Sechs Mal müssen sie noch ran, dann sollte feststehen, ob die Herren des BSV 98 Bayreuth auch eine vierte Saison in Folge in der 4. Liga spielen dürfen. Oder heißt es sogar: Aller schlechten Dinge sind sieben? Diese siebte Partie nämlich wäre notwendig, wenn die Bayreuther (wie 2018) in die Relegation müssen. Schon etwas mehr wissen werden sie am Samstag nach ihrem Auswärtsspiel (19 Uhr) in der Regionalliga Süd-Ost beim VC DJK München-Ost/Herrsching II, dem aktuellen Tabellenzweiten.
Mit 15 Punkten liegen die Oberfranken derzeit auf dem siebten Platz vor dem VCO München (14 und nur noch ein Spiel), der aber als bayerischer Talentschuppen nicht absteigen kann. Insofern muss sich der BSV im Kampf gegen die letzten beiden Ränge (Abstieg bzw. Relegation) an TB/ASV Regenstauf (12) und SVS Türkheim (7) orientieren.
Und Regenstauf holt auf: Erst gelang unerwartet ein 3:1-Erfolg in Amberg, dann ein Punktgewinn beim 2:3 in Grafing. Wenn die Oberpfälzer auch noch daheim gegen Freising (Samstag) und/oder am 1. Februar in Türkheim punkten sollten, steht am Tag danach (2. Februar, 15 Uhr) in der Bayreuther Turnhalle am Roten Main ein ganz, ganz heißes Duell an.
Umso wichtiger wäre es, wenn die Wagnerstädter morgen in München nicht leer ausgehen. Personell steht es aber wieder nicht zum Besten. Kapitän Fabian Buck war zu Wochenbeginn krank, Lukas Schröder ist nicht fit, Milan Dornhöfer, der als Trainer mit den Frauen des TV Altdorf auf dem Weg in die 2. Bundesliga ist, wird wegen dieses Jobs dem BSV diesmal wieder fehlen. Der Zuspieler steht aber dann im Februar und März überwiegend zur Verfügung. Auch Jörg Fredersdorf fährt nicht mit in die Landeshauptstadt, Coach und Libero Alessandro Bozzato bleibt ebenfalls in Bayreuth. Immerhin kündigt sich „Zuwachs“ für die letzten fünf Spiele an: Mittelblocker-Routinier Volker Nissels holt sich derzeit Spielpraxis im Landesliga-Team und wird in einer Woche wohl aufrücken.
Die zurückliegenden Duelle mit Herrsching machen nicht unbedingt Mut für den Samstag. Das Heimspiel dieser Saison verlor die Mannschaft von der Prellmühle mit 0:3 (21:25, 18:25, 20:25), 2018/19 gelang in den beiden Vergleichen insgesamt nur ein Satzgewinn, so datiert der bisher einzige Sieg über diesen Klub vom 25. November 2017. Angreifer Julius Spantig: „Somit ist es eher eine Begegnung, in der wir als Außenseiter wohl nur positiv überraschen können…“
Doch die Münchner Bundesliga-Reserve ist heuer stark, wurde erst nach sieben Dreiern in Folge (!) am vergangenen Wochenende im Spitzenspiel bei Tabellenführer VGF Marktredwitz gestoppt. 1:3 (19:25, 25:21, 17:25, 19:25) hieß es nach 88 Spielminuten vor fast 400 Zuschauern aus Sicht der Oberbayern. Ihr Rückstand auf die Fichtelgebirgler (am 22. Februar Gast in Bayreuth) beträgt nun sechs Zähler. Und das Team um Spielertrainer Johannes Kessler muss nun um den zweiten Platz kämpfen, denn Nachbarrivale Freising liegt nur zwei Punkte zurück, wenn er sein Nachholspiel gegen den VCO erfolgreich bestreitet.