Fast den gesamten ersten Satz lang, im zweiten bis zum 11:13 und dann zur Hälfte noch einmal im dritten Durchgang haben die Spieler des BSV 98 Bayreuth mit dem neuen Tabellenzweiten mitgehalten. Doch am Ende des Regionalliga-Duells mit dem VC DJK München-Ost/Herrsching II stand eine deutliche 0:3 (23:25, 14:25,17:25)-Niederlage des Heimteams.
Zwei Niederlagen ohne Satzgewinn in Folge stehen jetzt für die Bayreuther nach dem 0:3 in Zirndorf zu Buche. Das war ihnen selbst vor einem Jahr in der Saison als Neuling in der 4. Liga nicht passiert. „Wir brauchen noch Punkte, um vor dem Abrutschen auf den Relegationsplatz acht ganz sicher zu sein“, mahnte dann auch Spielertrainer Milan Dörnhöfer. Dank des sensationellen 3:0 gegen die Zirndorfer kann der TV Mömlingen in der Theorie noch auf 25 Zähler kommen. Die Bayreuther stehen vor den letzten fünf Spieltagen auf Rang vier bei 22. Letzte minimale Zweifel können sie beseitigen, wenn die Unterfranken am 16. Februar in der Halle am Roten Main zu Gast sind.
Am Sonntag hatte der Gast dort zunächst Schwerarbeit zu leisten. Die Münchner verzichteten zunächst auf ihren Spielertrainer Johannes Kessler, den überragenden Akteur bei ihrem 3:1-Erfolg im Hinspiel. Sie bekamen die Quittung von den sehr gut startenden Hausherren, die Tim Gamisch zuspielen ließen und Dörnhöfer somit für den Angriff frei hatten. Starke Aufschläge, gute Blocks, aufmerksame Abwehr und erfolgreiche Angriffe – so zog der BSV auch ohne den privat verhinderten Lukas Neidl auf 10:5 und 14:10 davon.
Beim 16:12 kam Kessler aufs Spielfeld, wenig später hieß es 19:19. Zwar brachten Milan Dörnhöfer mit zwei Diagonal-Schmetterbällen, die wie ein Ei dem anderen glichen, und Jörg Fredersdorf (zum 22:21) den Gastgeber noch mal nach vorn. Doch am Ende lachten die Münchner – auch wegen der Schiedsrichterin. Meike Schirmer, im „Volleyball-Hauptberuf“ Zuspielerin bei den N.H. Young Volleys, ahndete vor den Augen von rund 50 Schiedsrichtern, die im Rahmen einer Fortbildung zuschauten, streng jedes unsaubere Zuspiel.
„Sie war aber sicher nicht an unserer Niederlage schuld, hätte sogar noch mehr abpfeifen können“, meinte Dörnhöfer später. Den Verlust des zweiten Satzes verschuldete indes ein krasser Leistungsabfall der Bayreuther. „Ob beim ersten, zweiten oder dritten Ball – irgendwann haben wir immer Fehler gemacht“, gab Chris Dinkel zu. Nach dem 2:7 kam sein Team zwar auf 8:9 heran, die Einwechselung von Manuel Wolz für Gamisch (dafür Dörnhöfer im Zuspiel) bei 12:15 war eher kontraproduktiv. Nur noch zwei Punkte durch Lukas Schröder und Fabian Buck machten die Bayreuther in diesem Durchgang. Die verhinderten gerade noch eine neue Saison-Tiefstmarke bei den BSV-Punkten in einem Satz.
Was tun? Die Antwort war ein Wechsel auf der Libero-Position (Dinkel für Franz Damaschke), um die Annahme zu verbessern. Was auch gelang. Gamisch blieb zunächst draußen; ein mustergültiger Block von Volker Nissels und Buck zum 3:3 und ein Angriff über Regisseur Dörnhöfer zum 9:8 zeigte, wie dem Gegner beizukommen wäre. Der reagierte mit fünf Punkten in Serie, beim BSV wechselte vorübergehend noch mal der Zuspieler – nichts half.
„Es kommt halt einiges zusammen“, erklärte Dörnhöfer. „Weil einige in unserem sowieso schon kleinen Kader nicht völlig gesund sind und pausieren müssen, ist derzeit kein optimales Training möglich. Und die Stimmung auf dem Feld passt irgendwie auch gerade nicht. Man könnte meinen, da spielt der Tabellenletzte und nicht eine Mannschaft, die mit Rang vier Überraschendes erreicht hat.“
Weiter geht es am kommenden Samstag beim SV Schwaig II, wo die VGF Marktredwitz gerade mit 3:0 gewonnen hat. Diese drei Teams haben bisher alle je sieben Siege bei sechs Niederlagen eingefahren. Ein spannendes Rennen um Platz vier also, in dem der BSV (22 Punkte) derzeit knapp vor VGF (21) und SVS (20) liegt.
Bericht auf inbayreuth.de