Das ist ein Spiel, das beide gewinnen müssen, um die Chancen im Kampf gegen den Abstieg aus der Regionalliga Süd-Ost nicht zu gering werden zu lassen: Die Herren des BSV 98 Bayreuth empfangen am Samstag (19.30 Uhr) den ASV Dachau II; der Drittletzte der Tabelle (10 Punkte) trifft in der Halle am Roten Main auf den Vorletzten (8). Bereits 15 Zähler hat zu Beginn der Rückrunde der TV Hauzenberg auf dem rettenden siebten Rang gesammelt.
Für den BSV Bayreuth ist die Begegnung das letzte Spiel vor einer Pause bis zum 21. Januar (dann daheim gegen Eibelstadt). Am Samstag bestreiten die BSV-Damen (3.) an gleicher Stelle quasi als Vorspiele ab 14 Uhr ihre Landesliga-Begegnungen mit der SG Weiden/Vohenstrauß (6.) und dem TSV Abensberg (2.).
Insgesamt 75 Punkte reichen im Volleyball im Normalfall, um drei Sätze zu gewinnen. 81 machte der BSV im Hinspiel in Dachau am 30. September in drei Durchgängen – und holte damit nur einen… Der ASV setzte sich schließlich gegen den Aufsteiger aus Oberfranken mit 31:29, 27:29, 25:23, 25:16 durch. BSV-Libero Christian Dinkel sagte nach diesem Saisonstart: „Gleich im ersten Satz hatten wir eine gute Chance zu gewinnen. Da haben die letzte Konsequenz und vielleicht auch das letzte bisschen Glück gefehlt.“ Beim 24:23 nutzte der BSV einen Satzball nicht. Und in der spannenden Verlängerung gelang den Gastgebern der entscheidende Punkt.
Nun kommt es zum „Endspiel am Jahresende“. So tituliert jedenfalls BSV-Trainer Andreas Rüger das Treffen, in dem „ein Sieg einfach Pflicht“ sei. Personell sind die Voraussetzungen jedoch nicht die besten, müssen die Bayreuther nach Zuspieler Franz Damaschke (verletzt) auch dessen Vertreter Milan Dörnhöfer sowie Angreifer Julius Spantig (beide verhindert) ersetzen. Axel Kleinscheck aus dem Bayernliga-Meisterteam, der nach erfolgreichem Sportökonomie-Studium kürzer trat, schlüpft in die Rolle des Regisseurs am Netz, Mittelblocker Volker Nissels spielt wie schon letzte Woche außen, wo auch Jörg Fredersdorf nach kurzer Pause wieder zum Zuge kommt. Rüger: „Axel ist voll motiviert und kennt seine Mitspieler ja von den zurückliegenden Jahren.“
Die Dachauer feierten nach dem Sieg über den BSV noch zwei Erfolge in den nächsten vier Spielen, dann aber gab es fünf Pleiten in Folge. Die zweite Mannschaft soll den Oberbayern als Sprungbrett in die Drittliga-Mannschaft dienen, die in Gruppe Ost derzeit den zweiten Platz einnimmt. Doch die ASV-Reserve hat seit dem 28. Oktober nicht mehr gewonnen und spielte in den drei zurückliegenden Partien immer einen Satz, in dem sie sogar Mühe hatte, in den zweistelligen Punktebereich zu kommen. Allerdings gelang Dachau II auch jüngst ein Satzgewinn gegen den zweitplatzierten SV Schwaig II, bei dem der BSV vor einer Woche leer ausging.
Vor der Saison hatten sich die Dachauer selbst als „gesunden Mix zwischen erfahrenen Ex-Bundesligaspielern, erfahrenen Spielern aus den letzten Jahren in der Regionalliga und einigen Jugendspielern“ bezeichnet. Damit wolle Trainer Leif Andersson im Nordwesten von München „eine Saison spielen, in der wir durch gute Stimmung und mannschaftliche Geschlossenheit die beste Leistung auf das Feld bringen, um möglichst weit oben mitspielen zu können“. Andersson (mittlerweile 54) ist der Star der Mannschaft; der 208-malige deutsche Nationalspieler holte mit dem Hamburger SV in den Achtziger Jahren vier Mal die Deutsche Meisterschaft, ehe er seine Spielerkarriere beim ASV Dachau (1991 bis 1994) ausklingen ließ.