Dreimal treten sie noch daheim an, und zwei Reisen müssen die Spieler des BSV 98 Bayreuth in dieser Regionalliga-Saison noch antreten, eine lange und eine kurze. An diesem Samstag (19.30 Uhr) steht erst einmal der Kurztrip an, knapp 75 Kilometer zum SV Schwaig II im Osten von Nürnberg. Und dort geht es darum, den Absturz auf den sechsten Platz zu verhindern.
Noch sind die Bayreuther Vierter (22 Punkte), doch der Oberfranken-Rivale VGF Marktredwitz (21) und die Schwaiger (20) sitzen ihnen im Nacken. Da die Fichtelgebirgler die leichte Aufgabe gegen Tabellen-Schlusslicht Dachau vor sich haben, wird der BSV wohl um zwei Ränge abrutschen, wenn er morgen gegen das Team um den starken Angreifer Harry Schlegel leer ausgeht.
„Auch wenn uns in Schwaig mit Kapitän Fabi Buck ein starker Angreifer fehlt, werden wir alles versuchen“, kündigte BSV-Spielertrainer Milan Dörnhöfer an. „Es gilt, bis zum Saisonende möglichst viele Punkte zu machen und das Beste aus dem kleinen Kader herauszuholen.“
Eine Hochrechnung macht Mut. Auf der Internetseite volley.de findet man die Prognose über den möglichen Liga-Endstand, errechnet bei einer Million Durchläufe möglicher Ergebnisse in den restlichen Spielen. Und da wird den Bayreuthern mit 50 Prozent Wahrscheinlichkeit prophezeit, dass sie auch am Ende Vierter sind. Rang fünf (31 Prozent) ist demnach eher möglich als der sechste Platz (16).
Der Aufsteiger von 2017 war in dieser Saison nie schlechter als Rang fünf, legte mit einer starken Hinrunde den Grundstein dafür und will nun trotz seiner personellen Probleme an die Leistungen in der ersten Saisonhälfte wieder herankommen. Da gelang auch im Hinspiel gegen Schwaig ein hart erarbeitetes 3:1 (27:25, 23:25, 25:18, 25:23).
Es war für die Mittelfranken die zweite Niederlage in Folge in Bayreuth, denn auch beim Saisonfinale 2017/18 hatten sie in der Turnhalle am Roten Main mit 1:3 den Kürzeren gezogen und damit die Vizemeisterschaft verpasst. Heuer bewegten sie sich nur bis Mitte November (Dritter) in höheren Sphären, verloren von den folgenden sieben Partien vier. Die Reserve des Zweitligisten hat gegen das Spitzentrio (Mühldorf, Zirndorf, München/Herrsching) noch keinen Zähler geholt (der BSV einen), punktet dafür fast optimal – 17 von 18 möglichen – gegen das Schluss-Quartett (BSV 15 von 15) und spielt mit wechselndem Erfolg gegen die beiden Rivalen um Platz vier. Einem 3:1 in Marktredwitz folgte jüngst im Rückspiel in der Hans-Simon-Halle neben der Pegnitz ein ernüchterndes 0:3, bei dem die Gastgeber viele Fehler machten. Einziger schöner Moment seien die ersten Regionalliga-Minuten von Jakob Kleinhenz (17 Jahre/1,91 m) gewesen, liest man auf der SVS-Homepage. Der Youngster ersetzte dabei einen anderen, den erstmals in dieser Saison fehlenden Zuspieler Luca Russelmann (18).
Trainer der Schwaiger Zweiten ist mit Christian Schwabe übrigens ein Spieler der Ersten, der damit für das Coachen am Samstag ausfällt. Denn der 30 Jahre alte Außenangreifer tritt zeitgleich mit dem Zweitliga-Fünften bei Spitzenreiter TGM Mainz-Gonsenheim an und versucht mit seinem Team, den achten Sieg in Folge einzufahren.
Der Regionalliga-Truppe aus Schwaig gelang im Vorjahr daheim gegen den BSV Bayreuth ein 3:0, bei dem die letzten beiden Sätze sehr eng waren (25:23, 26:24). Als die Mannschaft aus dem Nürnberger Vorort 2016 Bayernliga-Meister wurde und aufstieg, hatte sie freilich das Heimspiel gegen die Bayreuther mit 1:3 verloren.
Nebenbei: Wer heute früher in die Halle nach Schwaig kommt, sieht dort ab 16 Uhr eine Damen-Bayernliga-Begegnung der Gastgeberinnen gegen den ASV Veitsbronn (Fünfter gegen Siebter).