
Start ins neue Jahr mit den alten Problemen: Beim 0:3 (19:25, 16:25, 14:25) gegen den TSV Röttingen in der Bayernliga Nord konnten die Herren des BSV 98 Bayreuth ihren zuletzt angedeuteten Trend einer Leistungssteigerung nicht bestätigen. Die Partie des weit abgeschlagenen Tabellen-Schlusslichts im RWG gegen den Tabellendritten war einseitig und kurz; nach 63-minütiger Spielzeit hatten die Unterfranken das Resultat aus dem Hinspiel fast haargenau wiederholt – im Oktober hatte es in Röttingen aus Bayreuther Sicht 15:25, 14:25, 19:25 geheißen.
Der optimistisch denkende BSV-Fan haderte vielleicht mit zwei Szenen im ersten Satz. Was wäre gewesen, wenn der Bayreuther Angriffsschlag beim Stand von 17:21 nicht an der Netzkante hängengeblieben wäre… Und auch beim folgende Aufschlag des Gegners spielte diese Netzkante eine Rolle, denn von ihr fiel der Ball unerreichbar ins Bayreuther Feld. Spielentscheidend indes waren diese Aktionen sicher nicht. Fast fehlerlos und routiniert spulten die Röttinger um den starken Angreifer Paul Metzger ihr Pensum ab, kamen mit sieben Spielern aus und vermieden in den beiden folgenden Durchgängen jegliche Wiederholung eines Gefahr bedeutenden Spielstands. Bei 17:11 hatten sich die Gäste im zweiten Satz beruhigend abgesetzt, beim 16:5 war dann im dritten der Sieg praktisch eingefahren. In diesen beiden Abschnitten machte der BSV nur jeweils zwei Punkte beim eigenen Service.
Auch wenn Mittelblocker Sean Böhm fehlte und Spielertrainer Thomas Kotlar sich von vornherein auf das Coachen konzentrierte, standen am Samstag 14 Bayreuther Spieler bereit. Drei kamen dann aber gar nicht zum Einsatz, wobei Alexander Schmiedel deswegen nicht haderte: „Ich war vorher krank, hätte sicher keine Verstärkung bedeutet und war froh, nicht eingreifen zu müssen.“ Kotlar ließ dann weitgehend seine Start-Sieben auf dem Feld, brachte Peter Schreyer nur für Aufschläge, Zuspieler Mario Kaiser lediglich für vier Ballwechsel (wie auch Moritz Warda an dessen 17. Geburtstag) und ließ ansonsten als Steller Christian Kov und Sven Barthmann agieren. Der erst 15 Jahre alte Kov durfte beginnen und später den dritten Satz zu Ende spielen.
Konstant gut spielte im Angriff lediglich Christoph Rauscher (Foto oben), der aber zu selten unterstützt wurde. „Heute war aber nicht eine Position oder ein Element für die Niederlage verantwortlich. Wir waren insgesamt in allen Bereichen zu schwach“, meinte Bayreuths Nummer 15. „Vielleicht müssten wir mit etwas größerem Selbstbewusstsein zu Werke gehen, Spieler nach guten Aktionen mehr loben. Aber das ist Theorie, ich selbst bin ja auch nicht der große Motivator.“
Nachdem die Volleys aus Ingolstadt mit einem 3:2 in Schwandorf und Volkach mit dem 3:2 gegen Zirndorf Befreiungsschläge gelandet haben, schweben die nächsten beiden Gastgeber des BSV Bayreuth verstärkt in Abstiegsgefahr: Regensburg und Schwaig (der SVS gewann das direkte Duell am Sonntag 3:2). In der Oberpfalz-Metropole spielt der Tabellenletzte am kommenden Samstag (18.1.), vor den Toren von Nürnberg dann acht Tage später. Beides sind Nachmittags-Partien (ab 16 Uhr).
