Zwei Begegnungen der Hinrunde stehen zwar noch aus (und dann neun im zweiten Teil der Saison), doch Thomas Kotlar nennt die anstehende Aufgabe der Bayernliga-Herren des BSV 98 Bayreuth „ein Spiel mit besonderer Bedeutung für uns, da es praktisch die letzte Chance ist, die Aufholjagd endlich zu starten“. Die Mannschaft, die Kotlar derzeit coacht, muss an diesem Samstag (14.12.24) um 19 Uhr bei den DonauHolz Volleys in Ingolstadt antreten.
In der Mittelschule „Auf der Schanz“ mitten in der Audi-Stadt lauert der BSV also auf seine Chance. In sieben Spielen haben die Bayreuther noch keinen Punkt und auch nur vier Sätze auf die Habenseite bringen können. Die Oberbayern vom MTV indes stehen nach drei Erfolgen in acht Begegnungen schon bei neun Zählern – und sind damit doch nur Vorletzter. Denn die anderen Teams aus der unteren Tabellenhälfte nehmen auch mal den Oberen die Punkte weg: So „wilderte“ Regensburg gegen Volkach und Abensberg, Bad Windsheim schickte Volkach mit einem 3:1 heim, die Ingolstädter selbst siegten im Tiebreak gegen Röttingen. Schwaig ging zwar leer aus, freute sich aber über drei geschenkte Punkte von Regensburg (Einsatz eines nicht Spielberechtigten) und ließ den Rivalen Bad Windsheim leer ausgehen. Und (fast) alle schlugen sie den BSV…
Thomas Kotlar hat es „schon ein bisschen überrascht, wie deutlich die Ingolstädter unlängst Schwaig geschlagen haben“. Satz eins hatten die Mittelfranken 25:19 gewonnen, doch dann kam der Gast auf. „Die Stimmung war hitzig, das Niveau sehr gut, und wir haben dem standgehalten“, lobte Trainer Reimund Hunner. Sein Team entschied die nächsten drei Durchgänge für sich, den letzten mit 25:12. „Die Jungs haben mich positiv überrascht“, sagte Hunner dem „Donaukurier“. „Vor allem im vierten Satz, in dem ich mit deutlicher Gegenwehr von Schwaig gerechnet hatte.“
So leicht wollen es die Bayreuther Ingolstadt nun nicht machen. „Ich würde sagen, dass wir insgesamt sicherer geworden sind und unser Spiel auch an Dynamik gewonnen hat. Wir haben gegen Abensberg phasenweise gezeigt, was wir können“, sagt der Trainer. „Jetzt müssen wir zeigen, dass wir dieses Niveau auch über ein ganzes Spiel halten können.“
Ein Bayreuther Quartett wird in Ingolstadt fehlen: Mario Kaiser, Christian Heuss, Viktor Hofmann und Christoph Rauscher. Somit schlägt die Stunde der Kov-Brüder Niklas und Christian, wobei Mittelblocker Niklas diesmal auf der Diagonalen helfen soll.
Die „Schanzer Volleys“ haben übrigens in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Auf und Ab erlebt. 2021/22 hatten sie in der Nach-Corona-Saison noch in der Bayernliga Nord den sechsten Platz direkt hinter Bayreuth belegt und dabei das einzige direkte Duell mit 1:3 in Bayreuth verloren
In der Saison darauf traten sie in der Süd-Gruppe an – und stiegen ab; dafür wurde die Zweite parallel Bezirksliga-Vize und stieg über die Relegation in die Landesliga Süd-West auf. Dort wurde man prompt Meister, sodass Ingolstadt jetzt wieder Bayernliga spielt. Trainer Hunner hatte vor dem vergangenen Spiel gesagt: „Aus den Partien gegen Schwaig und Bayreuth wollen wir vier Punkte holen.“ Drei hat man nun schon, und der BSV hätte womöglich nichts dagegen, wenn sich der Gegner nun am Samstag mit einem Punkt begnügt und zwei hergibt. Wobei: Drei Punkte passen noch besser als Start einer Aufholjagd.