Herren 1 nervenstark in einem „Monstersatz“

Eine eigene solide Leistung, wenige Fehler, Nervenstärke in einem „Monstersatz“, eine stimmungsvolle Halle und ein Gegner, der wegen Verletzungspech nicht sein wahres Potenzial abrufen konnte – das waren die Zutaten zum Heimsieg des BSV 98 Bayreuth in der Herren-Bayernliga Nord. Mit 3:0 (25:19, 32:30, 25:19) schlug das Team um Spielertrainer Artem Kapelus den TSV Eibelstadt II.

Sand in die Augen streuen ließen sich die Sieger von diesem glatten Erfolg nicht. „Ich denke, wir haben beim 0:3 in Mömlingen eine Woche zuvor besser gespielt“, analysierte Kapelus nach den 80 Spielminuten. Seine Begründung: „Da war 100 Prozent Kampfgeist vorhanden, diesmal in einigen Phasen nur 60 bis 70 Prozent.“ Die Bayreuther hatten mit einer Ausnahme zunächst dieselben Akteure aufgeboten wie beim Saisonstart. Lediglich Christian Krauß ersetzte als Libero den in Mömlingen verletzten Alessandro Bozzato. Jörg Fredersdorf blieb erst mal auf der Bank, der noch nicht ganz fitte Filip Kral aus Vorsichtsgründen bis zum 20:16 im dritten Durchgang ebenso.

Angefeuert von vielen jungen BSV-Volleyballern und Volleyballerinnen, die ihre Idole zum Spiel aufs Feld geführt hatten, übernahm der Gastgeber nach einigen Abstimmungsfehlern und einem 5:6-Rückstand das Kommando. Die nur acht Unterfranken litten zunehmend unter dem Ausfall von Kapitän Max Hopperdietzel, der sich beim Einschlagen verletzt hatte und das Spiel mit hoch gelagertem Fuß verfolgte. Diverse TSV-Schläge ins Aus machten es dem BSV zudem leicht, beim 19:10 war der Satz praktisch gelaufen. Es folgten aber die Unkonzentriertheiten, die Kapelus zu seiner oben erwähnten Einschätzung gelangen ließen.

Der Verlauf des zweiten Satzes war ähnlich: anfangs ausgeglichen, dann ein Bayreuther Zwischenspurt zum 14:9 und wieder ein Nachlassen in der Annahme, die es Jonas Zusann – der sich gleich im ersten Satz bei einer Blockaktion am Finger verletzt hatte – schwer machte, präzise zuzuspielen. Eibelstadt, nun in der Abwehr stärker, steckte auch den nächsten Ausfall (Raphael Reinstein ging beim 14:15 vom Feld) weg und erspielte sich in dem 34 Minuten währenden zähen Ringen vier Satzbälle. Den ersten wehrte der bei 17:17 für Lukas Reichel eingewechselte Fredersdorf ab, nach Toni Oetters Aufschlagass vergab das Heimteam drei Chancen zur 2:0-Satzführung. Der Gast war schließlich wieder im Vorteil, doch Lukas Schröder über die Mitte und Kapelus verhinderten Schlimmeres, ehe der BSV-Spielertrainer für das 32:30 sorgte.

„Das war sicher die Vorentscheidung, denn Eibelstadts Widerstand war nun gebrochen“, sagte Artem Kapelus. Er und seine Mitspieler holten auch dank guter Szenen des schon im zweiten Satz für Felix Kastl gekommenen Niklas Tiepner vier Punkte Vorsprung heraus und gewannen sicher. „Jörg macht mit seiner Routine und Übersicht viel richtig, Niklas ist sofort da, wenn er von der Bank kommt“, lobte der Coach die Eingewechselten. Nächster Gegner der Bayreuther ist am 6. November ebenfalls in der Turnhalle am Roten Main der TSV Neunkirchen a.B., der am Sonntag in Mömlingen 1:3 verlor. Dann wird Jörg Fredersdorf mit den BSV-Senioren 2 bei der Deutschen Meisterschaft in Minden sein und nicht von der Bank Schwung bringen können.