Die einen legten einen formidablen Start in die Saison hin, die anderen fielen heftig auf die Nase. Nun hoffen die Herren des BSV 98 Bayreuth auf eine Fortsetzung dieses Trends. Denn sie waren es, die vor knapp zwei Wochen mit einem überzeugenden 3:1 gegen die VGF Markredwitz in die Regionalliga Südost starteten, während der SC Freising eine Woche später beim 0:3 in Mühldorf chancenlos war. In Freising treffen beide Teams am Samstag (13. Oktober, 18 Uhr) aufeinander.
„Wir sind gewaltig rasiert worden“, wurde SCF-Trainer Klaus Lösch im „Münchner Merkur“ nach dem 9:25, 21:25, 16:25 der Freisinger zitiert. Der Vorjahresdritte der 4. Liga hatte in Mühldorf vor allem mit den Sprungaufschlägen des Gastgebers seine liebe Müh‘ und Not. Das hat natürlich auch Milan Dörnhöfer, der Spielertrainer des BSV, gelesen. „Im Training wollten wir deshalb vor allem daran arbeiten, mit dem Service Druck auszuüben“, verriet er. Dörnhöfer selbst, Kapitän Fabian Buck und Lukas Schröder sind die besten Service-Kräfte im Team.
Die Bayreuther müssen in ihrem ersten Auswärtsspiel auf Routinier Jörg Fredersdorf (private Gründe) und Julius Spantig verzichten. Eine Knieverletzung zwingt Spantig zu einer längeren Pause. Somit fehlen diesmal zwei Angreifer. Dörnhöfer könnte vom Zuspiel auf diese Position rücken, tendiert aber eher dazu, Neuzugang Bruno Bogatzki von der Mitte nach außen zu ziehen. Im Block käme dann Jan Wißling stärker zum Einsatz als beim Saisonauftakt. Ansonsten ist das Team von der Prellmühle komplett und in der komfortablen Lage, mit Franz Damaschke und Chris Dinkel auf der Libero-Position die Qual der Wahl zu haben.
Eher eng geht es im Kader der Freisinger zu, die in der Sommerpause vier Leistungsträger verloren haben (darunter den Ex-Bayreuther Daniel Vogt) und im Zuspiel nun mit Moritz Steinberg einen gelernten Angreifer einsetzen müssen. Der erhielt dann wegen der schwachen Annahme seiner Mitspieler in Mühldorf zu wenige verwertbare Bälle. Coach Lösch: „Nur mit einigen guten Einzelaktionen gewinnt man kein Spiel. Gefehlt hat mit vor allem der Wille zum Sieg.“
Den hatten die Freisinger in der Vorsaison gegen den BSV durchaus gezeigt, als sie beide Vergleiche für sich entschieden. Vor fast genau einem Jahr gewann der SC sein Heimspiel im Norden des Münchner Flughafens mit 3:1. „Uns unterlaufen immer noch zu viele Aufschlagfehler. Das hat uns das Spiel gekostet“, analysierte Spantig seinerzeit. Im Heimspiel erzwang der BSV dann einen Tiebreak, in dem ihm aber nach zweimaliger erfolgreicher Aufholjagd die Luft ausging (22:25, 26:24, 16:25, 25:22, 10:15). „Vom zweiten Satz an war ich ziemlich platt“, gab Dörnhöfer nach dem Spiel zu. Hintergrund: Die Bayreuther hatten am Vorabend in Hauzenberg gespielt und im Landkreis Passau mit einem 3:1 wichtige Zähler im Abstiegskampf geholt.
Aufstiegskampf war indes damals für Freising angesagt. Am Ende fehlte den Oberbayern nach einem starken Finale (elf Punkte aus vier Spielen) ein einziger Zähler zu Relegationsrang zwei. Doch diesmal backen sie offenbar kleinere Brötchen. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt – und das wird nicht einfach“, war schon vor Beginn der Runde von Klaus Lösch zu lesen. Sein Samstag-Gegenüber Dörnhöfer lässt sich von solchen Worten nicht blenden: „Der SC verfügt immer noch über Leute, die richtig gut spielen können. Dabei erwarte ich, dass sich die Mannschaft im Laufe der Saison noch steigert.“ Eine schnelle Wende zum Besseren erhofft sich der Freisinger Coach: „Im letzten Jahr haben wir das erste Spiel auch verloren. Das war ein wichtiger Schuss vor den Bug. Danach lief es sehr gut.“
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