Regionalliga oder Bayernliga – wo werden die Herren des BSV 98 Bayreuth in der Saison 2018/19 spielen? Diese Frage wird am Sonntag (15. April) in Türkheim (Landkreis Unterallgäu) beantwortet, wo das Team von der Prellmühle in einem Dreier-Relegationsturnier Erster werden muss, um den Abstieg zu verhindern.
Gegner sind Gastgeber SVS Türkheim (Zweiter der Bayernliga Süd) und der SC Memmelsdorf (Dritter der Bayernliga Nord). Die Mannschaft aus dem Bamberger Vorort nahm kurzfristig den Platz von Vizemeister TB/ASV Regenstauf ein, der auf seine Aufstiegschance verzichtet hat. Zu Beginn des Turniers treffen am Sonntag um 12.30 Uhr die beiden Bayernligisten aufeinander. Der BSV kann sich da ein Bild machen von den Stärken und Schwächen der Rivalen; er spielt danach zunächst gegen den Verlierer und direkt darauf gegen den Auftaktsieger. Alle Partien gehen über drei Gewinnsätze. „Ganz schön viel Stress“, lächelte BSV-Mittelblocker Volker Nissels (40).
Die von den Bayreuthern befürchtete Gleichung mit zwei Unbekannten (Gegnern) ist durch den Regenstaufer Verzicht teilweise gelöst worden. Denn die nachrückenden Memmelsdorfer kennen BSV-Trainer Andreas Rüger und seine Spieler recht gut. In der laufenden Saison stand man sich bei Trainingsspielen gegenüber, und 2016/17 gab es mit dem SCM Liga-Duelle, die der spätere Meister aus Bayreuth gegen den Fünften mit 3:2 (auswärts) und 3:0 jeweils für sich entschied. In der Saison zuvor hatte allerdings Memmelsdorf gegen Bayreuth zweimal 3:0 gesiegt und direkt vor dem BSV Rang vier belegt.
„Dass wir heuer in den Trainingstests gegen Memmelsdorf nicht so gut aussahen, will nichts heißen, weil wir da nie mit unserer besten Truppe spielen konnten“, sagt Rüger. Auch wenn es warnende Stimmen gibt (Angreifer Jörg Fredersdorf: „Die Bayernligisten werden dank ihrer Aufstiegsaussicht sehr euphorisch sein“): Das Selbstvertrauen beim Regionalliga-Achten ist groß. Dafür haben eine gute Rückrunde und die 30 eroberten Punkte gesorgt. „Nach dieser Ausbeute, die in vielen anderen Regionalligen locker zum sicheren Klassenerhalt gereicht hätte, haben wir es einfach verdient, in der Liga zu bleiben“, meint Libero Christian Dinkel.
Sein Trainer äußerte vor den abschließenden beiden Trainingseinheiten: „Natürlich dürfen wir nicht überheblich sein und die Gegner nicht unterschätzen. Aber groß auf sie schauen und uns an ihnen orientieren sollten wir auch nicht, sondern vor allem an unsere Stärken denken und uns vom Kopf her optimal vorbereiten.“ Andreas Rüger hat alle Mann an Bord und freut sich, dass die 300-km-Tour nicht wie üblich in Pkw, sondern relativ entspannt in einem Bus in Angriff genommen werden kann. In dem ist auch noch Platz für weitere Fans, nachdem bereits rund 20 Unterstützer ihre stimmkräftige Hilfe angekündigt haben.
Recht bald nach der Ankunft in der Ludwig-Auerbacher-Mittelschule werden die Bayreuther sehen, was die Konkurrenz zu bieten hat. Türkheims SVS – das zweite S steht für Sponsor Salamander – kam in der Bayernliga Süd auf 17:5 Siege. Dabei musste sich das Team um Spielertrainer Robert Frey nach sieben Tiebreak-Erfolgen in acht Spielen über fünf Sätze aber um einen Punkt dem ASV Dachau III geschlagen geben. Memmelsdorf (14:4), trainiert von Spieler Michael Werner (früher VC Eltmann), vermasselte im Norden Regenstauf mit einem 3:2 am letzten Spieltag die Meisterschaft. Obwohl die Oberfranken auf ihrer Facebook-Seite den BSV 98 als “unsere Freunde“ bezeichnen, dürfte am Sonntag kein Freundschaftsspiel zu erwarten sein…
Was die Bayreuther zudem noch vor dem Turnier warnen sollte: Vor einem Jahr in Volkach beendete der teilnehmende Regionalligist (Regenstauf) die Relegation hinter den beiden Bayernligisten.