DVV geht voran, BVV folgt: Die Saison ist für alle zu Ende

Saisonende statt Aufstiegs- oder Abstiegskampf. Das gilt für alle Aktiven in Bayern, also auch die Damen der N. H. Young Volleys (Bayernliga Nord) und die Herren des BSV 98 Bayreuth (Regionalliga Süd-Ost). Denn der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) hat sich anderen Sportverbänden angeschlossen und am Donnerstag entschieden, den laufenden Spielbetrieb in den 2. Bundesligen, den Dritten Ligen sowie den Regionalligen aufgrund der aktuellen Entwicklung um das Corona-Virus mit sofortiger Wirkung zu beenden. Und die DVV-Empfehlung, diese Maßnahme auch für die unteren Ligen in den einzelnen Landesverbänden zu übernehmen, wird in Bayern Folge geleistet.

„Der BVV schließt sich dieser Empfehlung an und beendet ebenfalls vorzeitig den Spielbetrieb in allen Bereichen (Erwachsene, Jugend, Senioren)“, heißt es in einer Stellungnahme des Bayerischen Volleyball-Verbandes. Wie es in Sachen Auf- und Abstieg weitergeht, wird erst später festgelegt.

Etwas anders klingt es in einer Mail, die André Dehler, Spielwart Oberfranken und Vizepräsident des BVV, an die Klubfunktionäre verschickte. Dort ist die Rede davon, dass alle noch verbleibenden Saisonspiele „ausnahmslos ausgesetzt“ werden. Dehler: „Ob diese Spiele noch nachgeholt werden können, ist unklar und liegt an der weiteren Ausbreitung des Virus; hier gibt es verschiedene Ideen, die noch abgestimmt werden müssen.“ Ein Ausfall der Relegation sei möglich, die Ligenzusammenstellung für die Saison 2020/21 werde sich aller Voraussicht nach verzögern, „da gegebenenfalls Aufstieg und Abstieg nicht wie geplant durchgeführt werden können“.

Sollte es keine Veränderungen in den Klassen geben, wäre das Team aus Neudrossenfeld und Hollfeld das Leidtragende, denn die Damen von Trainer Hannes Willmer stehen dicht vor der Rückkehr in die 4. Liga. In Bayreuth wäre indes das Thema Abstieg aus dieser Spielklasse vorerst vom Tisch.

„Wir fühlen uns als Meister der Herzen und hätten in den beiden ausstehenden Partien auch dank unserer tollen Fans wohl den Aufstieg perfekt gemacht“, sagte Hannes Willmer. Er sei „traurig und enttäuscht“ und habe keine Ahnung, wie es weitergeht. Die Verbandsentscheidung sei nichtsdestotrotz richtig, „gerade in einer Sportart, in der ja alle Beteiligten den Ball berühren“.

„Ich bin ziemlich überrascht, im Volleyball hatte es bis heute früh ja noch nicht nach solchen Schritten ausgesehen“, reagierte Hartmut Joost, der Abteilungsleiter des BSV. Die Entscheidung sei aber nachzuvollziehen, auch wenn etwa in der Regionalliga ein größerer Zuschauerzuspruch eher selten ist. Nun heiße es eben abzuwarten.

„Die unterschiedlichen Regelungen in sämtlichen Bundesländern, die sich teilweise zusätzlich zwischen den einzelnen Städten unterscheiden, machen eine Fortsetzung des geregelten und fairen Spielbetriebs unmöglich“, wird DVV-Präsident René Hecht auf der Homepage des Verbandes zitiert. Alle restlichen Spiele abzusagen sei „auch zum Schutz aller Spielerinnen, Spieler, Trainer, Betreuer und Schiedsrichter sowie deren Familien und Freunden die einzig richtige Entscheidung“.

Verbands-Spielwart Gerald Kessing verwies auf Nachrichten, dass immer häufiger „von kommunalen Einrichtungen Sporthallen für den Trainings- und Spielbetrieb gesperrt werden, was eine geregelte Durchführung nicht möglich macht“.

Am 26. März will der DVV die Situation „auf der dann aktuellen Basis neu bewerten.   Die Bundesliga wird ihre Hauptrunde zu Ende spielen und zeitnah über eine mögliche Austragung von Playoffs entscheiden.