Oberfranken-Derby in der Damen-Bayernliga. Es geht zwar nicht darum, wer die Nummer eins im Regierungsbezirk ist – diese Position hat die VGF Marktredwitz nach ihrem Aufstieg in die Regionalliga inne (dort aktuell Tabellenzweiter) -, doch das Spiel am Samstag um 19 Uhr in der Halle des Richard-Wagner-Gymnasiums wird zeigen, wie sich die Machtverhältnisse dahinter darstellen. BSV 98 Bayreuth gegen N.H. Young Volleys aus Neudrossenfeld, Tabellendritter gegen Tabellenvierten, 15 Punkte gegen 15 Punkte, wobei die Gastgeberinnen bisher zwei Mal weniger angetreten sind als das Team aus dem Kulmbacher Land. Und am Sonntag geht es für beide gleich weiter.
„Mehr Stimmung machen als der Gegner“, hat Bayreuths Trainer Manuel Wolz im „Nordbayerischen Kurier“ als Losung für den Samstagabend ausgegeben, womit nicht nur die eigenen Spielerinnen, sondern auch die Fans angesprochen sind. Zudem solle sein Team, das ohne die Ergänzungsspielerinnen Barbora Schenkova und Stephanie Bauer auskommen muss, „die Aufschläge dominieren“.
Dieses Thema hat auch Nina Gogolok, Wolz‘ Gegenüber auf Neudrossenfelder Seite, angesprochen: „Wir wollen möglichst wenig Fehler im Aufschlag produzieren und die Annahme konstant halten“, sagt die Trainerin und ehemalige Spielerin des BSV (zuerst noch unter ihrem Mädchennamen Nina Steeger). Auch ihr Team wird nicht komplett sein, weil mindestens Vanessa Fechner ausfällt. Umso mehr hofft man in Neudrossenfeld, wo der Kader sehr klein und jeder Ausfall schmerzhaft ist, auf die Genesung der erkrankten Zuspielerin Jule Spindler.
Vor einer Woche gab es den Überkreuz-Vergleich, als der TSV Ansbach II erst in Neudrossenfeld (2:3) und dann in Bayreuth (0:3) gastierte. Die Vorzeichen deuten demnach eher auf einen Erfolg der Bayreutherinnen hin, die gegen den Lokalrivalen bei ihrem eigenen Vorbereitungsturnier im Herbst zudem 2:0 gewannen. Doch Nina Gogolok erwartet ein „wahnsinnig spannendes und hoffentlich ausgeglichenes Spiel“.
Die Vorbereitung des BSV auf das Derby war nicht optimal, stand das Team doch am Montag vor verschlossenen Hallentüren und musste das Training ausfallen lassen. Am nächsten Tag konnte zwar trainiert werden, aber nicht mit voller Mannschaftsstärke.
Vier der zehn Bayernliga-Spiele an diesem Wochenende führen übrigens die ersten Fünf der Tabelle zusammen, drei Mal sind die Oberfranken beteiligt. Denn der BSV tritt an diesem Doppel-Spieltag am Sonntag um 15 Uhr (ebenfalls im RWG) gegen den Tabellenzweiten TSV Zirndorf an, die Young Volleys zur gleichen Stunde gegen den TSV Eintracht aus Rottenberg (wo Bayreuth am 1. Spieltag 0:3 verlor). Zirndorf hat zu Beginn des Spieljahres gleich zwei Mal gegen Neudrossenfeld gespielt (3:0 und 1:3) und die letzten vier Begegnungen allesamt gewonnen, wobei die Gegner ausnahmslos in der unteren Tabellenhälfte angesiedelt waren.