Einen rabenschwarzen Tag erwischten die Bayernliga-Herren des BSV 98 Bayreuth in ihrem ersten Auswärtsspiel der Saison. Beim SC Memmelsdorf waren sie am Samstag völlig chancenlos und unterlagen mit 0:3 (16:25, 13:25, 13:25).
„Das sah bei uns schon ein bisschen nach Arbeitsverweigerung aus“, beurteilte BSV-Libero Michael Höbel die Klatsche im Vorort von Bamberg. Und auch seine Teamkollegen waren sich einig: „Da stimmte in keinem Bereich was, in Block, Blocksicherung, Abwehr und Angriff haben wir uns viele Fehler geleistet. Und auch die Aufschläge konnten den Gegner in keinster Weise in Schwierigkeiten bringen“, fassten Felix Kastl und Sebastian Lauf zusammen. Einig war man sich auch, dass es an einem nicht gelegen hatte: Zuspieler Dominik Schuchardt („Mein erstes Spiel höher als Landesliga“) machte, was er konnte, und wurde auch prompt von den Memmelsdorfern zum Bayreuther MVP (stärkster Spieler des Abends) ernannt.
Doch der BSV-MVP musste vielen unpräzisen Zuspielen hinterherlaufen, so dass optimale Pässe von ihm selten bleiben mussten. „Wir haben Fehler gemacht und diese mental nicht abschütteln können. Vielmehr hat uns das so beschäftigt, dass wir immer mehr den Faden verloren“, sagte Trainer Christoph Rauscher. Er selbst kam in den Sätzen eins und zwei jeweils zur Hälfte für Lauf in die Partie, bestritt den letzten Durchgang komplett und steigerte sich nach zaghaftem Start auch. Doch eine Wende war so nicht möglich, weil kein Leben in der Mannschaft war, die wohl vorerst auch noch auf ihren starken Offensivmann Artem Kapelus – er sitzt wegen Corona in Tschechien fest – auskommen muss.
So konnte es sich Memmelsdorfs Trainer, der Ex-Bayreuther Manuel Wolz, leisten, seine besten Spieler zeitweise zu schonen und die zweite Garde ans Netz zu schicken. Das war nach den Zwischenständen von 8:2 und 17:7 im ersten sowie 6:1 und 13:6 im zweiten Satz auch kein großes Risiko. In Durchgang drei gingen die Gäste zwar erstmals im Spiel in Führung (1:0) und kamen nach dem 2:6 auch bis auf 5:6 heran, doch blieb an diesem Abend in der Seehofhalle der Wurm drin. Nach dem 8:11 gab der BSV vier Punkte in Folge ab. Und auch der erste Big Point nach einem langen Ballwechsel zum 9:15 verlieh keinen Schwung mehr. Drei schlechte Annahmen, das Verschätzen bei einem SC-Service und gute Aktionen der starken Memmelsdorfer Michael Werner und Stefan Kolb – es hieß schnell 10:22. Ironie des Abends, dass zum Abschluss noch dem Bayreuther Kapitän Lukas Schröder ein krachender Abschluss über die Mitte gelang und Schuchardt den Gegner mit einem gelegten Ball düpierte. Memmelsdorf hatte das letzte Wort und geht heute in Abensberg quasi ausgeruht in die nächste Begegnung.