Kurz und schmerzlos – nicht immer trifft diese Phrase zu. Manchmal ist schon eine gehörige Portion Schmerz dabei, wenn sich beispielsweise in einem Volleyballspiel die Hoffnungen auf Erfolg und/oder Überraschendes in sehr kurzer Zeit auflösen. Nicht so am Samstag in der Halle des RWG. In genau einer Stunde (inclusive Pausen) hatte die Bayernliga-Partie der BSV-Damen gegen die VGF Marktredwitz den programmgemäßen/befürchteten Verlauf genommen. Mit 3:0 (25:9, 25:13, 25:15) gewann der erwartet stark aufspielende Favorit aus dem Fichtelgebirge. Kein übermäßiger Jubel danach beim Sieger (vor seinem Sonntagsspiel schon neun Punkte/Spitzenreiter), keine Staatstrauer beim Verlierer (vier/Siebter).
Nur in Bestbesetzung hätte die Gegenwehr größer sein können, waren sich die Bayreuther Spielerinnen einig. Doch Julia Frank, Maria Schraml und Selina Porzner fehlten. „Das konnten wir nicht wegstecken, zumal auch andere die Woche über nicht vernünftig trainieren konnten“, sagte Angreiferin Antonia „Toni“ Meinhardt. Wie Nina Baldini, Stephanie Bauer (im ersten Satz), Janina Wey (im zweiten) und Katja Löhnhardt (im dritten, dafür Katharina Weigel im Zuspiel) sah sie sich einem starken Block gegenüber. Diese sechs sowie Ronja Meyer, Alexandra Soloninkin und Anna Ozolina in der Mitte sowie Libera Nele Feger versuchten alles, sorgten später auch für einige spektakuläre lange Ballwechsel – ohne Erfolg.
Marktredwitz agierte weitgehend fehlerlos, brachte durch Stellerin Klara Nejedla immer wieder die starken Außen Veronika Forstova und Michaela Pavkova in gute Position. Und deren Körpergröße sowie Sprungkraft taten ein Übriges. „Die schlagen einfach über den Block, da kannst du nichts machen“, resignierte Katja Löhnhardt, „ich kann mir gut vorstellen, dass die genauso durch die Bayernliga marschieren, wie sie es in der vergangenen Saison in der Landesliga taten. Wenn etwa Altdorf vom Aufstieg spricht, dann nach Marktredwitz fährt und dort mit 0:3 abgezogen wird, sagt das doch alles.“
Und trotz des dritten 3:0 war VGF-Trainer Pavel Barborka nicht restlos zufrieden. „Einige Fehler haben wir schon noch gemacht“, rügte er nach dem Spiel. War der erste Durchgang bereits nach der zweiten Marktredwitzer Aufschlägerin (12:1 und Forstova durfte in die Pause) entschieden, so blieben die anderen beiden Sätze etwas länger interessant. Im zweiten setzte sich der Gast von 8:5 auf 14:5 entscheidend ab, im dritten hielt der BSV zum Leidwesen von Barborka bis zum 6:7 mit, ehe auch hier die Sache noch deutlich wurde.
Bereitete die Niederlage keinen Verdruss, so waren die BSV-Damen doch etwas enttäuscht, dass nicht mehr Unterstützer in die Halle gekommen waren. Die meisten anderen Teams des Vereins waren spielfrei, aber nicht gerade in großer Stärke im Richard-Wagner-Gymnasium vor Ort. So kam auch der Verkauf des angebotenen selbstgemachten Obazda (+ Brezel + Bier für nur 5 Euro) nicht in Schwung. Das hatte er an diesem Abend mit der Mannschaft gemeinsam, die in einer Woche in Altdorf (am Samstag 3:1 gegen Neutraubling) vor einer erneut hohen Hürde steht. Das nächste BSV-Heimspiel steigt am 11.11. gegen eben jene Neutraublingerinnen.
Nachfolgend eine Slideshow mit Bildern vom Spiel bzw. alle Fotos mit der Chance der großen Ansicht (bei Klick):
Und hier die Fotos