Der BSV 98 Bayreuth steckt in der Volleyball-Bayernliga der Damen in einer Krise. Nach einem dritten Platz 2024 und der Vizemeisterschaft 2025 kommen die Bayreutherinnen in dieser Saison nicht in Fahrt und belegen aktuell Rang sechs. An der Tabellenspitze ziehen Rottenberg und Regensburg einsam ihre Bahn, sind dem BSV schon um neun bzw. acht Punkte enteilt.
Im fünften Saisonspiel kassierte das Bayreuther Team von Trainer Manuel Wolz bereits die dritte Niederlage – ausgerechnet daheim gegen den Aufsteiger und oberfränkischen Rivalen VG Bamberg. Der bisherige Tabellenvorletzte feierte mit dem 3:1-Erfolg (25:19, 12:25, 25:20, 25:17) seinen ersten Dreier in dieser Spielzeit und hat nur noch zwei Zähler weniger auf dem Konto als der BSV.
„Nicht jede Saison kann so gut laufen wie die beiden letzten“, meinte BSV-Zuspielerin Katja Löhnhardt nach der Partie. Bayreuth hatte am Samstag in der Turnhalle am Roten Main aber auf ganzer Linie enttäuscht. Wolz veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum vorangegangenen 1:3 in Regensburg auf fünf Positionen. Nur Ronja Meyer und Nina Baldini standen erneut in der Startaufstellung. „Blessuren, Krankheiten und die Trainingsbeteiligung waren ausschlaggebend“, erklärte Wolz die Rotation. Britta Schneider, Johanna Stelzer, Löhnhardt und Libera Maria Fichtel durften beginnen.
Ganz neu im Team war die Litauerin Egle Stakeliunaite, die seit Mai an der Universität Bayreuth arbeitet. Die 27-Jährige bringt Erfahrung aus der litauischen Liga und der Baltic League mit. Ihr großes Potenzial habe sie, so Wolz, gleich angedeutet – auch wenn das Zusammenspiel noch Abstimmungsprobleme erkennen ließ.
„Egle wäre womöglich die Spielerin mit den meisten Punkten geworden, wenn sie unsere Zuspielerinnen ideal eingesetzt hätten“, meinte der BSV-Trainer über seine neue Nummer 9 auf der Diagonalposition. Doch nicht nur zwischen der Neuen und den Stammkräften haperte es bisweilen, oft erweckte Bayreuth auch den Eindruck, gedanklich ein gutes Stück langsamer zu sein als der Gegner.
Beim Gast überzeugte insbesondere Mittelblockerin Nicole Werthmann. Spielmacherin Karolin Röder setzte zudem Maria Bayer und Diagonalangreiferin Laura Rienecker effektiv ein. Bayreuth hingegen ließ selbst bei einfach zu verwertenden Bällen Chancen ungenutzt, wie Wolz nach dem Spiel bemängelte. Sein Bamberger Kollege Marco Donat sprach von der „besten Saisonleistung“ seiner Mannschaft, „nachdem wir vorher gegen vier Spitzenteams auch schon nicht immer schlecht ausgesehen hatten“. Besonders die Defensive und der starke Aufschlag im ersten Satz hätten den Grundstein gelegt.
Zwar entschied der BSV den zweiten Satz deutlich mit 25:12 für sich, doch in den weiteren Durchgängen häuften sich erneut Eigenfehler. Nach dem 19:19 im dritten Satz stockte der Spielfluss komplett, und im vierten Abschnitt nutzte Bamberg einen Bayreuther Durchhänger zu einer 9-Punkte-Serie.
In den kommenden Begegnungen beim Schlusslicht TSV Zirndorf und beim oberen Tabellennachbarn TV Altdorf II muss der BSV nun wieder ohne Neuzugang Stakeliunaite auskommen.











