Der MTV-Dome, Spielstätte des MTV München in der Herren-Regionalliga Süd-Ost, ist eine alte Stadthalle, in der schon mal Theaterstücke über die Bühne gingen. Die Mannschaft des BSV 98 Bayreuth bot den Zuschauern im Duell mit dem Tabellenführer dort ein Trauerspiel in drei Akten und unterlag deutlich mit 0:3 (14:25, 19:25, 21:25).
Mit Beginn des ersten Aktes liefen die Bayreuther einem Rückstand hinterher (2:7). Bei den starken Aufschlägen der Gastgeber machte es die Annahmeleistung dem für den verletzten Franz Damaschke in die Startsechs aufgerückten Zuspieler Tim Gamisch nicht leicht, ein variables Spiel aufzuziehen. Und auch im Angriff waren die Oberfranken ideenlos und nicht entschlossen genug. Die BSVler wirkten zeitweise wie Zuschauer ihres eigenen Spiels und gaben den ersten Satz so deutlich ab wie noch keinen zuvor in dieser Saison.
In Akt zwei hatten die Bayreuther einen kurzen wachen Moment und zeigten, dass sie durchaus mitspielen können. Bis zum 14:15 hielten sie Anschluss, punkteten oft bei gegnerischem Service. Zuspieler Gamisch schaffte es nun regelmäßig, Löcher in den gegnerischen Block zu reißen. Doch – frei nach Shakespeare – viel Lärm um nichts, denn das Spiel des Tabellenvorletzten brach wieder in sich zusammen. Zu viele Fehler im eigenen Spielaufbau ließen den Gegner davonziehen.
Alle Register zogen die Bayreuther im dritten Akt. Diagonalangreifer Milan Dörnhöfer übernahm das Zuspiel und konnte seine Außenangreifer einige Male gut in Szene setzen, die es ihm gleich mit Punkten dankten. Auch die Einwechslung von Mittelblocker Florian Drescher, der gleich mit einem Block erfolgreich war, machte sich bezahlt. Die große Wende blieb jedoch aus. Den Münchnern war der Widerspenstigen Zähmung gelungen. Der Vorhang fiel, kein Happyend für den Aufsteiger in München.
Mannschaftskapitän Fabian Buck war frustriert: „Wir hatten hier ja nichts zu verlieren. Da musst du das Herz in beide Hände nehmen und um jeden Ball kämpfen. Das haben wir nicht gemacht. Es war keine gute Leistung der Mannschaft.“
Diese will aber nicht im Zorn zurückblicken, sondern optimistisch nach vorne und am kommenden Sonntag (15 Uhr, Halle am Roten Main) gegen den auf Rang zwei vorgerückten TSV Zirndorf ein Lustspiel statt einer Tragödie aufführen; es muss ja nicht gleich ein Wintermärchen werden. jw
BSV 98 Bayreuth: Buck, Dinkel, Dörnhöfer, Drescher, Gamisch, Schröder, Spantig, Wißling.