Ein traumhafter Satz und ein Punkt: Lebenszeichen der Herren 1

Es war genau 20.35 Uhr am Abend vor dem 4. Advent, da hatten die Bayernliga-Volleyballer des BSV 98 Bayreuth in ihrem neunten Saisonspiel durch den Gewinn des vierten Satzes in der Begegnung mit dem VC Schwandorf den ersten Punkt für die Tabelle errungen. Ein zweiter wurde dann nicht mehr daraus, denn der Gegner aus der Oberpfalz konnte noch einmal zulegen und das Match nach genau 100 Spielminuten mit 3:2 (25:18, 25:19 ,13:25, 19:25, 15:8) für sich entscheiden.

Das große Abstiegs-Verhinderungs-Rechnen beginnt an der Prellmühle ob des Punktgewinns natürlich noch nicht, beträgt die Distanz zum Relegationsplatz (Regensburg) ja immer noch stolze zehn Punkte. Doch es stellt sich das Gefühl ein, in der Bayernliga doch konkurrenzfähig sein zu können. Die Art, wie der – freilich etwas zu sehr sich in Sicherheit wiegende – Tabellenvierte im dritten Satz abgezogen worden war, bestätigt das Gefühl, dass man eben kein Kanonenfutter ist und gegen den einen oder anderen Konkurrenten mithalten kann. Und er brachte beim BSV-Fan den Punkt auf den Wunschzettel, dass die Spieler solch einen Satz in Zukunft doch öfter mal aufs Feld zaubern.

„Wenn die festgelegte Taktik und die Positionen strikt eingehalten werden, dann kommt eben auch so was mal heraus“, kommentierte BSV-Spielertrainer Thomas Kotlar das Geschehene. Eigentlich hatte er zwecks besseren Coaching-Eingreifens auf der Bank bleiben wollen, doch ab dem dritten Satz ersetzte er Zuspieler Sven Barthmann und brachte die eine oder andere neue Variante ins Spiel seiner Mannschaft.

Die Hausherren im RWG hatten nicht schlecht begonnen, vor allem Christoph Rauscher ein paar Punkte gemacht, der Block seine später evidenten Stärken angedeutet, das Team einen spektakulären Ballwechsel zum 10:14 gewonnen und auch nach dem 14:21 noch eine gute Phase gehabt. Schwandorf mit dem aus allen Lagen feuernden Stefan Bosek (mit Deggendorf bis 2018 drei Jahre in der 3. Liga)  aber holte sich diesen Satz und auch den nächsten, in dem es bis 12:14 recht ausgeglichen war und statt 16:18 dann doch 15:19 hieß, weil ein VCS-Angriff knapp auf der Linie war.

Wie im Traum fühlten sich die BSV-Fans dann in Durchgang drei, als die Bayreuther von 10:7 auf 22:9 stellten! Beim Gast lief nichts mehr, beim Heimteam alles. Ganze 13 Zähler machte Schwandorf in diesem Satz, in dieser Saison war man allein beim 1:3 in  Röttingen in einem Abschnitt (11:25) erfolgloser.

Im vierten Satz war der BSV im Flow. Ein Rückstand (5:8) war bereits beim 13:10 mehr als aufgeholt. Nach 14:14 und 17:17 setzte sich der Tabellenletzte ab, weil viele abgewehrte Bälle der Schwandorfer Richtung Netzkante flogen, wo Sean Böhm und Volker Nissels leichtes Spiel hatten.

Schwandorf riss sich im Tiebreak zusammen, blockte wieder besser und holte sich den zweiten Punkt recht problemlos.