Ode an die Herren III – Saisonabschlussbericht

Die Saison der Volleyball Landesliga Nord-Ost 2014/2015 war aus der Sicht des BSV geprägt vom historischen und die Liga zeitweise von oben wie von unten dominierenden Dualismus der Herren II und Herren III. Nach dem wir einen unserer Leistungsträger der vorangegangenen Saison (Jens „Jensemann“ Beller) als Abgang zu verbuchen hatten, dieser dann als Trainer der Herren II antrat, war der Handschuh geworfen und der freundliche Antagonismus konnte beginnen. Wie Hinz und Kunz, Fix und Foxi, Asterix und Obelix, Cäsar und Kleopatra, Dick und Doof, Pickeldi und Fréderik usw. fegten beide Mannschaften durch die Liga. Unser Start war zunächst getrübt von einer Niederlage in der für uns ungewohnt hohen Halle des RWG gegen unsere jungen Vereinskollegen. Ein motivierender Zwischensieg in Regenstauf und eine doppelte Heimspielniederlage gegen Rabatz und Kallmünz bildeten dann den eher durchwachsenen Saisonbeginn. Zielsicher und siegesungewiss landeten wir nach dem Spieltag in Furth i. W. verdienter Weise auf dem letzten Tabellenplatz. Ab dem 20. Dezember, einem wegen „Hallenproblemen“ verschobenen Spieltag, ging der sog. Ruck durch die Mannschaft und es wurden nach einem Sieg über Kronach und einer Niederlage gegen Furth i. W. vier Siege in Folge (2x gegen Wenzenbach, Abensberg und erneut Kronach) eingefahren.
Als Höhepunkt der Saison kann neben den Heimspieltagen mit „Fasspflichtbereich“ zweifellos der letzte Spieltag in Kallmünz gelten. Hier konnte Dank des Sponsorings von Uwe Holz und der geschickt geführten Mannschaftskasse durch Sportfreund Joost, ein Bus organsiert werden. Herren II, für Getränke verantwortlich, und Herren III fuhren gemeinsam zum „Auswärtsspiel“ in die Oberpfalz, um Kallmünz zwei Heimniederlagen zu verpassen. Unvergessen bleibt auch eine vorbereitete Kühlbox des Sportfreundes Kritzentaler, ähnlich der Büchse der Pandora, verbreitete diese, einmal geöffnet, im ganzen Bus einen nachhaltigen Duft von frischen Mett und Zwiebel. Die Herren II wurde dank unserer, zugegebener Maßen, unfreiwilligen Schützenhilfe (zwei einwandfreie Derbyniederlagen) Meister. „Dass die Jungen auch mal was feiern können.“ Nach insgesamt neun Siegen und sieben Niederlagen steht zum Ende der Saison ein für uns angemessener und in einer vom Niveau insgesamt recht engen Liga erfreulicher 4. Platz zu Buche.
Als Stärken können das solide Zuspiel sowie der Angriff und der Block in der Mitte angeführt werden, Luft nach oben gibt es, völlig überraschend, in puncto Annahme. Da jede Mannschaft nur so viel Wert ist, wie ihr schwächstes Mitglied, sollen nachfolgend die Fähigkeiten und Verdienste der Athleten „kurz“ angerissen werden. Beginnend bei Markus Koller alias „Kholérix“, Mannschaftskapitän und Zuspielgott in seinem körpereigenen Tempel, sein Spezialschlag: oberes Zuspiel aus Hüfthöhe von der Eins, weil die Annahme mal wieder suboptimal war sowie der mehrfach praktizierte Handbreitübernetzblock des gegnerischen Außenangreifers bei Matchbällen mit sachgerechtem anschließenden Abfeiern. Seine verlässliche Ankündigung, dass er vielleicht mal beim Heimspiel startet, hielt er zum Glück der Mannschaft nicht aufrecht und war bei jedem Spieltag am Start. Volker Nissels alias „Volki“, Mittelblocker, Sprung- und Blockwunder, sein Spezialschlag ist der Volki-Lobb, der so hauchzart getimet ist, dass ihn ein Spieler der Landesliga nicht fischen kann, Schnellangriffe sowie der gewöhnliche Hammer ins Euroloch. Ohne Volki hätte es leicht sein können, dass wir um den Abstieg hätten spielen müssen. Hartmut Joost alias „Hulk“, Mittelblocker, Spezialschlag getreu dem Motto: „Ein Block ist´s nur dann, wenn der Ball höchstens einen Meter hinter dem Netz aufschlägt.“, gelegentliche Schnellangriffs-Streuhämmer- und Aufschläge. Er feuert an, redet und droht dem Ball bis er einsieht, dass es unser Punkt ist. Er ist zuverlässiger Fahrer, startet mit den Athleten eine halbe Stunde später vom Parkplatz, weil er noch Wasser und isotonische Hopfengetränke kauft, kommt aber in jedem Fall eher an. Er organisiert, führt die Mannschaftskasse, fungiert als C-Schiri, ist Tausendsassa und pflegt engste Verbindungen zur Abteilungsleitung und zur Damen I. Stefan Kritzentaler alias „Lucky“, Diagonal- und Zuspieler, er behält immer die Übersicht und hat die Erfahrung, Muskelfaserrisse dauern höchstens 3 Tage, wenn nichts mehr geht, geht der Ball zu Lucky, der macht was draus. Für Grill, Fässle und Krüge sorgt er mit höchstem Engagement und bindet Frau und Sohn mit ein. Zusammen mit M. Koller bringen sie es auf fast 50 Jahre Volleyballerfahrung. Olf Funk alias „Ole“, der Sportkamerad auf Außen, der männlich schlägt und zur Freude des Gegners vor allem beim Einschlagen mit seinen gezielten Diagonalbällen nach dem Motto agiert: „Steter Tropfen höhlt den Stein“ und damit die Moral des Gegners, wobei man im Verlauf der Saison anerkennen musste, dass Ole Ansätze eines intelligenten, statt in jedem Fall männlichen Spielens an den Tag legte. Sein Spezialschlag ist der gefühlt unterhalb der Netzkante und mit 170 km/h dahinrasende, meist in der letzten Ecke des Feldes und gelegentlich ohne Bodenberührung an der Wand landende Diagonalball. Manchmal nach Oles ultraflach-fiesem Aufschlag tut der Ball auch so, als wolle er 10 m ins Aus, überlegt es sich jedoch, kehrt um und fällt als Stein irgendwie ins Feld. Er hat die beste und dreckigste Lache des BSV und agierte als zuverlässiger Fahrer im Raucherauto. Achim Steinbach, auch „Aquim“, der tanzende Libero, er verbreitet stetig gute Laune,fungierte als souveräner C-Schiri und versuchte das Unmögliche – unsere Annahme im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu organisieren. Einer seiner Spezialschläge ist der ins Aus geguckte gegnerische Aufschlag, wobei es wenige Fälle gab, in denen er sich irrte. Florian Jelitschek alias „Flo“, Annahme/Außen, er ist die beste „Mannschaftsmutti“, die man sich vorstellen kann, kümmert sich vom fernen Pirmasens um alles Mögliche (Internetseite, Training in den Ferien, Spieltagverschiebungen etc.). Er hatte die weiteste Anfahrt zum Training und den Spieltagen. Seine Spezialschläge sind der gemeine Angriff über die Vier und die Annahme an die Decke. Er hat die B-Lizenz und schiedst auch heikle Partien. André Kästner alias „Metzger“ spielt Annahme/Außen, seine Spezialschläge sind der breitbeinig eingesprungene Schlobb, ein unberechenbarer Hybrid zwischen semihartem Angriffsschlag und einem Lobb bei dem kein Gegner weiß, wann der Ball mit welchem Winkel wo aufschlägt sowie die schnelle Annahme auf Brusthöhe. Gunther Pöhlmann – „Trainer“, gutgelaunt, siegeswillig und einmalig-unverhofft auch Zuspieler gegen Kallmünz, ohne ihn wäre eben jenes Spiel evtl. anders ausgegangen. Er analysiert, motiviert und gibt wertvolle Tipps. Seine besten Zitate: (Situation – Koller bringt sich laufender Wiese aufgrund der Annahmestreuung an die Leistungsgrenze von Wade und Lunge) „Markus, du musst noch schneller sein!“ und „Sammawiddaguad!“. Marek Grzesiowski, auch bekannt unter dem Namen „Marek“ ist groß, spielt über Annahme/Außen, Diagonal oder, wie in Furth i. W. ersatzweise auch mal zu. Seine Spezialschläge sind der Sprungaufschlag und der gemeine Angriffsschlag. Aufgrund seines raumintensiven Annahmeverhaltens hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Marek allein annehmen zu lassen. Nach guter polnischer Tradition stellt er bei Niederlagen (wie bei Siegen) das ein oder andere Wässerchen bereit. Die Formel für Mareks Teilnahmewahrscheinlichkeit an Training und Spieltagen wird zurzeit noch von einem Team hochrangiger Mathematiker entwickelt. Ralph Graunke auch „Ralf“ – Allzweckwaffe und Konditionswunder, ist Mittelblocker, spielt Außen oder Diagonal, hatte leider eine Zeit lang Verletzungspech und bringt mit seinen trockenen und sinnigen Sprüchen nicht nur die eigene Mannschaft zum Lachen. Nicht zu vergessen ist auch Hartmut Meyer alias „Heiner“, der BSV-Libero in Mick Jagger-Manier. Nachdem er alle in einen Rausch geknuddelt und gelacht hat, hin und wieder pünktlich zum zweiten Spiel erscheint und den Gegner durch bloßes Einspielen einzuschüchtern vermochte, stellte er als erfahrener Volleyballer und Leistungsträger der Herren IV einen bereichernden Ersatz dar und war wie auch Sportkamerad Steffen Kunert (ebenfalls Leistungsträger der Herren IV) Edelfan.
Abschließend muss vermerkt werden, dass das Volleyballspielen in der BSV-Herren III sowohl im Training als auch an den Spieltagen aufgrund des Zusammenhalts, der Erfahrung, der Einstellung und des Engagements ihrer Mitglieder eine unvergessliche, bereichernde und freudvolle Sache war. Die Unterstützung der BSV Mannschaften untereinander und das, trotz der spielerischen Rivalität, freundschaftliche Verhältnis zur Herren II machten diese Saison einmalig. „DANKE!“

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