Alarmstufe Rot für den nächsten Gegner der BSV-Damen. Der TSV Ansbach II gehört in der Bayernliga Nord zu den vier Mannschaften, die den Anschluss an die restlichen Sechs zu verlieren drohen. Und da drei Teams direkt absteigen und der Tabellensiebte am Ende in die Relegation muss, ist für die Mittelfränkinnen am Samstag (6.12., 19.30 Uhr) das Punkten in der Turnhalle am Roten Main fast schon Pflicht.
Der BSV 98 Bayreuth nimmt in der Tabelle aktuell mit 12 Punkten Rang sechs ein. Der TSV Ansbach (8) ist der Beste vom Rest (VG Bamberg/7, TV Fürth/6, TSV Zirndorf/1), hätte bei einer klaren Niederlage aber schon sieben Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Zuletzt unterlag das Team von Trainer Stephan Schröder im Kellerderby in Fürth mit 2:3 (26:24, 18:25, 25:17, 23:25, 13:15) und beraubte sich damit des Schwungs, den das 3:0 in Bamberg eine Woche zuvor gebracht hatte.
Und nun geht es noch gegen eine Art Angstgegner. Seit dem BSV-Aufstieg 2023 standen sich Bayreuth und Ansbach II vier Mal um Punkte gegenüber. In der vergangenen Saison gab es innerhalb von drei Wochen zwei 3:0 für die Wagnerstädterinnen, wobei der TSV in fünf der sechs Sätze nicht auf 20 Punkte kam. In der Runde zuvor hatte Bayreuth als Aufsteiger seinen ersten Sieg in Ansbach gefeiert (25:19, 25:15, 29:27) und auch im engeren Heimspiel (3:1) alle Punkte behalten. Am Ende lagen 14 Zähler zwischen dem BSV auf Rang drei und dem TSV auf Platz fünf.
Wird das Spiel für die Gastgeber also ein Selbstläufer? Bayreuths Coach Manuel Wolz hält den Ball flach: „Selbstläufer gibt es diese Saison für uns nicht. Es kann nur darum gehen, dass wir uns weiter verbessern.“ Dazu steht ihm, „wenn eine letzte Spielerin wieder gesund wird“, erstmals der komplette Kader zur Verfügung. Besonderer Anreiz: Erfolge gegen die weniger glorreichen Vier zählen doppelt, sorgen sie doch für ein angenehmeres Ruhekissen in Sachen Klassenerhalt.
Dabei gibt es am Samstag für Selina Porzner ein Wiedersehen mit ihrer Heimat Ansbach. Wolz: „Wenn sie ihre Leistung vom Lengfeld-Spiel bestätigen oder sogar nochmal verbessern kann, werden wir hoffentlich einen wunderbaren Nikolaus-Spieltag haben.“ Stichwort Nikolaus: Ein Besuch des spendierfreudigen Heiligen mit Geschenken für die ganz jungen Volleyball-Fans wäre keine Überraschung…
Überrascht wäre der Trainer, wenn der Gegner in der Offensive brillieren könnte. „Ansbach hatte letzte Saison kein überragendes Angriffsspiel, besonders nicht, wenn man unter Druck geriet. Ist es wieder so, dann kommt das – bei gutem Aufschlag – unserem Spiel entgegen, da wir dann oftmals einfacher Gegenangriffe mit schnellem Zuspiel aufbauen könnten“, sagt Wolz, der dennoch für Samstag eine Sorge hat: Dass er nicht rechtzeitig zum Spielbeginn von einer Trainer-Fortbildung aus Mömlingen (bei Aschaffenburg) zurück ist. „Wird eine enge Sache.“
Zu den Gästen: Zwei Ansbacher 3:0-Triumphen (neben Bamberg noch in Zirndorf) stehen sechs Saison-Niederlagen gegenüber. In Fürth hatten die „Second Ladies“ beim Stand von 10:1 im vierten Durchgang und zwei gewonnenen Sätzen gute Chancen auf drei Punkte – es ging schief. Wieder habe man eine Begegnung mit Höhen und Tiefen abgeliefert, wieder habe die notwendige Konstanz gefehlt, war auf der Ansbacher Homepage zu lesen. Die erste Mannschaft des TSV spielt eine Klasse höher in der Regionalliga Süd-Ost und nimmt dort derzeit einen gediegenen fünften Platz ein. Aus dem TSV-Bayernliga-Team haben Libera Aljana Rutkowski und Außenangreiferin Rosalie Laaß per Mehrfachspielrecht auch die Möglichkeit, höher zu spielen.
Rund 15 Stunden nach Spielende in Bayreuth werden die Ansbacherinnen übrigens in einem vorgezogenen Rückrundenspiel schon wieder in Regensburg gefordert, vom Tabellenführer SG Donau Volleys.