Jung, jünger, ASV Dachau. So lautet eine Volleyball-spezifische Steigerung, denn der Klub aus dem Nordwesten von München setzt extrem auf den Nachwuchs. „Mit zirka 17 Jahren liegt das Durchschnittsalter weit unterhalb von dem der Ligakonkurrenten“, heißt es auf der Homepage des Vereins über die zweite Mannschaft, die in der Regionalliga spielt und am Samstag (24. November, 19 Uhr) Gastgeber für den BSV Bayreuth ist.
Zweimal (2017 und 2018) hätte der ASV Dachau II eigentlich die 4. Liga verlassen müssen, weil er auf einem Abstiegsplatz gelandet war. Zweimal wurde ASV III zeitgleich eine Klasse tiefer (Bayernliga) Meister und nahm den Platz der Vereinskollegen ein. Diesmal scheint Dachau aber mit dieser Taktik Mühe zu haben.
Die erste Dachauer Mannschaft ist Zehnter in der 3. Liga Ost noch hinter den Aufsteigern und letztjährigen BSV-Rivalen TSV Eibelstadt und MTV München; die dritte liegt in der Bayernliga Süd nur im Mittelfeld. Und ASV II? Als einziges Team ohne Sieg ziert man das Tabellenende. Den bisher einzigen Punkt holte es beim 2:3 in Schwaig. Die letzte Begegnung ging in München 0:3 (15:25, 20:25, 25:27) verloren. In den beiden Heimspielen zuvor hatten die Dachauer gegen Freising und Marktredwitz jeweils nur einen Satz gewonnen. Da wird es schwer, die vor Saisonbeginn geäußerte Maßgabe umzusetzen: „Unser Ziel ist es, deutlich besser abzuschneiden als die letzten beiden Spielzeiten.“
„Gleich fünf Spieler der letztjährigen U-16-Mannschaft bilden zusammen mit mehreren nur unwesentlich älteren Teammitgliedern die Basis der Mannschaft“, erfährt man auf der Dachauer Internetseite. Die Talente trainieren, so oft es geht, zusammen mit der ersten Mannschaft. „Den Spielern ermöglichen wir damit ein Training auf sehr hohem Niveau. Das gibt ihnen die Chance, sich bestmöglich weiterzuentwickeln.“ Derzeit befindet sich der ASV II aber auch in den Punktspielen noch in der Phase des Lernens.
Die Bayreuther sind indes in der Phase des Punktehortens. 13 haben sie bereits. Sollte auch in Dachau etwas Zählbares herausspringen, ginge man frohen Mutes in die letzten beiden Spiele vor der Weihnachtspause (daheim gegen Spitzenreiter Mühldorf sowie in Memmelsdorf). Die Oberbayern wird der Tabellenvierte vorher aber nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Dachau ist das wichtigste Spiel der Runde“, hatte Trainer Manuel Wolz schon gleich nach dem 3:1-Erfolg in Mömlingen Konzentration angemahnt. Wie viele der 18 Partien er in diese Kategorie einstuft, hat er nicht verraten…
Sicher ist: Es wird wieder ein Duell Jugend gegen Routine. „BSV Bayreuth spielt in Mömlingen seine Erfahrung aus“, hatte es im „Main-Echo“ über den Grund für den jüngsten Dreier der Oberfranken geheißen. Milan Dörnhöfer, Wolz, Kapitän Fabian Buck und Mitspieler müssen aber wie in den meisten Auswärtsspielen auch in Dachau den erfahrenen Jörg Fredersdorf ersetzen. Und von den neun Mömlingen-Siegern fehlen auch noch Julius Spantig sowie Franz Damaschke. Immerhin steht Chris Dinkel bereit, um ins Libero-Trikot zu schlüpfen und den Kader auf acht Akteure zu bringen.
In der Vorsaison mussten die Oberfranken gleich zu Beginn nach Dachau und verloren dort 1:3. Ihr Heimspiel gestalteten sie souverän (3:0), am Ende lagen sie in der Tabelle auf Rang acht elf Zähler vor dem unteren Tabellennachbarn Dachau II. Doch der stieg nicht ab – denn da war ja noch die starke dritte Mannschaft.
Übrigens: Schiedsrichter wird Björn Francescato sein. Er pfiff die Bayreuther in dieser Saison schon in Freising und in München, wo beide Teams vier gelbe und rote Karten sahen.