25 Punkte reichten nicht zum Satzgewinn, auch 26, ja sogar 29 waren immer noch zu wenig für einen Teilerfolg. Und so verloren die Herren 1 des BSV 98 Bayreuth ihre ersten beiden Spiele der neuen Hallensaison in der Landesliga jeweils mit 0:3. Ein Trost für die Bayreuther: Drei Punkte blieben in der Wagnerstadt, denn die holte sich im zweiten Spiel des Tages die zweite Mannschaft des BSV.
Aus diesem 15:25, 20:25, 25:27 zog der Verlierer jedoch einige positive Aspekte. „Ich bin eigentlich ganz zufrieden, denn mein Team hat nie aufgesteckt und sich durchaus geschlossen präsentiert“, sagte Trainer Joachim Mohaupt nach dem nicht unerwarteten Verlust des Klub-Derbys. Er musste aber auch zugeben: „Was bei uns im Training schon ganz gut geklappt hat, ist uns unter Wettkampfbedingungen dann nicht so gelungen.“ Insofern habe man eben auch lernen können, wie zum einen eine routinierte Truppe wie der BSV II mit viel Ruhe ihr Spiel durchziehe, und wie ein euphorischer Aufsteiger mit jüngeren Spielern wie die SpVgg Hainsacker sein Konzept beibehalte, Fehler weitgehend vermeide und sich keine längeren Durststrecken erlaube. Der Gast aus Lappersdorf bei Regensburg hatte zum Auftakt des Tages auch dank starker Feldabwehr und vieler Aktionen über die Mitte mit 31:29, 25:16, 28:26 die Oberhand behalten.
Die erste Bayreuther Mannschaft wird, wie gemeldet, nach diversen Spielerabgängen aus der bisherigen dritten gebildet, die zuletzt in der Bezirksliga zu Hause war und deren Spieler im Schnitt rund 25 Jahre alt sind. „Ihr würden ein, zwei erfahrene Kräfte sicher sehr guttun“, urteilte dann auch Andreas Rüger, der einst die Erste trainiert hat und sich beim BSV nun um den Nachwuchs kümmert. „Die Jungs benötigen sicher noch ein bisschen Zeit, um in der höheren Liga anzukommen“, meinte auch Vik Hofmann (34), der im Zusammenspiel mit Fast-Nesthäkchen Christoph Rauscher (30) viele Punkte für den BSV II von der Außenposition eingefahren hatte. Die Landesliga-Routiniers – mit sechs Akteuren in den 30ern, zwei Ü40 und Bankspieler Dominik Schuchardt (28) als „Benjamin“ – waren mit einem 7:0 in diesen Vergleich gestartet, den Ausgang des achten Ballwechsels feierten die Fans der Ersten im Richard-Wagner-Gymnasium dann wie folgt: „Wir begrüßen den ersten Punkt. Hallo, Punkt!“ Auch die Anfeuerung der Teams untereinander war ungewöhnlich, wenn auf „Bayreuth“-Rufe von der einen Seite von jenseits des Netzes mit „Bayreuth“ geantwortet wurde…
Nach dem erwähnten 1:7 ließ der BSV I den Rückstand nur noch unwesentlich anwachsen, aber auch im zweiten Durchgang war er trotz nun sehr aufmerksamer Blockarbeit nie vorn und gab den Satz ab, nachdem er bis 16:17 mitgehalten hatte. Lukas Schröder, von der Ersten in die Zweite gewechselt, durfte als bisheriger Mittelblocker in neuer Umgebung wunschgemäß auch auf außen angreifen und hatte einige Lichtblicke.
Die fielen beim Gegner geringer aus, was der neue Herren-1-Kapitän Alexander Schmiedel – vor allem für die erste Begegnung – so erklärte: „Zu selten waren bei uns alle gleichzeitig gut. Hatte ich und ein zwei Nebenleute mal einige gute Momente, dann schwächelten andere. Und wenn die in Fahrt kamen, lief es bei uns nicht so gut.“ So blieben markante Erfolgserlebnisse aus. Im ersten Abschnitt gegen Hainsacker konnte Bayreuth beim 28:27 einen Satzball nicht nutzen; in Durchgang drei führte der Gastgeber 25:24 und 26:25, ohne den Sack zuzumachen. „Mit so blockstarken Gegnern hatten wir es eben noch nie zu tun“, sagte Coach „Jogi“. Er weiß, wo man im Training ansetzen muss. Und er setzt auf Felix Hoffmann und Luis Kränzlein, die sein Team im Oktober ergänzen werden. Am 1. 10. geht es in Memmelsdorf weiter, die Zweite spielt dann parallel in Arzberg.
Bilder vom Derby:
Es folgen Bilder vom Spiel gegen Hainsacker.