Es wäre schon peinlich: Die DJK München-Ost/Herrsching II geht daheim gegen Zirndorf leer aus – und der BSV 98 Bayreuth verpasst den dadurch möglichen vorzeitigen Klassenerhalt durch einen Heim-Patzer gegen den SV Schwaig II. Um es nicht zu diesem Szenario kommen zu lassen, sollte der Aufsteiger in seinem letzten Regionalliga-Punktspiel dieser Saison am Samstag (17. März, 19.30 Uhr, Halle am Roten Main) Vollgas geben.
Die Lage: Bayreuth hat 27 Punkte, der Fern-Rivale 30. Mit den drei Punkten für ein 3:0 oder 3:1 hätte die Mannschaft von Coach Andreas Rüger die Münchner wegen des besseren Satzquotienten überholt, so denn diese in ihrem letzten Spiel 0:3 oder 1:3 verlieren. Im Hinspiel in Zirndorf unterlag die München-Herrschinger Bundesliga-Reserve mit 2:3… Die Begegnung des BSV-Rivalen beginnt übrigens bereits um 16 Uhr; wenn sie an der Reihe sind, wissen die Bayreuther also, ob sie noch eine Chance haben oder sich schon für das Relegationsturnier in Türkheim am 15. April einspielen und drei weitere Wochen trainieren müssen.
„Ich hab mir schon mal die Route nach Türkheim angesehen“, sagt BSV-Trainer Rüger. „Das heißt aber nicht, dass wir gegen Schwaig nicht alles probieren.“ Die Youngster Florian Drescher und Tim Gamisch sowie ihr Coach Jan Wißling sollen rechtzeitig von der am selben Tag stattfindenden Nordbayern-Meisterschaft der U20 aus Regenstauf zurücksein, um den ansonsten kompletten Kader zu verstärken. Rüger: „Wenn dann schon feststeht, dass wir in die Relegation müssen, werden alle Spielpraxis erhalten. Aber in jedem Fall peilen wir einen Erfolg an.“ Das Hinspiel in Schwaig endete 3:0 für den Gastgeber. „Da war unsere Besetzung nicht optimal und die Leistung nicht gut“, erinnert sich Rüger.
Fünf von acht Heimspielen aber hat der BSV gewonnen, bei vier davon gab es die volle Punkteausbeute. „Die Mannschaft hat vor allem eine hervorragende Rückrunde gespielt“, sagt Hartmut Joost, der Abteilungsleiter des Klubs, „ich hoffe natürlich immer noch, sie kann beim letzten Heimspiel die Serie mit einem weiteren Sieg und auch dem Sprung auf den Nichtrelegationsplatz krönen. Die Spieler haben es verdient, wie sie auch den zweiten Platz bei der Kurier-Wahl zur Bayreuther Mannschaft des Jahres verdient hatten.“
Apropos Rang zwei: Die Gäste aus Schwaig (38 Punkte) können zwar theoretisch sogar noch Meister werden, doch realistisch ist eher die Chance auf den Vizetitel in einem Zweikampf mit dem TSV Mühldorf (38 – am Samstag in Eibelstadt). Der erste Platz scheint für den MTV München (40 – Auswärtsspiel beim noch punktlosen ASV Neumarkt) reserviert. BSV-Gast Schwaig lag Ende Januar noch an der Liga-Spitze, büßte diese Position aber durch vier Niederlagen in Folge ein und gewann vor einer Woche auch gegen Punktelieferant Neumarkt nicht unbedingt überzeugend (28:26, 25:20, 19:25, 25:18).
Routinier Harry Schlegel (29) hat in dieser Mannschaft gleich sechs Akteure aus den Jahrgängen 1997 bis 2001 um sich geschart. Der Talentschuppen vor den Toren Nürnbergs soll auch den einen oder anderen Spieler für die erste Mannschaft hervorbringen, die in der 2. Bundesliga derzeit an zweiter Stelle steht.
Die Bayreuther aber lassen sich davon nicht schrecken. „Es werden viele Spieler und Spielerinnen unserer anderen Teams zuschauen – denen wollen wir ein schönes Spiel zeigen“, nennt Rüger noch einen Motivationsgrund. Und Joost schiebt nach: „Wir hoffen, es geht in der nächsten Saison auf diesem Niveau weiter.“