BSV-Talent Eden Bargutin empfiehlt sich für höhere Aufgaben

Das war lange nicht da: Ein Bayreuther Nachwuchs-Volleyballer wurde zum Training bei der bayerischen Auswahl eingeladen und durfte bei Landesverbandstrainer Peter Meyndt bzw. dessen Assistenten im unterfränkischen Elsenfeld vorspielen. Eden Bargutin (13) machte jetzt diesen Schritt auf der Karriereleiter.

Beim BSV 98 Bayreuth spielt der in Israel geborene Sohn russischer Eltern seit knapp zwei Jahren. Obwohl er Jahrgang 2007 ist, wirkt Eden bei der U 16 mit, vier Mal Training pro Woche sind für ihn nicht ungewöhnlich. „Montags bei Kaitlyn Schumann, dienstags bei den Herren 5, am Mittwoch bei Andreas Rüger und am Freitag bei Alex Schmiedel“, zählt er seine Aktivitäten auf. „Gerade das Training mit Besseren hilft weiter“, meint der 13-Jährige, „das Tempo ist bei den Älteren doch höher, auch in der Annahme kann man viel lernen.“ Nicht zu vergessen das Spielen mit einem knapp 20 Zentimeter höheren Netz.

In Sachen Sport begann es für Eden mit dem Schwimmen. Vier oder fünf Jahre war das Wasser sein sportliches Zuhause, nachdem er 2013 mit den Eltern nach Bayreuth gekommen war. „Ich wollte dann aber mehr machen als zwei Mal pro Woche schwimmen; wollte etwas Interessanteres, wollte unkomplizierter Sport treiben, als erst ins Bad fahren zu müssen.“ Mit dem Volleyball fand er eine Sportart, die ihn ansprach. In der Schule, für die er neben Sport noch Chemie als Lieblingsfach nennt, gab es den ersten Kontakt mit dem Spiel am Netz. Als das Interesse geweckt war, schaute er sich im Internet Videos mit speziellen Volleyballübungen an, die er relativ problemlos nachmachen konnte. Als Eden mehr wollte, aber die Anmeldung für die Schul-Volleyball-AG nicht so schnell möglich war, begann die Suche nach einem Verein. Der BSV wurde seine Heimat.

„Mein Vater und auch mein Opa haben früher Volleyball gespielt, mich aber nicht zu diesem Sport gedrängt“, erzählt Eden Bargutin, der zwei ältere Schwestern hat. Ein bisschen Beachen war alles, was er bis 2018 vom Volleyball mitbekam. Spezielles Schwimmtraining hatte seine Sprungkraft gestärkt, davon profitiert der 1,71 Meter große Bub nun im Spiel mit dem blau-gelben Ball. Weil wegen der Corona-Pandemie derzeit kein Teamtraining möglich ist, hält er sich mit einer App fit, die ihm Übungen für spezielle Körperpartien vorschlägt. „Das mache ich dann drei Mal die Woche für eine halbe Stunde bis 40 Minuten.“

Die ersten Spiele der Saison, die Kreisrunde, hat Eden – Lieblingsposition: Mittelblocker – wegen Krankheit versäumt, dafür aber vorher schon so beeindruckt, dass er ein Sichtungstraining für die Oberfrankenauswahl unter Kaitlyn Schumann und Michael Neubauer mitmachen durfte (Foto oben). Eden blieb im Kader und erhielt die Einladung zur Sichtung der Bayernauswahl. Dort standen freilich 38 Namen im Notizbuch des Coaches für die Jahrgänge 2007 und 2008… Der Bayreuther, neben Hannes Barlet vom VC Hirschaid der einzige Oberfranke, muss sich aber noch gedulden. Erst einmal wurde er aussortiert.

Bleibt Eden bei seinem großen Sport-Engagement noch Zeit für andere Hobbys? „Computerspiele mache ich schon gerne“, antwortet er, „und ich treffe mich gern mit Freunden.“ Und da schließt sich der Kreis: „Die meisten der Freunde spielen auch Volleyball.“

 

Eden Bargutin aus der U 16