BSV-Herren sind gegen den Bayernliga-Ersten einem Punktgewinn nahe

Die nächste Niederlage (Nummer 14) war kassiert, aber dennoch sah man zufriedene Gesichter, sogar das eine oder andere Lächeln gab es. Das Tabellen-Schlusslicht der Herren-Bayernliga Nord hatte dem Tabellenführer fast Paroli geboten, einen Satz gewonnen, ihm beinahe einen Punkt geklaut und die Zuschauer sehr überrascht. Was nach dem 1:3 (22:25, 25:23, 27:29, 22:25) des BSV 98 Bayreuth gegen den TSV Zirndorf II bleibt, ist die untermauerte Erkenntnis, dass der Auf-und-wieder-Absteiger eine Zukunft hat und auch das Potenzial für diese Spielklasse.

Das Lamentier-Fass mit dem Inhalt „hätte, wäre, wenn“ wollte an diesem Nachmittag kein Bayreuther aufmachen. Zu oft in der Vergangenheit hatte man eben nicht seine Fähigkeiten aufs Feld gebracht. Doch die Genugtuung über die vielleicht beste Vorstellung in der Saison war unüberseh- und -hörbar. „Ein bisschen hatten wir darauf gehofft, dass der Erste den Letzten unterschätzt, aber das war leider nicht der Fall“, sagte Jonas Faull zum Spielverlauf. „Einen Punkt hatten wir vielleicht verdient.“

Geschenkt bekamen die Gastgeber von den Mittelfranken in der Tat nichts. Mit seinen Kollegen Daniel Lyssenko und Christoph Rauscher hatte Kapitän und Angreifer Faull viele direkte Punkte gemacht, gut eingesetzt von Zuspieler Thomas Kotlar, der mit der eigenen Leistung diesmal restlos zufrieden war: „Das lief schon sehr gut.“

Die erfolgreichen Angriffe wertete auch der coachende Alexander Schmiedel als Folge eines „sehr stabilen Zuspiels“. Und Mittelblocker Volker Nissels stellte zufrieden fest: „Die bei uns schon obligatorische längere schwache Phase gab es diesmal überhaupt nicht.“ 10:7 lag der Außenseiter im ersten Satz vorn, als der immer unzufriedener werdende Gäste-Trainer Andreas Herrmann seine erste Auszeit nahm. Erst nach dem 17:15 für den BSV fand der TSV in die Partie und sorgte mit sechs Punkten in Folge für den Gewinn des ersten Durchgangs. Im zweiten dann der entgegengesetzte Verlauf, als sich Bayreuth nach dem 13:13 auf 18:13 absetzte und auch vorn blieb.

Dramatik pur dann im dritten Abschnitt. Lyssenko punktete zum 22:22, Sean Böhm ließ den nächsten Bayreuther Zähler folgen, und ein Zirndorfer Fehler ermöglichte dem BSV zwei Satzbälle. Den ersten machte Böhm mit einem Aufschlagfehler zunichte, den zweiten eine der wenigen schlechten Annahmen. Die nächste Chance zum Satzgewinn bei 25:24 vergab „Rauschi“ beim Service. Zirndorf wechselte zum folgenden Aufschlag Marvin Bredee ein, und der – haute den Ball ins Netz. Auch den folgenden vierten und den fünften Satzball des BSV (herausgeholt von Faull)  wehrte der Spitzenreiter ab und vermied schließlich den Verlust des zweiten Satzes.

Nach dem 2:1 nie mehr vorn, aber meist knapp dran waren die Bayreuther im vierten Satz. Als Zirndorf aber zwei Punkte nacheinander zum 19:15 machte, war eine Vorentscheidung gefallen. Mit dem dritten Matchball holte der Tabellenführer alle drei Punkte und konnte sich später noch mehr freuen: Die Verfolger Röttingen und Abensberg büßten nämlich in Ingolstadt bzw. Regensburg Punkte ein. Zirndorfs Zweite hat nun drei Punkte Vorsprung.

Schlecht sieht es hingegen für den TV Bad Windsheim, den nächsten Gastgeber für den BSV (15.2., 18.30 Uhr) aus: Acht Punkte sind es bis zum rettenden Ufer, fünf bis zum Relegationsplatz.