Bayerische am Sonntag als Probe für die Deutsche Meisterschaft

Um deutsche Meistertitel geht es an Pfingsten in Bayreuth. Die Volleyballer des BSV 1898 richten dann zwei Turniere aus, in denen die Senioren 2 (Ü41) und die Senioren 4 (Ü53) aus dem gesamten Land um die Titel spielen werden. Beteiligt sind insgesamt 24 Männer-Teams mit knapp 300 Spielern. Der Ausrichter hat einen Startplatz sicher, wird aber womöglich auch im zweiten Feld (der Älteren) vertreten sein. Dafür muss er sich bei den Bayerischen Meisterschaften – an diesem Sonntag  (26. März) ebenfalls in Bayreuth – qualifizieren.

Senioren-Meisterschaften haben im Volleyball eine lange Tradition – und in der Regel ein erstaunliches Niveau. „Ehemalige Nationalspieler/-innen und Bundesliga-Akteure/-innen geben sich ein Stelldichein und sind so ehrgeizig wie eh und je“, heißt es auf der Homepage des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Und obwohl die Bayreuther mit solchen Aktiven nicht aufwarten können, sind sie quasi über all die Jahre Stammgäste bei diesen Meisterschaften. Aus den acht Volleyball-Regionalbereichen qualifizieren sich die jeweils Besten sowie dazu vier der Vizemeister. „Das ist uns oft genug gelungen. Und so waren wir dabei: in Fellbach bei Stuttgart, in Dachau bei München, Berlin, Leipzig, Rostock, im sächsischen Göltzschtal und in einigen anderen Städten“, erinnert sich Hartmut Meyer aus der Abteilungsleitung des BSV (und aktiver Ü53-Akteur) an die vergangenen Jahre.

In der Vor-Corona-Zeit hat der DVV die Titelkämpfe in insgesamt zwölf Altersklassen (Frauen: Ü31, Ü37, Ü43, Ü49, Ü54; Männer: Ü35, Ü41, Ü47, Ü53, Ü59, Ü64, Ü69) gern zentral an eine Stadt vergeben. Berlin war alle zwei Jahre an der Reihe im Wechsel mit einem anderen Ort wie etwa Minden in Westfalen. Die Pandemie hat das geändert. Seitdem sucht der Verband händeringend Ausrichter – und stieß unter anderem in Bayreuth beim BSV 98 auf offene Ohren. Acht der zwölf Turniere werden heuer zudem in Dresden stattfinden.

Das Bayreuther Organisationskomitee plant das Ereignis vom 26. bis 28. Mai seit geraumer Zeit. Die Vorbereitungsarbeiten sind umfangreich, der Maßnahmenkatalog des DVV weist den Weg. So gilt es, zwei geeignete Spielstätten mit Dreifachturnhallen zu finden, Hotels zu kontaktieren, die den Teilnehmern für zwei Nächte (gespielt wird am Samstag und am Sonntag) als Unterkunft dienen. Eine „Player’s Night“ in einem attraktiven Rahmen als geselliges Zusammensein der angereisten Sportler ist bei solchen Meisterschaften ebenso Usus wie die Verpflegung der Teams vor oder in den Hallen während ihres langen ersten Spieltages.

Apropos Halle: Seit ihrem Bau ist die Turnhalle am Roten Main (neben dem Städtischen Stadion) die Vorzeige-Spielstätte der besten BSV-Teams, doch die kann seit dem Ukraine-Krieg nur noch teilweise genutzt werden, weil dort Flüchtlinge untergebracht sind. Insofern muss man für die DM wahrscheinlich ausweichen. Die Heimat der HaSpo-Handballer im Schulzentrum Ost und die benachbarte Halle der Albert-Schweitzer-Schule sind als Verbund eine Alternative; die Sporthalle der Universität könnte der zweite Austragungsort werden. Auch die Bärenhalle in Bindlach wurde in Betracht gezogen.

Die BSVler werden auch eine Homepage erstellen müssen, auf der alle Informationen rund um die Meisterschaft zu finden sind sowie unter anderem speziell gestaltete Meisterschafts-T-Shirts für die Spieler und deren Begleitung bestellt werden können. Der Verkauf dieser Shirts ist eine Einnahmequelle für den Ausrichter, der ja auch Kosten hat (Hallenmiete, Organisation der Verpflegung und einiges mehr).

An diesem Sonntag kann der Verein schon mal im Kleinen das Organisieren üben. Zur Bayerischen Meisterschaft kommen vier Teams in die Turnhalle am Roten Main, wo ab 13 Uhr auf zwei Feldern parallel gespielt werden kann. Bei der Ü41 treffen die ambitionierten und für die DM gesetzten Bayreuther um Volker Nissels und Jörg Fredersdorf auf VC/DJK Passau und TSV Abensberg; bei den Über-53-Jährigen peilt der BSV den Titel (und damit einen DM-Startplatz) an in den Duellen mit FSV Unterschleißheim und TSV Unterhaching.