In Satz drei kommt das „winner-feeling“ abhanden – 2:3 beim TSV Röttingen

Ein Punkt vom Tabellenzweiten mitgenommen – das ist an sich aller Ehren wert. Doch traten die Herren des BSV 98 Bayreuth (weiter auf Rang fünf) mit zwiespältigen Gefühlen den Heimweg von der Partie beim TSV Röttingen aus dem Landkreis Würzburg an. Hatten sie doch die ersten beiden Sätze der Bayernliga-Begegnung für sich entschieden und sogar einen Dreier vor Augen gehabt. Am Ende aber gab es in Niederstetten die Tiebreak-Niederlage (25:18, 25:22, 16:25,19:25, 12:15). Gelegenheit zur Revanche: in knapp drei Wochen in Bayreuth.

„Wir haben gut angefangen, es ging aber auch gefühlt ein bisschen zu einfach gegen ein Team, das offenbar anfangs ein wenig experimentierte. Daraus haben wir Kapital geschlagen“, berichtete Angreifer und Teamsprecher Lukas Reichel. Bei 17:11 war der erste Satz vorentschieden, auch nach dem 15:11 im zweiten verteidigte der BSV beharrlich seinen Vorsprung. Lob verdiente sich dabei auch Viktor Hofmann aus der zweiten Mannschaft, der die ungewohnte Liberorolle gut ausfüllte.

„Nach den sehr guten ersten Durchgängen kam der Wurm rein, weil Röttingen personell umstellte und besser ins Spiel fand. Irgendwie kam uns indes das winner-feeling abhanden“, sagte Reichel. Die Sätze drei und vier (beim BSV nun mit Volker Nissels für Filip Kral als zweitem Mittelblocker neben Toni Oetter) waren mehr oder minder klare Angelegenheiten für den Gastgeber, der zuvor schon zwei  Mal über die volle Distanz hatte gehen müssen (ein Sieg, eine Niederlage).

BSV-Spielertrainer Artem Kapelus kam bei seinem Comeback erst beim 6:13 im dritten Abschnitt erstmals ins Spiel, blieb im vierten wieder bis zum 3:11 auf der Bank und agierte dann wie der zuvor nur sporadisch berücksichtigte Niklas Tiepner komplett im Tiebreak. Reichel: „Immerhin haben wir es da noch einmal spannend gemacht, als wir nach 3:6 und 7:9 zum 10:10 ausglichen.“ Doch eine Wende, die einen Zähler mehr beschert hätte, schafften die Bayreuther nicht.

Schlusswort von Lukas Reichel: „Vor dem Spiel hätten wir gesagt: Mit einem Punkt sind wir zufrieden. Nach dem heutigen Verlauf aber fühlt es sich eben doch wie eine bittere Niederlage an. Man merkt, dass es gegen Topmannschaften einfach nicht reicht ohne einen Trainer, der kontinuierlich an unseren Schwachstellen in Block und Feldverteidigung arbeitet. Das Potenzial ist ja im Team vorhanden.“ Das bewies auch wieder Zuspieler Jonas Zusann, vom Sieger als bester Bayreuther Spieler ausgezeichnet.