In der Vorbereitung holperte es noch etwas. Das Team muss sich finden, ob es im ersten Punktspiel gleich die Bestform erreicht, ist ungewiss. Doch umso gespannter ist man beim BSV 98 Bayreuth, wie der Start in die neue Saison der Herren-Regionalliga Südost verlaufen wird. Die Antwort gibt es am Sonntag (30. September, 15 Uhr, Turnhalle am Roten Main), wenn die VGF Marktredwitz zum Oberfrankenderby in Bayreuth aufkreuzt.
Gegen den Bayernligisten VC Amberg tat sich der Viertlligist in einem Trainingsspiel in der vergangenen Woche recht schwer, ehe er drei von fünf Sätzen für sich entschieden hatte. Ein Turnier in Zirndorf beendeten die Bayreuther vor knapp einer Woche unter acht Teilnehmern auf dem siebten Platz. Drittliga-Absteiger Marktredwitz wurde gegen zahlreiche Klassenkonkurrenten wie Dachau, Mühldorf und Schwaig Zweiter…
„Wir haben relativ viel probiert, umgestellt und ohne unsere Liberos Chris Dinkel und Franz Damaschke Varianten durchgespielt“, sagte Spielertrainer Milan Dörnhöfer über die Begegnungen in Zirndorf, die jeweils über zwei Sätze gingen. Dreimal hieß es für die Bayreuther 1:1, je einmal verloren und gewannen sie. Dörnhöfer: „Die Platzierung sagt somit nicht viel aus. Die volle Leistung wollten wir uns in den letzten beiden Trainings erarbeiten.“ Natürlich nahm der BSV in Zirndorf auch den Auftaktgegner genau in Augenschein.
Der BSV spielt sein zweites Regionalligajahr nach dem Aufstieg 2017 in teils neuer Besetzung. “Flo Drescher, der große Fortschritte gemacht hat und für uns im Angriff ein wichtiger Spieler hätte werden können, ist leider zum Studieren nach Karlsruhe gegangen”, erzählte Dörnhöfer, der – wie berichtet – nach Andreas Rügers Rückzug das Sagen hat. Mittelblocker Volker Nissels hat eine Pause eingelegt, wird seine Auszeit aber möglicherweise schon im Januar beenden, um die Lücke zu füllen, die dann Jan Wißlings Umzug aus beruflichen Gründen nach Luxemburg reißt. Im Erfurter Bruno Bogatzki gewann das Team von der Prellmühle einen Mann für die Mitte hinzu, der nun mit 19 Jahren das „Küken“ in der Mannschaft ist.
Diese Rolle schien für Tim Gamisch reserviert. Er steht als Zuspieler bereit, falls Dörnhöfer als Außenangreifer dringender gebraucht wird. Außen ist Co-Trainer Manuel Wolz eine Option neben Lukas Neidl, der sich bei einem Praktikum beim Bundesligisten VC Wiesbaden etwas abgeschaut hat und diese Erkenntnisse ins BSV-Spiel einbringen soll. Gesetzt auf den Positionen zwei und vier sind Kapitän Fabian Buck und Jörg Fredersdorf. Student Julius Spanting blieb entgegen ersten Plänen doch in Bayreuth, steht aber wegen einer Verletzung derzeit nicht zur Verfügung.
Lukas Schröder ergänzt die Mittelblocker-Garde um den von einem Fingerbruch genesenen Wißling. Damaschke, vor einem Jahr als Zuspieler geholt und dann sehr bald verletzt, ist zurück, soll aber ebenso wie der hinzugekommene Alessandro Bozzato neben Dinkel als Libero eingesetzt werden.
“Wer das Team am Spieltag coacht, wird immer neu entschieden”, sagt Dörnhöfer über seine Doppelrolle. “Tendenziell macht es nicht der Zuspieler, ich kann mir auch vorstellen, dass Manu Wolz oder ich mal draußen bleiben, um von dort die Sache besser zu überschauen. Oder gesundheitliche Aspekte – etwa wenn jemand angeschlagen ist – regeln dies ganz allein.“
Und die Gegner im Abstiegskampf, der wieder auf den BSV zukommen dürfte? “Aufsteiger TV Mömlingen ist eine Art Wundertüte, ein bisschen eine Fahrstuhlmannschaft, mal oben, mal unten“, urteilt Dörnhöfer. “Die Unterfranken sind heimstark, die Anreise bis hinauf nach Aschaffenburg kann den jeweiligen Gegner zudem ganz schön schlauchen. Und wenn der andere Aufsteiger, der SV Memmelsdorf, sich nicht noch verstärkt hat, ist das womöglich ein Rivale, gegen den wir punkten müssen.
Mit Marktredwitz habe ich mich schon von Bayernliga bis 3. Liga duelliert, die Liebschers geben dort immer noch den Ton an, werden aber auch nicht jünger. In der 3. Liga haben die Fichtelgebirgler letztes Jahr so manchen Coup geschafft, sicher auch dank der immer guten Stimmung in der eigenen Halle.”
Und wer spielt im Zehnerfeld oben mit? Der SV Schwaig legt bei seiner zweiten Mannschaft vor allem Wert darauf, einen guten Unterbau für das eigene Zweitliga-Team zu schaffen. Dörnhöfer: „Die Nürnberger solllten aber in der vorderen Hälfte mitspielen können. Geheimfavorit ist für mich – auch dank zweier Neuzugänge – Zirndorf.“
INFO: Das erste BSV-Heimspiel steht unter dem Motto „Oktoberfest“. Wurstsalat und Obatzden können die Zuschauer genießen. Wer in Tracht erscheint, erhält freien Eintritt.
Die Abschlusstabelle 2018 der 3. Liga Ost