Seit Juli läuft die Vorbereitung, nun ist die heiße Phase erreicht. Nur noch rund zwei Wochen, dann beginnt für die erste Herren-Mannschaft des BSV 98 Bayreuth das neue Abenteuer. Im Frühjahr hat sie die erste Saison nach dem Aufstieg in die Regionalliga Südost mit dem Klassenerhalt abgeschlossen; nun gilt es, dieses Kunststück zu wiederholen – mit einem neuen Trainergespann und einem nicht groß veränderten Kader.
Die gravierendste Änderung: Milan Dörnhöfer (Foto) agiert nun als Spielertrainer. Coach Andreas Rüger hat sich entschieden, an der Basis, sprich in der Nachwuchsarbeit des BSV, weiterzumachen, wo er derzeit umfangreiche Konzepte zur Talentsichtung und -förderung entwickelt. „Ich war eher zufällig an den Job gekommen“, blickte der 45-Jährige auf den Beginn seiner dreieinhalbjährigen Betreuung der ersten Herren zurück. „Es ging zwar mit einer Niederlage los, doch wir erreichten 2015 noch die Aufstiegs-Relegation und hatten zuletzt in der 4. Liga eine fast schon sensationelle Runde.“
Nun gilt es, daran anzuschließen. „Einfacher wird es auf keinen Fall. Im zweiten Jahr ist es eher schwieriger, die Liga zu halten“, glaubt Dörnhöfer, der beim Coachen von seinem langjährigen Weggefährten Manuel Wolz unterstützt wird. „Der Aufsteigerbonus ist weg. Und: Man selbst weiß, man kann’s, so dass im Kopf ein gewisser Druck entsteht“, urteilte Dörnhöfer über die Runde, die am 30. September (15 Uhr, Halle am Roten Main) mit einem Heimspiel gegen den Drittliga-Absteiger VGF Marktredwitz startet. „Wir wollen alles geben, um im Mittelfeld zu landen und nicht – wie in diesem März – in die Relegation zu müssen. Im letzten Jahr gab es Teams wie etwa Hauzenberg, gegen die auch wir als Neuling zwei oder drei Punkte einplanen konnten. Solche Gegner fehlen jetzt.“ In dem Zehner-Feld peilt der BSV also Platz sieben an.
Bei einem viertägigen Trainingslager in Wagrain im Salzburger Land wurden neue Spieler wie die zuletzt in unteren BSV-Teams spielenden Wolz und Alessandro Bozzato sowie Mittelblocker Bruno Bogatzki (19/vom Regionalliga-Ost-Dritten Erfurter VC) integriert. Sie füllen die Lücken, die Volker Nissels (Pause), Florian Drescher (zum Studium nach Karlsruhe) und Christoph Rauscher (konzentriert sich auf den Trainer-Job bei den BSV-Damen) hinterlassen haben. Mutmacher: Ein Test gegen den österreichischen Zweitligisten TV Oberndorf wurde mit 3:2 gewonnen. Generalprobe für den Regionalliga-Start wird am 22. September ein Turnier in Zirndorf sein, an dem neben dem Gastgeber auch die Ligarivalen aus Schwaig und Marktredwitz teilnehmen sollen.
„Seit Anfang Juli wurden vor allem Sprungkraft und Annahme trainiert, in den Wochen vor dem Punktspielstart stehen nun komplexere Formen wie Spielablauf, Abwehr und Taktisches auf dem Programm“, berichtete Milan Dörnhöfer, der nach erfolgreichen Jahren in Neudrossenfeld als Trainer der Frauen des TV Altdorf Meister der 3. Liga geworden und dann mit den Herren des TSV Deggendorf in die 3. Liga aufgestiegen war und dort gleich den Vizetitel geholt hatte. „Es war schon etwas anderes mit drei Einheiten die Woche in Deggendorf und bis zu fünfmal pro Woche Training in Altdorf. Da war Höchstleistung das Ziel; wir in Bayreuth sehen uns eher als Breitensportverein, wollen uns aber deshalb nicht abschießen lassen, sondern versuchen, aus unserem zweimaligen Training das Maximum herauszuholen.“
Über „Manu“ Wolz sagt Dörnhöfer: „Wir kennen uns schon lange, haben diverse Projekte gemeinsam gemacht und schon ein gewisses Knowhow. Das sollten keine schlechten Voraussetzungen sein.“
Der Spielplan hat es diesmal besser gemeint mit den Bayreuthern, die vor Jahresfrist in ihren ersten sechs Spielen fünfmal reisen mussten. Dörnhöfer: „Der ist cool, wir spielen daheim etwas häufiger samstags als zuletzt. Die neue Halle am Roten Main hat sich bewährt. Und wir werden wieder bestrebt sein, den Zuschauern dort auch um das Sportliche herum etwas zu bieten.“ Die Bayreuther Bierbrauerei konnte ein weiteres Jahr als Hauptsponsor gewonnen werden.