweise mit eben jenem TV Altdorf II, der in der 4. Liga den Klassenerhalt klar verpasst hat (sieben Punkte hinter Mitaufsteiger Marktredwitz), aber immerhin Achter geworden ist.

BSV-Trainer Manuel Wolz weist auf die bevorstehende Konfrontation mit zwei „ultimativen Volleyball-Hochburgen“ hin – „das wird sehr schwierig werden.“ Der ASV Dachau ist Männer-Erstligist, der TV Altdorf spielt mit seiner ersten Frauen-Mannschaft in der 2. Bundesliga Süd (Rang fünf). Wolz: „Wir gehen davon aus, dass Altdorf aus der 2. Liga mindestens mit den dortigen Jugend-Spielerinnen auffüllt. Eventuell haben sie auch noch die eine oder andere erfahrene Spielerin in der Hinterhand.“ Der Verein hatte vor der Saison vier eigene Spielerinnen aus der erfolgreichen Bayernligatruppe in die 2. Liga geholt. Von denen sollte Außenangreiferin Norina Weiß (18) „weiterhin für die 2. Mannschaft zur Verfügung stehen“.

Doch der „Fokus müsse erst mal auf Dachau liegen“, mahnt Wolz. Das Duell der Bayernliga-Vizemeister aus Nord und Süd eröffnet nämlich das Turnier am Sonntag. Beim ASV erwarten die Oberfranken einen guten Mittelblock, starkes Zuspiel sowie „die eine oder andere gute Aufschlägerin“ (Wolz). Der Bayreuther Plan: Dachau schlagen, um danach eine Pause zu haben, Altdorf beobachten zu können und überhaupt die Aufstiegschance zu wahren. Der Sieger der ersten Partie muss erst zum Schluss wieder ran.

In der Vorbereitung auf Dachau lehrte Manuel Wolz seine Spielerinnen, nicht nur vermeintliche Schwächen des Gegners auszunutzen, sondern auch sich gegen dessen Stärken zu behaupten und Drucksituation mental zu meistern. Fehlerminimierung war ein weiteres Schlagwort.

Beim BSV fehlt wohl die routinierteste Akteurin, die am Knie verletzte Nina Baldini. Auch Stephanie Bauer (Examensprüfungen) muss passen. „Für zwei Spiele am Tag über je drei Gewinnsätze, die zudem wahrscheinlich maximal intensiv werden, sind wir somit nicht perfekt aufgestellt“, meint der Trainer. „Im Allgemeinen sehe ich den Vizemeister der Bayernliga Nord eher als Außenseiter bei dieser Relegation.“ Allerdings: In den acht Turnieren seit 2014 (drei Mal gab es wegen Corona keine Relegation) setzte sich neben Altdorf II im Vorjahr auch noch der TSV Ansbach als Nord-Vize durch. Je drei Mal triumphierte der Süd-Vize und der Regionalliga-Vertreter. Nur vier Mal nutzte der Gastgeber (immer ein Bayernligist) seinen Heimvorteil.