Herren 1 gehen motiviert schwierige Aufgabe in Abensberg an

Wenn es gegen die Mitkonkurrenten im Abstiegskampf nicht klappt, dann müssen eben  Überraschungen/Sensationen her. So fatalistisch könnten die Bayernliga-Herren des BSV 98 Bayreuth ihre Lage sehen, nachdem sie zuletzt dem TV Bad Windsheim in eigener Halle mit 1:3 unterlegen gewesen waren. Der punktlose Tabellenletzte tritt nun am Sonntag (1. Dezember, 15 Uhr) beim Tabellenzweiten TSV Abensberg an.

14 Punkte trennen nach sechs Spieltagen diese beiden Mannschaften. Das an sich ist nicht Besorgnis erregend, denn die oberen Tabellengefilde hatten die Bayreuther ja sowieso nicht im Sinn. Doch die mittlerweile sechs Zähler Abstand zum Vor- und auch zum Drittletzten sind eine große Hypothek.

19:25, 18:25, 25:23, 18:25 ging die Partie gegen Bad Windsheim aus. „Wir haben über längere Zeit sehr gut mitgespielt“, wurde BSV-Spielertrainer Alexander Schmiedel im „Nordbayerischen Kurier“ zitiert. Die starken Aufschläge der Mittelfranken hätten seinem Team aber so zugesetzt, dass es die ersten beiden Durchgänge relativ deutlich abgab. Im ersten fiel man von 6:6 auf 7:15 zurück, im zweiten nach dem 11:13 auf 13:20.  Eine starke Abwehr war für den Umschwung im dritten Satz verantwortlich. Doch die Unsicherheiten kehrten zurück.

Nun wird Thomas Kotlar die Bayreuther bis zur Weihnachtspause interimsweise betreuen. Dabei muss er erst einmal ohne die Urlauber Schmiedel und Viktor Hofmann planen. Verletzt ausfallen werden zudem Zuspieler Mario Kaiser (muskuläre Probleme) und Lukas Klevenhusen (Probleme mit der Schulter). Privat verhindert ist Volker Nissels.

„Deswegen werden uns Niklas Kov, Moritz Warda und Daniel Lysenko in Abensberg unterstützen“, kündigte Kotlar an, der auch zum Spielerkader zählt. „Gegen Abensberg wären wir auch mit voller Truppe nicht Favorit gewesen“, betont er, wirft aber nicht von vornherein die Flinte ins Korn: „Unser Schwerpunkt wird darauf liegen, taktische Neuerungen, die wir im Training eingeführt haben, auch im Wettkampf umzusetzen. Nachdem die Saison so desaströs angefangen hat, müssen wir Änderungen an unserer Spielweise vornehmen. Es ist ein schwieriges Spiel. Trotzdem sind die Jungs motiviert und wollen so schnell wie möglich die ersten Punkte einfahren.“

Abensberg hat nach einem sehr guten Start in die Saison (elf Punkte aus vier Spielen, Erfolge in Schwandorf und gegen Röttingen) zuletzt daheim gegen Regensburg 1:3 verloren und sich danach in Volkach beim 3:0 in drei engen Sätzen (26:24, 27:25, 25:22) behauptet. „Unser Ziel war es, dieses Wochenende den Grundstein für die nächste Siegesserie zu legen – und das ist uns gelungen“, sagte TSV-Zuspieler Alexander Schwägerl laut „Mittelbayerische Zeitung“. In einer Woche steigt dann das Spitzenspiel in Zirndorf.

In der Vorsaison belegte das Team von Trainer Bernhard Walter (der jüngst in Volkach gefehlt hatte) als Aufsteiger den fünften Platz (9:9 Siege). Etwas abenteuerlich war der Aufstieg des Vereins im Jahr 2023: Als Landesliga-Dritter (dabei vier klare Siege über BSV I und BSV II) rutschte er in die Relegation, weil Vizemeister Arzberg verzichtete; gegen Hammelburg II und Zirndorf II wurde Abensberg dann nur Dritter, durfte aber doch in die Bayernliga, nachdem sich Hammelburgs Erste aus der 2. Liga in die Bayernliga verabschiedet hatte.