Gegen die noch sieglosen Neumarkter daheim unter Favoriten-Druck

Es geht zwar „nur“ gegen den Tabellenletzten – doch der Druck ist hoch. Denn drei Punkte sind fest eingeplant und fast schon Pflicht für die Herren des BSV 98 Bayreuth, um im Abstiegskampf der Regionalliga Süd-Ost keinen empfindlichen Rückschlag hinnehmen zu müssen. Gast in der Turnhalle am Roten Main ist am Sonntag (4. Februar, 15 Uhr) der ASV Neumarkt, der keines seiner bisher 13 Spiele gewonnen hat.
Vor allem aber macht die Tatsache, dass die Oberpfälzer in dieser Saison gerade mal drei Sätze für sich entscheiden konnten (und 39 verloren), den Gastgeber zum hohen Favoriten. Zudem hat die Mannschaft von Trainer Andreas Rüger im Hinspiel in Neumarkt mit 3:0 (25:20, 25:21, 25:21) triumphiert. Insofern sollte der Aufsteiger seinen 18 Punkten drei weitere hinzufügen, um für den Saison-Schlussspurt gewappnet zu sein. In den restlichen fünf Partien geht es für den Tabellenachten dann nämlich gegen vier Mannschaften mit Aufstiegsambitionen, gegen die der BSV in der Hinrunde nicht mehr als vier Zähler erobern konnte. Aber auch der – diesmal spielfreie – VC DJK München-Ost/Herrsching II hat noch ein schwieriges Programm bis zum Saisonende (u.a. gegen Schwaig und Zirndorf, in Hauzenberg und Freising). „Die wollen wir auf jeden Fall noch überholen“, sagt BSV-Mittelblocker Jan Wißling. Die beste Gelegenheit bietet sich beim direkten Aufeinandertreffen in München am 24. Februar.
Zunächst aber steht der Vergleich mit den Neumarktern von Coach Jürgen Dietrich an. Die stehen vor ihrem dritten Abstieg in Folge, der bereits besiegelt wäre, wenn man in Bayreuth leer ausgeht. 2015/16 gab es in der 2. Bundesliga Süd in 24 Spielen 21 Schlappen – Rang 13. Im Jahr darauf konnte die 3. Liga Ost nicht gehalten werden – 5:17 Siege, Rang zehn unter zwölf Teams vor dem TSV Zirndorf, der aber heuer immerhin auf Rang zwei die Rückkehr in die Drittklassigkeit vor Augen hat.
Am vergangenen Wochenende musste sich der ASV Neumarkt in München/Herrsching geschlagen geben und kam in zwei der drei Sätze nicht mal auf 15 Punkte. Zuvor hatte das Schlusslicht in Dachau, also bei einem weiteren Bayreuther Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, ebenfalls mit 0:3 verlorenen. Auch daher rührt der Anspruch des Teams von der Prellmühle, übermorgen volle Beute zu machen.
In Neumarkt entschieden die Oberfranken die meisten langen und wichtigen Ballwechsel für sich und steckten im dritten Satz auch einen 1:6-Rückstand weg, obwohl sie zwei Handicaps zu verkraften hatten: zum einen das Fehlen von Kapitän und Punkte-Garant Fabian Buck, zum anderen die Blessur von Zuspieler Franz Damaschke, der sich während der Partie am Daumen verletzte, aber trotz eines Kapselrisses weitermachte. Der Neuzugang aus Oelsnitz fehlt dem BSV seitdem und kann auch am Sonntag noch nicht eingesetzt werden. Auch Angreifer Julius Spantig hatte zuletzt verletzt zuschauen müssen, er hat aber in dieser Woche wieder trainiert und brennt auf einen Einsatz. Axel Kleinscheck wird wahrscheinlich im Zuspiel anfangen, er hat in der Donnerstag-Einheit die Chance genutzt, sich mit seinen Angreifern abzustimmen.