3:1 in einem „unfassbar krassen“ Spiel – BSV-Damen schlagen auch Altdorf II

Es gibt Erfolge, die sind einfach schön. Es gibt aber auch Erfolge, die sind wunderbar. Das 3:1 (25:12, 25:17, 17:25, 25:19) der Damen des BSV 98 Bayreuth in der Bayernliga Nord am Donnerstag gegen den TV Altdorf II war so ein wunderbarer. Zum einen, weil er auch noch wichtig war, zum anderen, weil er in der Turnhalle am Roten Main mit einer Klasseleistung gegen den Tabellenzweiten herausgespielt wurde.

Ja, die Bayreutherinnen sind immer noch Dritte, weil bei Punktgleichheit die höhere Zahl der Siege das erste Kriterium ist. Aber Altdorf (noch in Bamberg) kann auf maximal 40 Tabellenpunkte kommen, der BSV, der noch zwei Mal spielt, muss seinem Konto (37) vier Zähler hinzufügen, um Vizemeister zu werden. Einfach nur am 14. April den Tabellensiebten Unterdürrbach/Röttingen schlagen und vorher am Samstag (18 Uhr, TaRM!!) gegen Eintracht Rottenberg (Vierter) auf Sparflamme zu kochen, das geht also nicht.

Kräfte sparen, weil der Akku keine 48 Stunden später wieder voll sein soll – das mag die Devise von Coach Steffi Bauer gewesen sein, als sie nach zwei gewonnenen Durchgängen gegen Altdorf drei Wechsel vornahm und Toni Meinhardt, Selina Porzner und Ronja Meyer eine Pause gönnte. Es war bis dahin geradezu phantastisch für die Gastgeberinnen gelaufen, die nach einem 1:4-Start richtig heiß liefen. Punkt um Punkt holte sich der BSV, als Ronja Meyer aufschlug, bis zum 9:4. Wenig später hieß es gar 17:6. Die TVA-Annahme war selten optimal; Angriffe gerieten oft zu lang oder zu kurz.

Aber einfach nur beeindruckend die BSV-Feldabwehr. Fehler?  Kaum vorhanden. Es lief wie am Schnürchen, wozu auch die zweite Mitte-Spielerin, Alicia Kramer, einen großen Anteil beisteuerte. Zuza Tobolska bekam nach dem 19:8 ihr Comeback, Kollegin Meyer nutzte dann gleich den zweiten Satzball zum Satzgewinn.

Mit dem bewährten Tausch Maria Schraml für Nina Baldini ging der BSV in den zweiten Satz, in dem er weiter überzeugte und bis zum 19:15 durch Schramls platzierten Ball in die Ecke immer drei, vier Punkte Vorsprung hatte. Das 25:17 wurde schließlich wie selbstverständlich herausgespielt. Das Ganze hatte etwas Unwirkliches.

Nun also kamen, wie erwähnt drei Neue ins Spiel, Alexandra Soloninkin, Zuza Tobolska und wieder Nina Baldini. Doch nun stockte das Spiel der Bayreutherinnen, erster Kräfteverschleiß wurde sichtbar. Bei 4:9 kamen Meinhardt und Porzner zurück. Als die Hausherrinnen auf 10:12 stellten, schien ein 3:0-Triumph möglich. Doch geblockte Bälle sprangen nun vermehrt ins Aus oder wurden nicht mehr erreicht. Der Einsatz ließ nicht nach, bei langen Ballwechseln zum 15:22 und 17:22 gut zu sehen, doch der Satz ging verloren.

Die Wende? Keineswegs! In der Aufstellung vom ersten Satz machte der BSV in stimmungsvoller Hallen-Atmosphäre weiter, baute die Führung von 4:0 mit einer sehr präsenten Alicia Kramer auf 13:6 aus. Drei Monsterblocks in einem Ballwechsel (zum 18:11) nahmen den Mittelfränkinnen die letzten Hoffnungen. In engen Situationen wirkten sie nicht abgeklärt genug.

Meinhardt aus dem Hinterfeld mit einem Superwinkel – das war der 22. Punkt. Und zwei hatte sich Nina Baldini noch aufgehoben, Nummer 23, indem sie den gegnerischen Block anschlug, und nach Ronja Meyers 24:17 den Matchball im zweiten Anlauf.

Und wie sah es die Mannschaft? „Ein unfassbar krasses Spiel“, liest man auf Facebook. Die Mega-Stimmung in der Halle wird auch gelobt.