Nach Memmelsdorf und gegen Eltmann: Herren 1 im Stress

0:1? Die packen wir noch

Ein Doppelspieltag mit Derby-Brisanz steht für den BSV 98 Bayreuth in der Herren-Bayernliga an: Dem Oberfrankenduell beim SC Memmelsdorf am Samstag (19 Uhr) folgt am Sonntag um16 Uhr (Turnhalle am Roten Main) der Heim-Auftritt gegen den VC Eltmann II aus dem Landkreis Haßberge.

Man könnte meinen, sie haben noch eine Rechnung offen mit dem BSV, die Spieler aus Memmelsdorf. Gegen den Rivalen aus der Wagnerstadt unterlag das Team aus dem Bamberger Vorort nämlich vor eineinhalb Jahren am letzten Regionalliga-Spieltag mit 1:3. Der SCM hätte in Bayreuth siegen müssen, um die Relegation zu umgehen, doch er vergab im vierten Satz eine 23:21-Führung.  Wochen später war der Abstieg besiegelt.

Mit Breuninger, Kolb, Lakatos, Tobias Werner und dessen Bruder Michael (damals Trainer, heute wieder Spieler der Memmelsdorfer) dürften sich fünf SC-Akteure noch an diesen 23. März 2019 erinnern. Aus dem damaligen Bayreuther Aufgebot sind indes nur noch zwei am Samstag in der Seehofhalle dabei: Co-Trainer und Libero Alessandro Bozzato sowie Manuel Wolz. Letztgenannter trainiert freilich seit einem Jahr die Memmelsdorfer. Bei einem Trainingslager im österreichischen Wagrain holte man sich heuer die gute Form für die Hallenrunde. Was schon zu sehen war: Die Brüder Werner bilden eine starke Achse in Zuspiel (Tobias) und Diagonalangriff (Michael).

Laut SCM-Abteilungsleiter Jürgen Endreß ist wegen der Corona-Einschränkungen derzeit bei 100 Zuschauern das Kapazitäts-Maximum in der Halle erreicht. „Der Verband hat deswegen appelliert, dass zu Auswärtsspielen keine Fans mitfahren sollen“, sagte Endreß dem Internet-Portal infranken.de.

Vergangene Saison war der SC Memmelsdorf mit 7:10 Siegen Sechster der Bayernliga.  Das neue Spieljahr geht er mit vier Neuzugängen an, doch nur zu acht trat er in Ingolstadt an, wo ein 3:2 (25:16, 25:18, 23:25, 24:26, 15:12)-Erfolg beim Aufsteiger gefeiert wurde.

Ebenfalls zwei Punkte für ein 3:2 (gegen Mömlingen) haben die Bayreuther auf dem Konto. „Wir werden 2020/21 für jeden Gegner eine hart zu knackende Nuss sein“, lautete Bozzatos positive Erkenntnis aus der Auftaktpartie. „Wobei Memmelsdorf sicher stärker als Mömlingen und für mich ein Aufstiegsanwärter ist.“ Diesmal werden sich als Vertreter für den verletzten Tim Gamisch Dominik Schuchardt (Samstag) und Mario Kaiser (Sonntag) die Zuspieler-Aufgabe teilen.

Für den Sonntagsgegner des Teams von der Prellmühle fiel der vorgesehene Auftakt gegen den TSV Abensberg aus, nun kommen die Unterfranken noch ohne Punktspielerfahrung an den Roten Main. Wie mit Memmelsdorf hatten die Bayreuther übrigens auch mit dem VC Eltmann im Sommer Gespräche geführt mit dem Ziel, eine Spielgemeinschaft zu bilden, um den Platz in der 4. Liga weiter chancenreich zu besetzen. Zu einer Einigung kam es in beiden Fällen nicht, der BSV-Rückzug in die tiefere Klasse war die Folge. Der VCE II – er hatte im März die Bayernliga angeführt – verzichtete auf sein Aufstiegsrecht. Die erste Mannschaft des Klubs musste als Bundesligist Insolvenz anmelden und unternimmt nun in der 3. Liga einen Neuanlauf, mit diversen Spielern aus dem Reserveteam des Vorjahrs und mit dem vom BSV zugewanderten Zuspieler Lars Naumann.