Spitzenspiel am Donnerstag – es geht um Platz zwei in der Bayernliga

Wenn es noch einer Motivation bedurft hätte, dann dienen diese Zahlen sicher prächtig dafür: Auf 71 Prozent beziffert das Portal volley.de die Wahrscheinlichkeit, dass der TV Altdorf II die Saison in der Volleyball-Bayernliga Nord der Frauen auf dem zweiten Platz abschließen wird, dem BSV 98 Bayreuth gibt man nur 29 Prozent Chancen. Am Donnerstag (19.30 Uhr, Turnhalle am Roten Main) aber sind die Bayreutherinnen Gastgeberinnen für den TVA und können mit einem 3:0 oder 3:1 nach Punkten gleichziehen. Und danach hat der BSV noch zwei Chancen zu punkten, Altdorf nur eine…

Mit „fifty-fifty“ reagiert Bayreuths Zuspielerin Katja Löhnhardt auf die Frage nach den Chancen ihres Teams an diesem Abend. Der Aufsteiger hat bisher eine überraschend starke Runde gespielt und auch im Hinspiel östlich von Nürnberg gut mitgehalten (19:25, 25:23, 22:25, 25:22, 12:15). Deshalb prophezeit Löhnhardt: „Die Mannschaft mit der besseren Tagesform wird gewinnen. Bei uns sind wahrscheinlich alle an Board, und Rückkehrerin Zuza Tobolska wird zusätzlich eingreifen.“ Trainer Kathrin Frank ist zwar nicht da, „dafür coacht wieder Steffi Bauer; die macht das genauso gut.“

Nach zehn Siegen und zwei Niederlagen im alten Jahr hat Altdorf 2024 vier Mal gespielt und drei Mal gewonnen: mit Mühe im Tiebreak in Neutraubling, jeweils 3:1 daheim gegen Eibelstadt II – der BSV schlug dieses Team gerade 3:0 – und gegen Eintracht Rottenberg, schon am Samstag (18 Uhr, RWG) Gast der BSV-Damen. Dazwischen lag die fast schon unvermeidliche Niederlage gegen die VGF Marktredwitz (16 Spiele, 16 Siege, bereits Meister). Doch zog sich Altdorf in dem Spitzenspiel super aus der Affäre und holte zwei Sätze mit jeweils 26:24.

Headcoach Katarzyna (Kasia) Stanic, die ab 2021 in der 2. Bundesliga Süd für die erste Mannschaft des TVA spielte (Rang drei) und auch heuer schon Einsätze auf dieser Ebene zu verzeichnen hat, steht ein junges Team zur Verfügung. Dessen Altersdurchschnitt war zu Saisonbeginn durch Neuzugänge von 19 auf 18 Jahre gesunken.   Libera Norina Weiß (17), Zuspielerin Anna Lehmphul (17) sowie Jadea Lehner (21) wirkten Ende Februar beim 1:3 gegen Unterhaching im Team von Trainerin Christy Swagerty, dem aktuell Vierten in der dritthöchsten deutschen Liga, mit.

Der Bayernliga-Vorjahresvierte aus Mittelfranken hatte sich mit der „Reserve“ den Aufstieg in die Regionalliga als Ziel gesetzt und als größte Konkurrenten TSV Ansbach II und Regionalliga-Absteiger TSV Zirndorf genannt. Nun, Prophezeiungen sind schwer, Zirndorf wird wohl Abstiegs-Relegation spielen müssen, Ansbach ist Fünfter, aber neben den überragenden Fichtelgebirglerinnen bisher der einzige Bezwinger von Altdorf.

Und warum kommt es zu dem ungewohnten Spieltermin? „Wir haben Altdorf mindestens sechs Termine vorgeschlagen, nachdem klar war, dass wir am ursprünglich ausgemachten Wochenende aus verschiedensten Gründen keine konkurrenzfähige Mannschaft zur Verfügung gehabt hätten“, berichtet Katja Löhnhardt. Nach einigem Zögern kam dann die Zusage für den 14. März. Der TV Altdorf II hätte im gesamten Monat März sonst kein Spiel gehabt. Nun heißt es für die Spielerinnen: statt Training Duell um Platz zwei, mit 71 Prozent Erfolgschancen für den Gast, „basierend auf einer Spielstärkeabschätzung der Mannschaften“, wie es auf volley.de heißt.