Chancen auf den Tiebreak nicht genutzt – 1:3 der Damen gegen Hammelburg

Der TSV Lengfeld verliert sensationell 0:3 beim bisher sieglosen Tabellenletzten in Zirndorf, der TV Altdorf II muss sich in Bamberg 2:3 geschlagen geben – und der BSV 98 Bayreuth kann dies nicht nutzen! Er vergibt die Chance, mit einem Sieg über TV/DJK Hammelburg in der Tabelle der Bayernliga Nord um zwei Plätze zu klettern und bis auf einen Punkt dem dritten Platz nahe zu sein.

„Das war ein herber Rückschlag“, kommentierte Bayreuths Trainer Manuel Wolz das 1:3 (16:25, 25:17, 21:25, 26:28) gegen Hammelburg, womit sich die Unterfränkinnen für die Niederlage in eigener Halle zu Saisonbeginn revanchierten. Wolz weiter: „Es hat in allen Bereichen des Spiels gehakt, ich kann und will das Ergebnis nicht an einzelnen Personen festmachen, alle haben enttäuscht – vielleicht mit Ausnahme von Nina Baldini, die vorübergehend Stabilität hineinbrachte, und Britta Schneider, die in ihrem ersten Bayernligajahr Welpenschutz genießt. Wir dürfen keine Ausreden suchen, müssen weiter an den eigenen Fehlern arbeiten.“

Und davon gab es genug. „Wir haben wahrscheinlich 30 mehr gemacht als der TSV Rottenberg am Vorabend bei seinem 3:0-Sieg gegen Hammelburg“, spekulierte der Coach. Tatsache war, dass sein Team nach drei Erfolgen in den letzten vier Spielen wieder mal leer ausgegangen war und dabei auch schlecht gespielt hatte.  

Anfangs gab es die Vermutung, die Bayreutherinnen (ohne die kranke Alexandra Soloninkin) seien eben keine Frühaufsteherinnen, denn sie verschliefen förmlich den Start in die um 11.30 Uhr in der Turnhalle am Roten Main begonnene Partie. Bei 7:14 gab es schon den zweiten Weckruf (= Auszeit) durch Wolz. Besser wurde es zunächst nicht – bis zum 3:8 im zweiten Durchgang. Dann die Initialzündung durch gute Aktionen von Ronja Meyer und der eingewechselten Nina Baldini. Bei 9:9 waren die Gastgeberinnen wieder gleichauf, die bei 14:13 eroberte Führung gaben sie nicht mehr her, Satzausgleich, also doch keine Schlafmützen.

Eher Spätstarterinnen: 13:8 lag Bayreuth nämlich im folgenden Abschnitt vorn. Erinnerungen wurden wach ans Hnspiel, als der BSV nach verlorenem ersten Satz noch recht deutlich gesiegt hatte. Wurden die Gäste nun müde? Schließlich hatten sie – siehe oben – am Vorabend beim Tabellenzweiten gespielt.  TV-Trainerin Ipek Akinci dosierte aber die Kräfte ihrer Damen gut, hatte in der Startformation für Bayreuth nur drei, die auch am Samstag begonnen hatten, darunter Diagonalangreiferin Tabea Lang, die aber in Rottenberg später eineinhalb Sätze Pause bekommen hatte. Das tat ihr offenbar gut, Lang war vom BSV selten zu stoppen, den Rest der Hammelburger Punkte machte überwiegend Bayreuth selbst, etwa mit Aufschlagfehlern zum ungünstigsten Zeitpunkt. „In unseren guten Zeiten hat fast jede Spielerin mit dem Service gepunktet; jetzt sind wir froh, wenn wir beim Aufschlag keinen Fehler machen“, wunderte sich Manuel Wolz.

So machte seine Mannschaft in Satz drei nach dem erwähnten 13. Punkt bei eigenem Service gar keinen mehr und gab das Spiel aus der Hand. Als der Schiedsrichter auch noch eine offensichtliche Ballberührung des TV-Blocks nicht sah, hieß es 17:19 statt 18:18. Lang sorgte mit einem Lob – auch das kann sie – für die 2:1-Satzführung der Gäste.

Ein Tiebreak bahnte sich dennoch an, als der BSV im vierten Abschnitt 22:19 führte und trotz dreier Zähler des Gegners in Folge dann bei 24:22 und 25:24 drei Satzbälle hatte. Langs nächster Schmetterschlag, ein Block gegen Egle Stakeliunaite und noch ein Ball von Lang, der vom Bayreuther Block ins Aus flog – Hammelburg gab nicht klein bei und nutzte seinerseits den zweiten Matchball, als Britta Schneider den Ball ins Seitenaus spielte.

„Ich habe vorher gedacht, wir wären auf einem guten Weg, wieder so stark zu werden wie in der Vorsaison“, sagte Wolz, der nun vielleicht umdenken muss und etwas Zeit hat für die Formverbesserung. Die nächsten Spiele stehen erst am 17./18. Januar an. Da geht es vor dem Fürth-Auftritt  allerdings zu den Rottenbergerinnen, die am 6. Oktober 2024 ihr Heimspiel gegen den BSV 3:0 gewannen, fast genau ein Jahr später in Bayreuth 3:0 triumphierten und heuer von zehn Spielen acht gewannen…